Martina Fehlner: Schulen sollen beim Unterricht von Flüchtlingen unterstützt werden / Informationsbesuch an der Aschaffenburger Berufsschule

Bei einem Besuch der Berufsschule I in Aschaffenburg sprach die Landtagsabgeordnete Martina Fehlner mit jungen Flüchtlingen, die derzeit ein vorbereitendes Berufsintegrationsjahr absolvieren. Mit Schulleiter Reinhard Schönweiß (links) Anja Schmitt und Volker Schwinghammer tauschte sie sich über deren Erfahrungen aus.
  • Bei einem Besuch der Berufsschule I in Aschaffenburg sprach die Landtagsabgeordnete Martina Fehlner mit jungen Flüchtlingen, die derzeit ein vorbereitendes Berufsintegrationsjahr absolvieren. Mit Schulleiter Reinhard Schönweiß (links) Anja Schmitt und Volker Schwinghammer tauschte sie sich über deren Erfahrungen aus.
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Aschaffenburg. Die Aschaffenburger Landtagsabgeordnete Martina Fehlner setzt sich für die verbesserte Integration schulpflichtiger Flüchtlinge ein. In einem Dringlichkeitsantrag hat sie jetzt gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen der SPD-Landtagsfraktion ein Sofortprogramm für den Unterricht junger Flüchtlinge mit einem Volumen von zehn Millionen Euro im laufenden Jahr gefordert. Das Geld aus dem Sonderprogramm soll dafür verwendet werden, kurzfristig weitere Pädagogen einzustellen, damit vor allem an Berufsschulen neue Klassen gebildet werden können.

Bei einem Informationsbesuch an der Staatlichen Berufsschule I in Aschaffenburg sprach Martina Fehlner mit Schulleiter Reinhard Schönweiß sowie Volker Schwinghammer und Anja Schmitt aus dem Lehrerkollegium über die Erfahrungen mit dem Berufsintegrationsjahr (BIJ) und dem vorbereitenden Berufsintegrationsjahr (BIJ-V) und tauschte sich mit den Schülerinnen und Schülern aus. „Ich habe hochmotivierte junge Menschen getroffen“, äußerte sich Fehlner im Anschluss über die große Leistungsbereitschaft in der Vorbereitungsklasse. „Viele der Schülerinnen und Schüler hatten in ihren Heimatländern bereits eine Ausbildung oder ein Studi-um begonnen, bevor sie nach Deutschland kamen. Sie wollen hier langfristig bleiben und arbeiten.“ Wer in Asylbewerbern ausschließlich eine Belastung sehe, liege falsch. „Wir müssen ein viel größeres Augenmerk auf die Potenziale legen, die die Flüchtlinge mitbringen“, fordert Fehlner. Das Erlernen der deutschen Sprache so-wie eine gute Vorbereitung auf eine Ausbildung oder auf den Schulunterricht sei aber die grundlegende Voraussetzung für eine gelungene Integration.

Angesichts der steigenden Zahlen ankommender Flüchtlinge sei es dringend not-wendig, mehr Vorbereitungsklassen an Berufsschulen, aber auch Übergangsklassen an Regelschulen einzurichten. Lehrer, die junge Flüchtlinge in ihre Klasse bekämen, unterrichteten unter erschwerten Bedingungen. Auf der einen Seite die Kinder zu fördern, die kaum Deutsch sprächen, und andererseits den Regelunterricht aufrechtzuerhalten, sei nur sehr schwer möglich. Fehlner: „Wir müssen die Lehrer hier dringend entlasten!“

Besonders gebraucht werden auch mehr Lehrer, die die Zusatzqualifikation „Deutsch als Zweitsprache“ besitzen. Um eine größtmögliche Unterstützung der Schüler und Schülerinnen in Übergangsklassen zu gewährleisten, braucht auch der Mobile Sonderpädagogische Dienst (MSD) Verstärkung. Darüber hinaus sollen neue Sozialarbeiter und Heilpädagogen eingestellt werden, die die Lehrer bei der individuellen Betreuung der jungen Asylsuchenden unterstützen. „Viele junge Flüchtlinge sind traumatisiert und haben schwere psychische Probleme“, so Fehlner.

Das Berufsintegrationsjahr (BIJ) und das ergänzende Berufsintegrationsjahr in Vorbereitung (BIJ-V) an der Staatlichen Berufsschule I in Aschaffenburg bereiten Jugendliche ohne ausreichende Deutschkenntnisse und mit unterschiedlicher Vorbildung auf eine spätere Ausbildung vor. Übergangsklassen an Regelschulen im Landkreis Aschaffenburg bietet lediglich die Pestalozzi-Mittelschule in Aschaffenburg.

Autor:

Dirk Kronewald aus Aschaffenburg

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