Martina Fehlner: Kinderarztmangel in Bayern wirksam bekämpfen – Engpässe auch am Bayerischen Untermain
Die Landtagsabgeordnete Martina Fehlner schlägt gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen der BayernSPD-Landtagsfraktion Alarm angesichts der kritischen Kinderarztversorgung in Bayern. "Bei einer Expertenbefragung im Gesundheitsausschuss wurde deutlich: Bayern hat ein massives Kinderarztproblem. Nicht nur in den ländlichen Gebieten, wie ganz aktuell auch im Landkreis Miltenberg, sondern auch in den Städten haben Eltern oft Probleme, einen Arzt für ihr Kind zu finden", erklärt Fehlner.
Bei vielen Kinderärzten seien die Wartezimmer so überfüllt, dass sie keine neuen Patienten mehr annehmen. Nicht wenige Eltern müssten daher weite Anfahrtswege zu Kinderarztpraxen in benachbarten Landkreisen auf sich nehmen. Fehlner: „Diese Situation ist für die Familien und Kinder nicht weiter hinnehmbar.“
Der Zulassungsausschuss der Kassenärztlichen Vereinigung (KVB) im Bezirk Unterfranken beschäftigt sich zurzeit mit dem Antrag auf Ausweitung eines zusätzlichen Kinderarztsitzes im Landkreis Miltenberg. Allerdings seien nach den Zahlen der KVB noch ausreichend Behandlungsplätze im Landkreis vorhanden und die Versorgungskapazitäten im kinderärztlichen Bereich noch nicht voll ausgeschöpft. Eine Versorgungslücke bestehe nach Ansicht des Ausschusses nicht. Das hatte die KVB der Landtagsabgeordneten auf eine entsprechende Anfrage geantwortet. Die inzwischen kurzfristig von der KVB eingerichtete „Kinderarzthotline“ ist nach Ansicht Fehlners langfristig gesehen keine ausreichende Lösung.
Die SPD-Landtagsfraktion fordert deshalb die Staatsregierung auf, in Sachen kinderärztlicher Versorgung schnellstmöglich ein klares Konzept vorzulegen, um die angespannte Lage bayernweit zu verbessern. So sollten so rasch wie möglich die Regionalisierung und der Verteilungsschlüssel der KVB in Kooperation mit den betroffenen Kommunen und dem Gesetzgeber überprüft werden. Auch Kriterien, die die Erreichbarkeit von Kinderärzten im Nahbereich anhand von maximal zulässigen Entfernungen oder Anfahrtszeiten regeln und nicht über die Einwohnerrelation der gesamten Region, könnten sinnvoll sein.
Die SPD im Landkreis Miltenberg hat bei einer Unterschriftenaktion für mehr Kinderärzte inzwischen über 1500 Unterschriften gesammelt. Gemeinsam mit Martina Fehlner möchte man die KVB mit der Aktion zu einer raschen Behebung des Missstandes bewegen. Dies sei man den Kindern und ihren Eltern schuldig.
Autor:Dirk Kronewald aus Aschaffenburg |
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