Martina Fehlner fordert schnelle Hilfe für die fränkischen Obstbauern bei der Engerlingplage
"Wir dürfen unsere Familienbetriebe nicht im Stich lassen" - Eilantrag an Verbraucherschutzbehörde angekündigt
In der heutigen Sitzung des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten des Bayerischen Landtags wurde auf einen Antrag der Aschaffenburger Landtagsabgeordneten Martina Fehlner und der SPD-Landtagsfraktion (Engerlingplage in Obstanbaubetrieben - Sicherung der Arbeitsplätze in den bäuerlichen Familienbetrieben Drs.: 17/4736) hin seitens der Staatsregierung über die Hilfen bei der vorherrschenden Engerlingplage berichtet. Die Larven des Maikäfers treten inzwischen massenhaft in einigen Teilen Bayerns auf, vorwiegend im unterfränkischen Landkreis Miltenberg. Teilweise wurden dort bei Grabungen bis zu 100 Engerlinge pro Quadratmeter gefunden, was zu einem Ernteausfall in den Obstplantagen führen könnte.
Neben der mechanischen Bekämpfung der Engerlinge mittels Bodenbearbeitung und der Abdeckung mit Netzen ist mittlerweile auch der Pestizideinsatz in bestimmten Regionen erlaubt. "Dieser reicht jedoch nicht aus. Zudem setzt diese Bekämpfung zu spät an. Die Schädigungen der Plantagen sind bei der Bekämpfung oftmals bereits enorm", so Fehlner. Die Abgeordnete, die dieses Thema schon seit Monaten aktiv vorantreibt, fordert, dass der Einsatz des Bodenpilzes „Beauveria brongniartii“ endlich zugelassen wird. Dieser Bodenpilz, der auf Gerstenkörnern in den Boden eingebracht wird, kann dazu beitragen, die Engerlingpopulation in Schach zu halten. "Dieses natürliche Verfahren hat sich in Österreich bestens bewährt. Besonders vorteilhaft in diesem Verfahren ist, dass andere Insekten, wie beispielsweise Bienen, weitestgehend geschützt werden", so Fehlner.
Die Landtagsabgeordnete kündigte an, in Kürze einen Eilantrag an das zuständige Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit zu schicken, in dem Sie noch einmal auf die höchst gefährliche Situation in Unterfranken aufmerksam macht. Ziel sei es, eine Notfallzulassung für diese Bekämpfungsmöglichkeit zu schaffen, so wie es sie im Nachbarbundesland Baden-Württemberg bereits gibt.
"Wir dürfen nicht nur reden, wir müssen alle zusammen endlich handeln - zum Wohl unserer mittelständischen, landwirtschaftlichen Erzeuger!", so Fehlner.
Zur Erklärung: die Maikäfer-Larven fressen die Wuzeln und Feinwurzeln der Apfel- und Kirschbäume sowie der Johannis- und Stachelbeersträucher ab. Die Folge: die Pflanzen tragen kaum noch Früchte oder sterben langsam ab. Im Landkreis Miltenberg sind ca. 50 bis 70 Hektar der Anbaufläche vom Maikäfer befallen. Viele Obstbauern mussten in den letzten Jahren durch die gefräßigen Engerlinge große finanzielle Schäden hinnehmen. Grundstücke bzw. Plantagenabschnitte sind zum Teil rodungsreif. Die Bauern klagen über bis zu 30% Ertragsverlust im Jahr und die erforderlichen Neuanpflanzungen sind mit hohen Investitionskosten verbunden.
Autor:Dirk Kronewald aus Aschaffenburg |
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