Städtischer Haushalt 2024
Aschaffenburg geht mit zwei blauen Augen in die Zukunft
Die Finanzsituation der städtischen Finanzen hat sich in den letzten Jahren zunehmend eingetrübt. In den kommenden Jahren droht aber eine besonders schwierige Lage mit äußerst negativen Langzeitfolgen. Es ist höchste Zeit umzusteuern.
Trotz Rekordsteuereinnahmen und erheblicher Unterstützungen der Bundesebene ist die Finanzsituation der Stadt im freien Fall. Die diesjährige geplante Neuverschuldung in Höhe von 288.000 € darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Stadt in einer äußerst ernsten Situation befindet. Der aktuelle Haushaltsplan sieht das Aufzehren der gesamten zur Verfügung stehenden Rücklagen vor. In den kommenden Jahren plant die Stadt eine enorme Neuverschuldung. Die Finanzsituation wird sich unter Berücksichtigung von Rücklagen und Schulden um über 109 Millionen € verschlechtern. Im Jahr 2027 wird die pro Kopf Verschuldung dann um fast 1.000 € oder 130 % höher sein als heute.
Die städtischen Finanzen sind dabei mit schon länger bekannten strukturellen Problemen behaftet, die in den letzten Jahren noch verschärft wurden. Dazu gehören die steigenden Zinsausgaben, steigende Personalausgaben und steigende Zuwendungen an das Klinikum. Mit dem aktuellen Haushaltsplan sollen in dieser Legislatur in Summe 132 neue Stellen geschaffen werden. Die Gesamtstellenzahl steigt damit auf über 1.156 Stellen in der Kernverwaltung. Die FDP fordert deshalb ein Stellenmoratorium und zunächst die Besetzung der offenen Stellen.
Eine weitere Belastung für den Haushalt ist das zunehmend steigende Defizite und die Investitionszuschüsse des Klinikums. Hier sind Bund und Länder gefordert, endlich eine Strukturform auf den Weg zu bringen. Die Region muss aber auch ihre Hausaufgaben machen. Hierzu gehört, dass bei einem Patientenanteil am Klinikum von circa 20 % auch der Landkreis Miltenberg an den Lasten der regionalen Daseinsversorgung im Gesundheitsbereich beteiligt werden muss. Die FDP fordert hierzu in ernsthafte Gespräche einzutreten und dabei auch die bayerische Staatsregierung einzubeziehen.
Insgesamt sollten Stadtverwaltung und Stadtrat in diesem Jahr klare Konsolidierungsmaßnahmen auf dem Weg bringen. Dazu hat die FDP schon in den letzten Jahren Vorschläge gemacht. Wir werden uns auch weiterhin konstruktiv kritisch einbringen. Dem Haushaltsplan 2024 können wir in der jetzigen Form nicht zustimmen.
Autor:Stadtratsgruppe der FDP Aschaffenburg aus Aschaffenburg |
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