Spontane Grünastabbrüche gefährden Waldbesucher
Heiße Temperaturen setzen den Bäumen zu
AELF Karlstadt - Hitze und Trockenheit lassen das Waldbrandrisiko steigen. Bereits mehrfach hat es in den letzten Wochen gebrannt. Wiesen und nadelholzreiche Waldgebiete sind besonders betroffen. Die monatelange Trockenheit hat sie ausgedörrt. Ein Funke genügt und sie fangen an zu brennen.
Spontane Grünastabbrüche
Doch im Wald lauern weitere, temperaturbedingte Gefahren! Absterbende Bäume, Totholz in den Baumkronen und spontane Grünastabbrüche. Das Tückische: Die Abbrüche der grünen, noch belaubten Äste drohen überall, sind nicht vorhersehbar und passieren innerhalb weniger Sekunden. Deshalb bittet das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) alle Waldbesuchenden eindringlich, nicht unter Bäumen zu verweilen und in Wäldern auf den Wegen zu bleiben.
Lukas Nitzl, forstlicher Abteilungsleiter am AELF Karlstadt, erläutert die Auswirkungen der Trockenheit auf die Waldbäume: „Bei heißen Temperaturen nimmt die Elastizität der Holzfasern an der Astoberseite ab. Die Bäume geben die Vorspannung ihrer Äste auf.“ Betroffen seien, laut Nitzl, vor allem Buche, Pappel und Eiche. „Die Holzfasern sind wie Gummibänder. Unter normalen Umständen halten sie die Äste. Bei hohen Temperaturen werden sie jedoch porös und reißen. Das passiert spontan und der Ast landet auf dem Boden.“
Absterbende Äste
Auch abgestorbene Äste in den Baumkronen stellen eine Gefahr für die Waldbesucherinnen und Waldbesucher dar. Um weniger Wasser zu verdunsten, schließen die Bäume bei Trockenstress ihre Spaltöffnungen an den Blattunterseiten. Sie nehmen dabei weniger Kohlendioxid auf und haben, durch die geringere Fotosyntheserate, weniger Zucker für den Aufbau ihrer Abwehrkräfte zur Verfügung. Durch den Trockenstress wird also die Resistenz der Bäume herabgesetzt. Die Folge: Sie werden anfälliger für Schädlinge und es sterben vermehrt Äste ab.
Trockenheit und heiße Temperaturen setzen dem Wald gleich mehrfach zu. Damit die Situation nicht auch für Naturfreunde brenzlig wird, mahnt das AELF zu erhöhter Aufmerksamkeit. Die spontanen Abbrüche der Grünäste seien selbst für Experten nicht vorhersehbar, sagt Nitzl und bittet zugleich um Verständnis für anstehende Verkehrssicherungsmaßnahmen entlang der Waldwege!
Autor:AELF Karlstadt aus Miltenberg |
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