Zeitgeschichte und Histrorik
Zeitreise: Bentley: Continental als „Personal Commission by Mulliner“
Am 19. Juni 2000 berichtete der Motor-Informations-Dienst (mid) im 45. Jahrgang über den Bentley Continental T.
(TRD/MID) Auch etwas ganz Edles lässt sich noch veredeln. Den Beweis tritt jetzt Bentley an. Ab sofort gibt es den Bentley Continental T auch als „Personal Commission by Mulliner“. Was ohnehin erst ab 641.900 DM zu haben ist, kostet dann in der verfeinerten Variante 672.330 DM. Dabei wurde die Kraftausbeute noch einmal um rund zehn Prozent gesteigert. 324 kW/440 PS werden jetzt aus der klassischen V8-Maschine mit 6,75 Litern Hubraum geholt. Ein Drehmoment von sage und schreibe 875 Nm steht für das rund 2,5 Tonnen schwere Fahrzeug bereits bei 2.200 Umdrehungen zur Verfügung. Über Geschwindigkeit sollte man bei derartigen Fahrzeugen eigentlich nicht reden, aber 250 km/h sind allemal drin.
Beim Mulliner geht es um andere Feinheiten. So wurden gegenüber der zweitürigen „Basis“-Limousine die Rücksitze entfernt. Der gediegen gestaltete Raum steht nun für mehr Gepäck zur Verfügung. Eigentlich soll so aber der Coupe-Charakter unterstrichen werden. Ansonsten handverarbeitetes Leder, wohin das Auge blickt. Was zählt, sind Details. Dazu zählen silberfarbene Nähte mit einem Kreuzstich auf dem Leder, die sich von der Verarbeitung stoffbezogener Flugzeuge herleiten. Gestartet wird mit einem roten Knopf, der mittig neben dem Lenkrad angeordnet ist. Dann ertönt ein Geräusch, das das gewaltige Kraftpotenzial erahnen lässt. Äußerlich wurden sanfte Eingriffe vorgenommen, welche die Sportlichkeit unterstreichen sollen. Dazu zählen ein dezent tiefergelegtes Fahrwerk, eine verbreiterte Spur vorn und hinten, vorn bündig eingepasste Stoßfänger und eine markante Auspuffanlage mit vier großen Endrohren.
Dass bei Bentley die Uhren anders laufen, zeigt sich an der Tatsache, dass Kopf- oder Seitenairbags noch kein Thema sind. Xenon-Scheinwerfer sind ebensowenig zu haben, wie schon eine bis in die Mittelklasse hinunter verfügbare Lenkradbedienung für Radio und Telefon. Der Zeittakt wird in diesem Bentley von dem Edeluhr-Hersteller Chopard vorgegeben, natürlich nicht digital und natürlich handgefertigt. Ihr Zifferblatt erinnert an die berühmten Mille-Miglia-Uhren des traditionsreichen Chronometer-Produzenten.
Die Zeiten stehen günstig für VW-Tochter Bentley, aber auch überhaupt für edle Autos. Die weltweiten Absatzzahlen sind im ersten Quartal um über 40 Prozent nach oben geschnellt. Die Jahresproduktion von 1.000 Einheiten ist praktisch ausverkauft. Individuelle Bestellungen für das Jahr 2001 werden aber noch entgegengenommen. Natürlich kann der Käufer dann in den nächsten Monaten im englischen Crewe das Werden seines Fahrzeugs verfolgen. Nicht wenige neue Bentley-Besitzer fliegen alle zwei bis drei Monate auf die Insel, um die Produktion ihres Autos für die Nachwelt zu dokumentieren.
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