Main-Reimer feiern 20 jähriges Jubiläum
Vom gepunkteten Fischgericht bis zum Lockdown-Schrebergarten
Sechs Main-Reim-Mitglieder präsentierten eine Auswahl ihrer lyrischen Werke anlässlich der Jubiläumslesung in Aschaffenburg. Der Ort im Künstlertreff im Café Krem in der Riesengasse war bewusst ausgewählt worden, wie Vereinsvorsitzender Michael Seiterle zu Beginn verriet. Immerhin habe hier vor knapp 20 Jahren die erste Lesung überhaupt des Vereins zur Förderung der Dichtung am Untermain stattgefunden.
Buchmesse, Lesungen und Wettbewerbe
In seiner Begrüßung blickte Seiterle auf zwei Jahrzehnte der Vereinstätigkeit zurück: Sieben literarische Wettbewerbe, zahlreiche Veröffentlichungen, fünf Buchmessen und über 100 Lesungen habe es in diesem Zeitraum gegeben. Keimzelle und Herz der Vereinstätigkeit sei eine Gruppe aktiver Lyriker, die sich regelmäßig treffe, um zu vorgegebenen Themen Gedichte zu verfassen und zu diskutieren. Über 400 Themen seien dabei zusammengekommen, von A wie Abwrackprämie über K wie Klaustrophobie bis Z wie Zombieapokalypse.
Rurale Sehnsucht, Würde und FaceTime
In der Folge lasen Seiterle und Alex Sonnentag, Uwe Kunz, Maria Blumenau, Bernhard Bauser und Inga Grote aus ihren Werken. In der kurzweiligen und abwechslungsreichen Lesung gab es lustige, besinnliche, nachdenkliche, fröhliche und satirische Töne. Auch stilistisch war von der Ballade über Haiku bis hin zu Spoken Word alles vertreten. Seiterle begann mit seinem Erstlingswerk „Fischgericht“, Kunz hinterfragte die Würde des Konjunktivs, Sonnentag besang die rurale Sehnsucht in einem Schrebergarten, Bauser bot Lockdown-Lyrik und die Vision einer poetischen Universalsprache, Blumenauer bedichtete ihre FaceTime-Erfahrungen und Grote ließ gepunktete Schneeflocken aus ihrem Blatt schattenboxen. …
Zum Abschluss stellten die Vereinsmitglieder dem begeisterten Publikum zwei weitere Jahrzehnte mit lebendiger Lyrik in Aussicht.
Autor:Verein zur Förderung der Dichtung am Untermain e.V. aus Aschaffenburg |
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