Digital und Technik
Über Filterblasen, Hasser und den Bedarf an zulässigen Informationen
(TRD/WID) „Fake News“ sind überall auf Videoplattformen und in sozialen Medien. Sie sind ein Übel der digitalen Welt. Das Schlimme: Der Strom dieser Falschmeldungen ebbt einfach nicht ab, da manche Länder offenbar ein Interesse an Desinformation haben, wie „tagesschau.de“ jetzt recherchiert hat.
Demnach verbreitet Russland laut US-Regierungsbeamten über Nachrichtenseiten gezielt falsche Informationen über die Coronavirus-Pandemie. Vor der Präsidentschaftswahl im November 2020 wolle sich Moskau eine Krise zunutze machen, wie die Nachrichtenagentur AP berichtet. Auch die angesehene „New York Times“ berichtet über entsprechende Hinweise, die Zeitung bezieht sich dabei auf Geheimdienstberichte.
Die Aktion sei Teil anhaltender russischer Bemühungen, Verwirrung zu stiften. Die „New York Times“ berichtet, dass die von russischen Geheimdiensten verfassten Nachrichten von „InfoRos“ und auf „InfoBrics.org“ sowie „OneWorld.Press“ verbreitet werden.
Zwischen Ende Mai und Anfang Juli 2020 verbreiteten laut einem US-Beamten die drei Webseiten rund 150 Artikel über die Reaktion auf die Pandemie, die Russlands Image förderlich sein sollten, die USA hingegen in ein schlechtes Licht rücken sollten. Unter den Schlagzeilen, die die Aufmerksamkeit der US-Geheimdienste erregten, gehörte folgende: „Russlands Anti-Covid-19-Hilfe für Amerika treibt Entspannung voran.“ Damit wurde suggeriert, dass Russland den USA dringende und wichtige Unterstützung im Kampf gegen die Pandemie habe zukommen lassen.
Auch über die Lage in Deutschland verbreiten die beschuldigten Medien ein sehr negatives Bild: Die Bundesrepublik sei seit Jahren „ein Land ohne Hoffnung“, heißt es in einem Beitrag aus dem Juni 2020. Das „deutsche autonome Volk“ werde zu einer Minderheit. „Covid19 war auch der Auslöser für den Zusammenbruch Deutschlands.“ Alles erfundener Blödsinn. Dass jedoch einige verwirrte Zeitgenossen daran glauben macht die Sache gefährlich.
Doch was ist, wenn das Ganze nicht so eindeutig ist?
In einer Schulbibliothek strahlt laut der Zeitschrift „zukunftjetzt“ – Das Magazin der Deutschen Rentenversicherung über den Beamer ein Video. Die Jugendlichen sehen den Post. „Asylanten erhalten täglich Essen für über 16 Euro. Harz-IV-Empfänger nur für 4,72 Euro.“ Stimmt das?
Ein Moderator ruft bei den Behörden an und findet heraus. Nicht der einzelne Geflüchtetet erhält so viel Geld, sondern der Caterer, der die Ünterkünfte beliefert. Es folgt der Hinweis und die Erklärung. Davon muss der Caterer auch Nebenkosten und Löhne bezahlen. Die Behauptung ist also unwahr. Im Beitrag des Magazins „Den Lügen auf der Spur“ soll man von Experten lernen, „Fake News“ zu erkennen und die gesellschaftliche Debatte in Gang zu halten.
Vollversion: Filterblasen, Hasser und der Bedarf an zulässigen Informationen
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