Eine Erfolgsgeschichte der Demokratie
Autorenlesung mit Freie Wähler Gründervater Armin Grein und Maili Wagner
Wer ist Armin Grein? Auf diese Frage gibt es mehr Antworten, als in einen Satz passen. Armin Grein, Altlandrat des Landkreises Main-Spessart, ist bekannt als “Gründervater” der Freien Wähler Bayern, dessen Ehrenvorsitzender er auch ist. Er ist Ehrenbürger der Stadt Marktheidenfeld, Träger zahlreicher Auszeichnungen wie dem bayerischen Verdienstorden, langjähriger Ehrenvorsitzender der Lebenshilfe Marktheidenfeld, und noch vieles mehr. Viele kennen ihn als “Persönlichkeit”, der über Jahrzehnte das gesellschaftspolitische Leben geprägt hat und für Generationen eine feste Größe der Kommunalpolitik war.
Aschaffenburgs Landtagskandidatin Maili Wagner hatte “Charmin` Armin,”, wie Grein vom stellvertretenden Chefredakteur des Main-Echo Stefan Reis zu Landratszeiten einmal getauft wurde, ins Mehrgenerationenhaus Goldbach zur Autorenlesung eingeladen. Gemeinsam mit Gast-Vorlesern aus den Reihen der Freien Wähler im Landkreis Aschaffenburg und seinem Verleger Andreas Herteux hat er dort sein jüngst erschienenes Buch “Die Freien Wähler - eine Erfolgsgeschichte der Demokratie” vorgestellt.
Grein blickt zurück auf die Geschichte der Freien Wähler in Bayern: Er ordnet die kommunalpolitische Situation nach dem 2. Weltkrieg ein, schreibt über die Anfänge derer, die eben gerade keiner Partei angehören, aber Kommunalpolitik machen wollten, die Vernetzung der Ortsverbände dieser “freien” unabhängigen Wählergemeinschaften im Freistaat, bis hin zur Parteigründung und schließlich dem Einzug in den bayerischen Landtag. Dort bilden die Freien Wähler seit 2018 gemeinsam mit der CSU die Regierungskoalition und stellen mit Hubert Aiwanger den stellvertretenden bayerischen Ministerpräsidenten.
Wie sich bei der Lesung zeigte, ist die “Erfolgsgeschichte der Demokratie” weniger ein schwerer Memoirenschatz, als vielmehr ein frisches, unterhaltsames Episodenwerk. Armin Grein setzt auf geschichtsträchtige Anekdoten, erzählt pointiert, betont, wie wichtig Pragmatismus und gesunder Menschenverstand statt Parteien-Ideologie ist. Die Vorsitzende der FWG Goldbach, Alexandra Fuchs, stellte in ihrem Grußwort passend dazu heraus, dass für ein erfolgreiches Wirken vor Ort die starke Verbindung zu den Menschen ausschlaggebend sei. Sie weiß, wovon sie spricht: Die FWG Goldbach ist nicht Mitglied der Freie Wähler-Landesvereinigung, aber seit über 60 Jahren als rein kommunalpolitische Kraft in Goldbach sehr erfolgreich.
Der “elder statesman” der Freien Wähler ließ aus vier Kapiteln vorlesen, die er im Anschluss in gewohnt charmanter Manier kommentierte und dabei auf Fragen aus dem Publikum einging. Maili Wagner fungierte an seiner Seite als Moderatorin. Sie stellte die Verbindung her zu den tagesaktuellen Themen der Kommunal- und Landespolitik, bei denen es unabdingbar sei, den Willen der Bürger zu ergründen, bevor eine Entscheidung fällt - so wie Grein das für die Grundstruktur einer demokratischen Bewegung wie die der Freien Wähler stets vorgegeben hat.
Freie Wähler-Kreisrat Manfred Zieger las das Kapitel “Durch Wald und Wiese mit Dieter Thomas Heck”, das auch heutigen Politikern als Lehrstück für Wahlkampagnen dienen kann; Waltraud Amrhein, Bürgermeisterin der Spessartgemeinde Dammbach, legte mit dem Kapitel “Gewagte Wetterprognose” nach, Greins Rückblick auf den Einzug in den Landtag und das Verhältnis zur CSU, über die er im Buch festhält: “Wer sich mit der CSU ins Bett legt, kommt darin um.” Noch mehr wohlbekannte Zitate des Altlandrates tauchten auf in den Texten, die von Verleger Andreas Herteux (Karbach) und Laufachs Altbürgermeister und Ehrenbürger Valentin Weber vorgetragen wurden, und für vielfaches Schmunzeln im Saal sorgten. Armin Grein bewies an diesem Vormittag: Er ist eine Größe, und vermag auch im hohen Alter die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen.
“Es war mir eine Ehre, für Armin Grein aus seinem Buch lesen zu dürfen!”, freute sich Waltraud Amrhein, und Maili Wagner ergänzte: “Für mich ist Armin Grein DER Landrat.” Sie zog überraschend einen Zeitungsartikel vom September 1996 aus der Tasche, in dem ein Foto von Grein veröffentlicht ist, das sie selbst damals für die Zeitung aufgenommen hatte. Das Buch haben sich an diesem Vormittag noch viele Besucher von Armin Grein höchstpersönlich signieren lassen.
Autor:Jan Wagner aus Aschaffenburg |
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