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Wenn die Chemie bei der Sonnencreme nicht stimmt
(TRD/MID) Sonnencreme soll vor unangenehmen Sonnenbrand sowie unerwünschten Folgen wie Hautkrebs schützen. Jetzt stellt sich heraus, dass der in den meisten Sonnencremes enthaltene Wirkstoff selbst krebserregend sein kann. Dr. Afschin Fatemi, Facharzt für Dermatologie und Spezialist für ästhetische Hautbehandlungen, nimmt im Interview Stellung zu den wichtigsten Fragen. Es wurde kürzlich festgestellt, dass ein Wirkstoff, der in den meisten Sonnencremes verwendet wird, potenziell krebserregend ist: Octocrylen. Können Sie uns dazu nähere Informationen geben?
Dr. Afschin Fatemi: „Es ist wichtig, über potenzielle Risiken von Inhaltsstoffen in Sonnenschutzprodukten informiert zu sein. Octocrylen ist in der Tat ein weit verbreiteter Wirkstoff in Sonnencremes, der dazu dient, UV-Strahlen zu absorbieren und die Haut zu schützen. Allerdings wurde festgestellt, dass Octocrylen unter bestimmten Bedingungen instabil sein und sich in das möglicherweise krebserregende Benzophenon umwandeln kann. Dieses Risiko besteht vor allem, wenn die Sonnencreme hohen Temperaturen oder direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist.“
Weshalb soll Sonnencreme nicht länger als ein Jahr verwendet werden?
Dr. Afschin Fatemi: „Zum einen können die chemischen Filter in der Sonnencreme im Laufe der Zeit an Wirksamkeit verlieren, was zu einem unzureichenden Schutz vor UV-Strahlen führen kann. Das erhöht das Risiko von Sonnenbrand, vorzeitiger Hautalterung und Hautkrebs. Des Weiteren kann unsachgemäße Lagerung die Haltbarkeit der Sonnencreme verkürzen. Wenn sie extremen Temperaturen, direktem Sonnenlicht oder Feuchtigkeit ausgesetzt wird, können sich die Inhaltsstoffe zersetzen oder verändern. Dadurch kann die Wirksamkeit der Sonnencreme beeinträchtigt werden. Eine weitere Gefahr besteht darin, dass sich die Konsistenz und Textur der Sonnencreme im Laufe der Zeit verändern kann. Sie kann klumpig werden oder unangenehm riechen. Eine solche Sonnencreme lässt sich möglicherweise nicht mehr gleichmäßig auftragen und bietet somit keinen zuverlässigen Schutz.“
Woran erkennt man eine gute Sonnencreme?
Dr. Afschin Fatemi: „Eine gute Sonnencreme erkennt man daran, dass sie einen breiten Spektrum-Schutz vor UVB- und UVA-Strahlen bietet. Ein hoher Lichtschutzfaktor (LSF) von mindestens 30 und Wasserbeständigkeit sind ebenfalls wichtige Merkmale. Zusätzlich kann man nach dermatologisch getesteten Produkten oder solchen mit pflegenden Zusatzstoffen suchen. Die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben sollten ebenfalls berücksichtigt werden.“
Was sind die Unterschiede bei Produkten für Erwachsene und Kinder?
Dr. Afschin Fatemi: „Die Haut von Kindern ist empfindlicher als die von Erwachsenen, daher sollten Sonnenschutzprodukte speziell für Kinder verwendet werden. Diese sind oft hypoallergen und frei von reizenden Inhaltsstoffen. Kinder sollten Sonnenschutz mit einem höheren LSF verwenden, idealerweise LSF 50+. Es ist auch ratsam, Kinder mit schützender Kleidung und Sonnenhüten zu versehen und sie im Schatten zu halten, um ihre empfindliche Haut zusätzlich zu schützen.“
Gibt es Alternativen zur Sonnencreme?
Dr. Afschin Fatemi: „Wie bereits erwähnt, ist schützende Kleidung ein effektiver Weg, um die Haut vor der Sonne zu schützen. Darüber hinaus können Sonnenschirme, breitkrempige Hüte und Sonnenbrillen mit UV-Schutz verwendet werden, um den Sonnenschutz zu ergänzen. Dennoch reichen diese Maßnahmen allein nicht aus, um einen vollständigen Schutz zu gewährleisten, und die Verwendung von Sonnencreme wird weiterhin empfohlen.“
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