Hilfreiche Tipps, um den Blutzucker zu senken
Schwankende Blutzuckerwerte belasten besonders das Wohlbefinden von Menschen, die unter der Stoffwechselstörung Diabetes mellitus leiden. Gesunde Menschen kompensieren hohe Konzentrationen durch die Ausschüttung von Insulin zur Regulation des Wertes in den Blutbahnen. Falsche Ernährung, genetisch bedingter Insulinmangel oder eine vom Körper ausgebildete Resistenz gegen Insulin bringen den Zuckerhaushalt hingegen durcheinander. Kurzfristig macht sich der Missstand kaum bemerkbar. Dauerhaft sorgt ein langwährender Überschuss an Glukose jedoch für zahlreiche Beschwerden. Sehprobleme, Bluthochdruck, Kreislaufprobleme und Nierenschäden gehören zu den häufigsten Symptomen. Eine medikamentöse Therapie ist jedoch nicht immer notwendig. Mit einfachen Verhaltens- und Ernährungstipps für den Alltag lässt sich der Stoffwechsel auf natürlichem Wege stabilisieren und so der Blutzuckerspiegel regulieren.
Bewegung schützt und kostet nichts
Mangelnde Bewegung gilt als einer der Hauptrisikofaktoren für die Insulinresistenz. Trotz eigentlich ausreichender Mengen an Insulin gelangt nicht mehr genügend Zucker in die Zellen. Im Gegensatz dazu führt häufiger Sport zu einer Steigerung der Empfindlichkeit gegenüber Insulin. Nur extrem gebrechliche, kranke Menschen bleiben auf alternative Therapien über Spritzen oder Tabletten angewiesen. Ist der Körper nur etwas untrainiert, verbessert körperliche Ertüchtigung die Blutzuckerwerte signifikant. Vor allem werden unter körperlicher Auslastung auch störende Fettdepots abgebaut, die eine Insulinresistenz stark fördern. Beanspruchtes Muskelgewebe bezieht bei fallendem Energiespeicher durch Trainingseinheiten frische Reserven direkt aus der Blutbahn. Dieser Prozess kann bei ausreichendem Einsatz über 30 Minuten mehrmals pro Woche bis zu zwei Tage andauern. Als Folge fällt der Zuckerspiegel auch nach Beendigung des Sports dauerhaft auf ein niedrigeres Niveau. Im Bestfall können Betroffene eine auf die konventionelle, schulmedizinische Therapie verzichten oder die notwendige Medikamentendosis stark verringern.
Auf den Glykämischen Index (GI) achten
Die Ernährung besitzt großen Anteil an der Entstehung von Störungen im Zuckerstoffwechsel. Der komplette Verzicht auf Kohlenhydrate wäre ebenso ungesund wie eine Überdosis Glucose. Für eine Regulierung des Blutzuckers braucht es vor allem langsame Zuckerarten, die nicht sofort vom Verdauungstrakt aufgenommen werden können. Der Glykämische Index liefert Hinweise auf die potenzielle Auswirkung auf den Zuckerspiegel in der Blutbahn. Reine Glukose wie beim Traubenzucker benötigt keine weitere Umwandlung und gelangt daher direkt in den Körper. Aus diesem Grund ist er auch als schneller Energiespender zur Kompensation von Unterzucker bekannt. Sein Glykämischer Index liegt deshalb bei 100. Ein Wert von 25 würde den Blutzuckerspiegel nur um ein Viertel des Wertes ansteigen lassen. Daher sollten für eine erfolgreiche Therapie über den Speiseplan vor allem Lebensmittel mit niedrigem GI zum Einsatz kommen. Passende Beispiele hierfür gibt es zu Genüge: Gemüse, bestimmte Obstarten, Produkte auf Vollkornbasis oder Hülsenfrüchte zählen zu dieser Kategorie. Weißmehl, gewöhnlicher Haushaltszucker und Trockenobst gelten hingegen als schnelle Zuckerlieferanten und gehören vom Ernährungsplan gestrichen.
Ungesunde Fettanteile im Körper reduzieren
Fettsäuren kommt eine wichtige Rolle beim Stoffwechsel zu. Ohne sie können wichtige Vitamine nicht vom Körper effektiv aufgenommen werden. Jedoch entscheidet Art und Menge über die Gesundheit des Fetts. Als optimaler Wert gelten etwa 80 Gramm pro Tag. Gesättigte Fettsäuren aus tierischen Quellen provozieren im Übermaß die Ausbildung einer Resistenz gegen das körpereigene Insulin. Ungesättigte Fettsäuren wirken allerdings einer unerwünschten Insulinresistenz entgegen. Gewebeablagerungen am Bauch gelten als ausgesprochen problematisch. Diese Fettreserven produzieren Hormone mit abschwächender Wirkung bezüglich der Insulinempfänglichkeit anderer Zellen. Fettleibigkeit steht aus diesem Grunde häufig im Zusammenhang mit Krankheitsfällen vom Diabetes mellitus. Bei starkem Übergewicht ist eine Reduktion des Körpergewichtes zur Korrektur der Blutzuckerwerte daher dringend ratsam. Die Reduktion auf einen gesunden Körperfettanteil steht dabei im Vordergrund. Radikale Kuren für kurzfristige Resultate greifen meist nur Muskelgewebe und Eiweißreserven an. So können vermeintlich normal gewichtige Personen ebenfalls unter einer ungesunden Anhäufung von Fettzellen leiden. Eine geeignete Diät bei bestehender Diabetes erfordert die Unterstützung des Hausarztes zur regelmäßigen Kontrolle von Zucker- sowie Insulinwerten und die damit einhergehende Medikation.
Das richtige Essen und Trinken
Neben reinem Übergewicht spielt auch die Art der Ernährung eine entscheidende Rolle für den Blutzuckerspiegel. Häufig geht beides, Übergewicht sowie der Konsum falscher Lebensmittel, Hand in Hand. Allerdings stellen einige durchaus süße Obstsorten das Gleichgewicht des Zuckeranteils im Blut wieder her. Das in Äpfeln enthaltende Pektin schützt den Darm vor Entzündungen und hemmt zugleich die zu schnelle Aufnahme von Zucker. Ein regelmäßiger Genuss von Äpfeln, aber auch Möhren, Bohnen sowie Erbsen greift daher regulierend in diese Stoffwechselprozesse ein. Die Maulbeere, einst eine populäre Nutzpflanze zur Seidenproduktion, dient ebenfalls als natürliche Blutzuckerschranke. Hauptakteur für die heilsame Wirkung ihrer Früchte und Blätter ist der sekundäre Pflanzenstoff Deoxynojirimycin (DNJ). Durch seine Anwesenheit im Dünndarm hemmt es die Arbeit von Enzymen für die Aufspaltung und Verdauung von Polysachariden (Mehrfachzuckern).
Wer auf Fleisch- und Wurstwaren nicht ganz verzichten kann, der sollte auf besonders magere Varianten zurückgreifen wie Hähnchenbrust, Hüftsteak oder Kochschinken. Raps- oder Olivenöl als Speisefett nimmt konsequenterweise den Platz von Schmalz, Mayonnaise und Butter ein.
Gefährliche Kalorienfallen lauern auch in vielen Getränken. Limonaden und Fruchtsäfte sind nicht nur von Natur aus süß. Häufig fügen Hersteller bei gestreckten Produkten reichlich Zucker hinzu, um den süßen Geschmack trotz eines reduzierten Fruchtsaftgehaltes aufrechtzuerhalten. Normales Mineralwasser gilt als deutlich gesündere Alternative zur Stillung des Flüssigkeitsbedarfes. Bestimmte Teesorten wie Grüner, Schwarzer oder Weißer Tee wirken sogar als aktiver Schutz gegen eine Übersättigung durch Glukose im Blutkreislauf. Sie senken das Risiko von Stoffwechselproblemen und beugen so der Zuckerkrankheit Diabetes mellitus vor.
Süßen ohne Zucker
Ein absoluter Verzicht auf süße Speisen ist nicht zwingen erforderlich. Süßstoffe gelten für Diabetiker als eine bewährte Alternative. Diese besitzen zwar einen süßlichen Geschmack, wirken aber vollkommen anders auf den Körper als herkömmlicher Zucker. In der Regel besitzen Süßstoffe keinerlei Kohlenhydrate und haben daher auch keinen Brennwert für den menschlichen Organismus. Eine Beeinflussung des Blutzuckerspiegels findet deshalb nicht statt. Als pflanzlicher und erprobter Vertreter unter den Süßungsmitteln gilt die Stevia. Sie besitzt ebenfalls eine hohe Süßkraft und dient als Ersatz bei Vorbehalten gegenüber herkömmlichen Zusatzstoffen wie Acesulfam-K oder Aspartam.
Faktor Stress als Blutzuckertreiber
Psychische Dauerbelastung bringt den Zuckerhaushalt im Körper durcheinander. Ursache dafür ist das Hormon Cortisol, das bei Stress ausgeschüttet wird. Im Zusammenspiel mit Glucagon sorgt dies für einen Anstieg des Blutzuckerspiegels. Jegliche Maßnahme zur Stressprävention dient damit auch der Vorbeugung eines Zuckerüberschusses. Besonders geeignet sind meditative Übungen wie Yoga. Ebenso sollten vor allem für Stress anfällige Menschen ihren Geist und Körper häufiger zur Ruhe kommen lassen. Kurze Erholungspausen zwischen den Pflichtaufgaben des Alltags erzielen oft bereits den notwendigen Stressabbau. Ein allgemein gesunder Lebenswandel gilt als Grundvoraussetzung für eine stressfreie Existenz. Dazu gehört vor allem ausreichender sowie erholsamer Schlaf. Schlafmangel führt dauerhaft zur Tagesmüdigkeit und erhöht die Anfälligkeit für chronische Erkrankungen und Stimmungsschwankungen. Als Folge konsumieren Betroffene mehr energiereiche Snacks, um gegen Konzentrationsschwächen anzukämpfen.
Autor:Patrick Rosing aus Aschaffenburg |
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