Grundwasser - Initiative
Initiative beim Wasserwerk Aschaffenburg
Am vierten Juli 2024 besuchte die Initiative zum Schutz und der Erhaltung des Grundwassers in der Region das Wasserwerk Aschaffenburg. Seit dem Jahr 1906 wird an der Niedernberger Straße im Stadtteil Nilkheim Trinkwasser gewonnen. Später wurde die Wassergewinnung auch auf das Niedernberger Gebiet ausgeweitet. Seit 2000 ist dazu das neue Wasserwerk mit einer aufwändigen Verfahrenstechnik in Betrieb.
Die Leiterin Grundwasserschutz, Dr. Renate Palloks und der technische Bereichsleiter, Patrick Sauer stellten das Wasserwerk vor und gingen auf die Veränderungen und Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten ein.
Bereits seit 1992 beschäftigt sich Renate Palloks mit dem Grundwasserschutz. In dieser Zeit wurde die Wasserschutzzone auf 31 km 2 ausgeweitet, Verträge mit den Landwirten in der Region zur angepassten, landwirtschaftlichen Bewirtschaftung der Felder im Bereich des Wassereinzuges abgeschlossen und für 44 Millionen Euro eine technische Aufbereitungsanlage gebaut.
Mit diesen Maßnahmen ist es heute möglich, bestes Trinkwasser für Aschaffenburg sowie Niedernberg, Mainaschaff, Stockstadt, Kleinostheim, Haibach und Gladbach zur Verfügung zu stellen.
Die Folgen der Klimaerwärmung, die sich in der wärmsten Region Bayerns inzwischen deutlich auswirken und die intensive Versiegelung der Böden in der Region stellen eine zunehmend größere Herausforderung für den Grundwasserschutz dar.
Renate Palloks stelle fest, dass in den letzten 30 Jahren von den, für die Wassergewinnung in der Region besonders relevanten, landwirtschaftlichen Flächen von bis dahin 1700 ha allein 200 ha für Bebauung und Infrastrukturmaßnahmen verwendet wurden.
Diese Entwicklung, stellt zusammen mit zunehmendem Starkregen eine deutliche Bedrohung für die Grundwasserneubildung dar.
Renate Palloks zeigte sich erfreut, dass die Initiative zum Schutz des Grundwassers diese Probleme jetzt mit angeht.
Patrick Sauer, der technische Bereichsleiter der AVG führte durch die Aufbereitungsanlage, die in einem dreistufigen Verfahren das Grundwasser enthärtet, den Nitratgehalt auf 25 – 35 mg/l vermindert und durch Filtration und Desinfektion weitere Rückstände entfernt.
Die Initiative wird weiter mit aller Kraft daran mitzuwirken, dass die Bereitstellung von Trinkwasser aus der Region für die Region auch langfristig gesichert ist..
Ein Ausfall der regionalen Trinkwasserversorgung durch Klimaveränderung und weiteren negativen Eingriffen in die Landschaft würde gleichzeitig massive Verschlechterungen der Lebenssituation der Menschen beinhalten.
Am 11. September 2024 wird die initiative ihren Aktionsplan zum Abwehr dieser Entwicklung beschließen.
BU: Grundwasserentwicklung in der Region von 1962 bis heute. Der letzte kleine Aufwärtsstrich zeigt die Folgen der guten Niederschläge in den letzten 12 Monaten auf. (Grafik: Wasserwerke, Foto: Sandra Uhl.
Autor:Josef Scheuring aus Niedernberg |
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