Polizeibericht
Erfolgreicher Callcenterbetrug - Seniorin um Erspartes gebracht
LKR. ASCHAFFENBURG. Im Laufe des Sonntagnachmittags versuchten erneut sogenannte Callcenteragenten ihr Glück und riefen in betrügerischer Absicht zahlreiche Landkreisbewohner an. Eine Seniorin schenkte den Betrügern Glauben und übergab ihre gesamten Ersparnisse in sechstelliger Höhe. Die Kripo ermittelt und warnt eindringlich vor derartigen Betrugsmaschen.
Ab dem Sonntagnachmittag ergingen bei der Polizei knapp zwanzig Anzeigen zu versuchten Betrugsversuchen. Sogenannte Callcenteragenten riefen zahlreiche Landreisbewohner an und gaben sich als Polizeibeamte aus. Die Angerufenen sollten zum Schutz ihres Eigentums Bargeld und Schmuck hinterlegen, sodass Beamte die Wertgegenstände in Sicherheit bringen könnten. Bis auf eine Angerufene erkannten die meist älteren Herrschaften den Betrugsversuch und gingen nicht auf die Forderungen der Anrufer ein.
Eine 71-Jährige konnte allerdings von den Anrufern, die sich als Kriminalbeamte ausgaben, dahingehend überzeugt werden, dass es eine ausländische Tätergruppierung gezielt auf das Vermögen der Seniorin abgesehen hätte. Aus Angst um ihr Erspartes hinterlegte die Dame, wie es ihr aufgetragen wurde, einen sechsstelligen Bargeldbetrag in einer Plastiktüte im Garten vor ihrer Haustüre. Gegen 22:30 Uhr wurde die Tüte samt Bargeld von einer bislang unbekannten Person abgeholt. Nachdem im Anschluss kein weiterer Anruf bei der Witwe einging wandte diese sich nun selbst an die Polizei, die natürlich nicht hinter der Geldabholung stand.
Die Kriminalpolizei Würzburg übernahm die Ermittlungen und warnt an dieser Stelle nochmals eindringlich vor derartigen Betrugsmaschen.
Anrufe von falschen Polizeibeamten:
Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 und fragen bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz bzw. ob tatsächlich Einbrecher festgenommen wurden!
Die Polizei weist Sie niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereit zu legen oder als Lockmittel zu deponieren!
Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde! Auch die Polizei holt bei Ihnen an der Haustüre keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen!
Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen - bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl)!
Sprechen Sie mit ihren Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen
Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht eindeutig erkennen.
Anrufe von Enkeltrickbetrügern:
Fragen Sie den Anrufer nach persönlichen oder familiären Einzelheiten, die er wissen sollte.
Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis.
Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald ihr Gesprächspartner Geld fordert.
Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen bei Familienangehörigen Rücksprache.
Lassen Sie keine fremden Personen in ihre Wohnung.
Übergeben Sie niemals Geld oder andere Wertgegenstände an unbekannte Personen.
Informieren Sie unter der Notrufnummer 110 sofort die Polizei, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt.
Informieren Sie ältere Verwandte und Bekannte regelmäßig über diese Betrugsmasche.
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