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Deutsche Stromnetze und Glasfaser-Internet nicht gerüstet für die Energiewende

Ein E-Auto würde dann beispielsweise anstatt mit 22 Kilowatt nur mit fünf Kilowatt laden.  | Foto: Foto: Hyundai / TRD Digital und Technik
  • Ein E-Auto würde dann beispielsweise anstatt mit 22 Kilowatt nur mit fünf Kilowatt laden.
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(TRD/WID) Der Geschäftsführer der Münchner Stadtwerke Florian Bieberbach fürchtet angesichts der zunehmenden Zahl von E-Autos und Wärmepumpen eine Überlastung der Stromnetze in den kommenden Jahren: „Unsere Stromnetze sind für die Energiewende nicht gerüstet“, sagte Bieberbach gegenüber „Zeit Online“.

Bieberbach warnt: „Wenn in einem Wohngebiet plötzlich alle ein Elektroauto haben und dann alle gleichzeitig laden, könnte dies das lokale Stromnetz überfordern.“ Dann könnten die Energieversorger „künftig die steuerbaren Leistungen drosseln“, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Auch in München hätten die Stadtwerke das vor. Bei einer Überlastung würden man „schon gerne an der ein oder anderen Stelle den Ladevorgang von E-Autos drosseln“. Ein E-Auto würde dann beispielsweise anstatt mit 22 Kilowatt nur mit fünf Kilowatt laden.

Der Stadtwerke-Chef sieht außerdem ein „erhebliches Risiko einer Gasknappheit“. Die Lage sei immer noch angespannt. Es komme immer noch „viel zu wenig Gas in Deutschland an“. Wenn der nächste Winter kalt wird, werden wir noch mal in eine Krise rutschen. Deshalb sei es richtig, „jetzt so viele LNG-Terminals wie möglich ans Gasnetz anzuschließen?. Bieberbach befürchtet, dass die Bürgerinnen und Bürger die Brisanz der Lage unterschätzen. Jetzt bestehe die Gefahr, dass die Menschen die Energiekrise nicht mehr so ernst nähmen, weil es eben einmal gut gegangen sei.

Glasfaser-Internet steht auf dem Schlauch

(TRD/WID) Der Ausbau des Glasfaser-Internets verläuft sehr zähflüssig. Laut einer Umfrage ist fast jeder Dritte an einem Anschluss interessiert, kann aber derzeit keinen bekommen. Nur 19 Prozent der Deutschen haben bereits einen Glasfaser-Anschluss, weitere neun Prozent haben sich dafür vormerken lassen. Das zeigt eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Vergleichsportals Verivox.

Unter den Befragten ohne Anschluss hätten 30 Prozent gerne Glasfaser-Internet bis ins Haus (Fibre to the Home, abgekürzt FTTH), sind aber entweder Mieter und haben deshalb nur einen mittelbaren Einfluss darauf (knapp 14 Prozent) oder wohnen außerhalb aktueller Ausbaugebiete (16 Prozent). Weitere neun Prozent haben sich für einen FTTH-Anschluss vormerken lassen. Elf Prozent sind nach eigenen Angaben unentschieden. 22 Prozent haben kein Interesse; sie benötigen den Anschluss entweder nicht oder finden die Kosten dafür zu hoch.

Im Schnitt gibt es in Norddeutschland die meisten FTTH-Anschlüsse (25 Prozent) – Süddeutschland hingegen schneidet mit 16 Prozent deutlich schlechter ab. Eine solche Nord-Süd-Kluft wird auch in den jüngsten Daten zur FTTH-Verfügbarkeit sichtbar: Laut Bundesbreitbandatlas könnten in Hamburg und Schleswig-Holstein über 40 Prozent der Haushalte einen FTTH-Anschluss bekommen, in Bayern und Baden-Württemberg liegt die Quote lediglich bei 19 bzw. elf Prozent.


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