Nachwuchsforscher unterwegs im Biberrevier
Zu einer spannenden Exkursion in das Biberrevier im Südspessart, hatte die Bund Naturschutz (BN) Kreisgruppe Miltenberg und der Biberexperte Horst Schwemmer eingeladen.
Im Vorfeld durften alle teilnehmenden Kinder mit selbst hergestellten Naturfarben den Biber auf Leinwänden lebendig werden lassen. Der Phantasie waren keine Grenzen gesetzt und so entstanden einmalige Kunstwerke. Dann schlüpften die Kinder mit Bibermasken in die Rolle des geschützten Tieres, das etwa 100 Jahre lang aus Bayern verschwunden war bis der BN eines seiner größten Wiedereinbürgerungs-Projekte mit großem Erfolg startete. Heute leben in Bayern etwa 17.000 Tiere in 4.500 Revieren. Wo der Biber bereits seit 40 bis 50 Jahren vorkommt, stagniert der Bestand. Er wird sich auch in Zukunft nicht erhöhen, da dort alle möglichen Reviere besetzt sind. Eine Übervermehrung des Bibers ist also biologisch unmöglich. Nur in einigen Regionen ist ein geringer Zuwachs noch möglich, so auch im Landkreis Miltenberg.
Zur Exkursion ging es entlang des Faulbaches auf Spurensuche. Gleich zu Beginn gab es für Groß und Klein die vom örtlichen Naturschutzwächter Wolfgang Neuberger mitgebrachten Biberexponate zu bestaunen. Hier bewiesen die Kinder den Erwachsenen, ihr zuvor gelerntes Wissen über das größte Nagetier Europas, das bis zu 1,40 Meter lang und bis zu 40 Kilo schwer werden kann.
Aber der BN Biberberater Horst Schwemmer hatte noch viele weitere interessante Informationen für die Teilnehmer und konnte alle gestellten Fragen beantworten. „Warum sind die Zähne eigentlich so orange?“ oder „hält der Biber einen Winterschlaf?“ „Nein, er hält keinen Winterschlaf und die selbstschärfenden Zähne lagern Eisen ein, für die Festigkeit“
„Wir haben in 50 Jahren Forschung schon vieles über den Biber erfahren, aber wissen noch lange nicht alles“, betonte Schwemmer, und an die Kinder gewandt „deshalb brauchen wir auch in Zukunft neue Biberberater!“
Am Rand des Baches, gab es angenagte Äste zu sehen und auch auf die Nahrung des Bibers, einem reinen Vegetarier, machte der Experte aufmerksam. Als Höhepunkt entdeckte die Gruppe zum Abschluss sogar noch einen frisch angelegten Biberdamm.
Viele tolle Eindrücke und reichlich neues Wissen über die Natur und Tierwelt unserer Heimat, vor allem über den Biber, einen Ureinwohner Bayerns, konnten die fast 50 Teilnehmer mit nach Hause nehmen.
Autor:Bund Naturschutz Kreisgruppe Miltenberg aus Obernburg am Main |
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