Rotary Club Obernburg
Jugendförderpreis und Förderpreis für vielfältiges soziales Engagement verliehen - Große Freude bei den Siegern
Es ist schon eine lieb gewordene Tradition: Der Rotary Club Obernburg (RC Obernburg) unterstützt Menschen und ihr soziales Engagement und verleiht dazu jährlich den Jugendförderpreis und den Förderpreis für besondere Projekte. Bereits zum sechsten Mal fand die Preisverleihung statt. Dazu hatte der RC Obernburg die Nominierten am 22. Juli in den Gasthof „Zur Krone“ in Großheubach eingeladen.
Große Spannung bei Nominierten
Dort war die Spannung groß, denn noch waren die Gewinner geheim. Erst im Laufe des Abends lüfteten die Präsidentin des Rotary Clubs Sandra Mantz und Projektbetreuer Frank Schlottke das Geheimnis und überreichten den überraschten Siegern ihre Preisgelder. Strahlende Gesichter gab es am Ende des Abends dennoch bei allen, denn alle der insgesamt neun Nominierten konnten sich über eine finanzielle Zuwendung für ihr jeweiliges Projekt freuen.
Viel Engagement gezeigt
Insgesamt vierzehn Bewerber hatten sich für die diesjährigen Preise beworben. Davon wurden neun Bewerber nominiert, sechs davon für den Förderpreis und drei für den Jugendförderpreis. „Trotz Corona zeigten die Bewerber viel Engagement“, stellte Sandra Mantz, Präsidentin des RC Obernburg eingangs der Veranstaltung fest. „Die eingereichten Bewerbungen waren dazu von sehr hoher Qualität, was uns in der Jury die Auswahl umso schwerer machte. Ich freue mich daher umso mehr, dass wir alle Nominierten für ihren beispiellosen Einsatz auszeichnen und ihre Arbeit zum Gemeinwohl würdigen können.“ So gab es neben dem Jugendförderpreis noch zwei Zweiplatzierte und zu den drei Preisträgern des Förderpreises kamen noch drei vierte Plätze dazu.
Beeindruckende Themenvielfalt
Für die Jury sprach Heinrich Almritter, Geschäftsführer des Caritasverbands für den Landkreis Miltenberg ein kurzes Grußwort. Er lobte das hohe Engagement und die beeindruckende Themenvielfalt, die die Nominierten auch in diesem Jahr wieder zeigten. „Der Jugendförderpreis behandelt die Themen Rassismuss/Fremdenhass, Gewaltprävention und Demokratie. Im Förderpreis geht es um die Arbeit der Eine-Welt, caritative Projekte mit den Schwerpunkten Partizipation und Hilfe zur Selbsthilfe, Kultur und Gewaltprävention. Mein Dank gilt dem Rotary Club für die Ausrichtung des Wettbewerbs im kulturellen, sozialen und gesellschaftlichen Kontext. Nun geht es heute darum, die Engagierten zu ehren und die Ehrenprojekte bekannt zu machen.“
Hervorragende Projekte in der Auswahl
Frank Schlottke, Projektleiter RC Obernburg und Mitglied der Jury, war stolz, so hervorragende Projekte in der Auswahl zu haben und erläuterte die Jurywertung. „Die Bewertung der Jury erfolgt nach vier Kriterien: Vorbildfunktion (Regt es zur Nachahmung an? Ist es adaptierbar?), Idee (Wie viel Potenzial steckt dahinter? Ist es aus oder/und für die Region?), Wirkung (Wo und wie wirkt das Projekt? Ist es nachhaltig bzw. auf Dauer ausgerichtet? Ist es unmittelbar?) und Engagement (Wie viel Leidenschaft oder ´Herzblut´ steckt darin? Steht das Projekt im Vordergrund?). Jedes Projekt kann maximal 100 Punkte bekommen.“ Er erwähnte, wie wichtig das gesellschaftliche Engagement gerade in Zeiten wie diesen sei. „Die Situation war in diesem Jahr durch die Corona-Pandemie etwas besonders. Darunter hatten auch die Bewerber zu leiden, so dass wir die Bewerbungsfrist verlängert haben.“ Wie wichtig gesellschaftliches Engagement sei, zeige sich aktuell gerade in den von der Flutkatastrophe betroffenen Gebieten in Deutschland.
Stolz darauf zu helfen
Auch Sandra Mantz, Präsidentin RC Obernburg, ging bei ihrer Ansprache auf die Flutkatastrophe ein und erwähnte das RC-Mitglied Rudi Schuck, das derzeit mit schwerem Gerät bei den Aufräumarbeiten behilflich ist. „Wir sind in Gedanken bei unserem Freund und Aktiven Rudi Schuck, der mit einem kleinen Team und verschiedenen Geräten wie Miniradlader und Teleskoplader in der Ahrregion weilt und den Opfern hilft. Wir finden das großartig und sind stolz darauf, helfen zu können.“ Gleichzeitig betonte sie, was für ein wunderbares Ereignis es heute mit der Preisverleihung des Jugendförderpreises und des Förderpreises zu feiern gebe. „Das ist eine schöne Sache!“
Vorbilder sichtbar machen und fördern
Mit dem Jugendförderpreis und dem Förderpreis möchte der RC Obernburg Menschen, Vereine und Gruppierungen unterstützen, die sich für andere engagieren und ihre Zeit und ihr Können in Projekte für andere Menschen einsetzen. Die konkreten Projekte sollen damit sichtbar gemacht werden und zur Nachahmung anregen.
Keine leichte Aufgabe für die Jury
Die Jury mit Landrat Jens Marco Scherf, Dr. Stefanie Prinzessin zu Löwenstein, Heinrich Almritter, Geschäftsführer des Caritasverbands für den Landkreis Miltenberg, Lisa Fürst und Tobias Wüst – beide vom Stadtjugendring Aschaffenburg – und Frank Schlottke, Projektbeauftragter RC Obernburg, hatte keine leichte Aufgabe. Anhand verschiedener Kriterien wie Übereinstimmung mit der Satzung, Nachhaltigkeit oder Vorbildfunktion bewerteten sie die eingereichten Projekte, überprüften diese auf ihre Förderfähigkeit und sortierten drei Projekte aus. Die verbleibenden neun Projekte gingen dann ins Rennen um den Jugendförderpreis (drei Nominierte) und den Förderpreis (sechs Nominierte). Insgesamt 13.000 Euro an Preisgeldern warteten auf die Sieger und die weiteren Platzierten.
Förderpreis
Für den Förderpreis nominiert waren die Frederik und Luca Stiftung aus Elsenfeld, die Musikschule Obernburg, das Café fifty aus Obernburg, der Verein Nächstenliebe aus Elsenfeld, das Team Tansania der KJG Mömlingen und der Verein Global Micro Initiative aus Hösbach.
Erster Platz – Café fifty – Verein für soziale Arbeit und Kultur e.V. aus Obernburg: Projekt „Sozial und Repair Café“
Den ersten Platz gewann das Café fifty für sein Projekt „Sozial und Repair Café“. Die Idee dazu hatte die gesamte Jury begeistert. Vorsitzender Stefan Engels und stellvertretender Vorsitzender Thomas Heider nahmen das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro dankbar an. Es wird für die Anschaffung von Werkzeugen sowie den Erhalt und den Betrieb des Cafés verwendet. Das Café fifty in Obernburg – Verein für soziale Arbeit und Kultur e.V. – ist eine Anlaufstelle für Arbeitslose, sozial Schwache und Obdachlose in Café-Form. Im Repair Café werden alte Dinge nicht weggeworfen, sondern repariert.
Zweiter Platz – Frederik und Luca Stiftung gGmbH aus Elsenfeld: Gewaltpräventionsprogramm „Faustlos“
Der zweite Platz ging an die Frederik und Luca Stiftung für deren Gewaltpräventionsprogramm „Faustlos“. Mit dem Preis in Höhe von 3.000 Euro, den Georg Ballmann für die Stiftung entgegennahm, werden Schulungen zur Gewaltprävention in Kindergärten und Grundschulen durchgeführt.
Dritter Platz – Verein Global Micro Initiative e.V. aus Hösbach: Projekt „Lombok, Indonesien“
Den dritten Platz erreichte der Verein Global Micro Initiative e.V. für das Projekt „Lombok, Indonesien“, das Hilfe zur Selbsthilfe durch Mikrokredite und Schulungen in Lombok, Indonesien bietet. Tobias Schüßler und sein Team werden den Preis in Höhe von 1.000 Euro für das Coaching vor Ort und die Durchführung von Seminaren verwenden.
Mit drei vierten Plätzen wurde auch das Engagement der weiteren nominierten Bewerber gewürdigt.
Vierter Platz – Verein Nächstenliebe e.V. aus Elsenfeld: Projekt „Rumänienhilfe“
Einen vierten Platz erreichte der Verein Nächstenliebe e.V. für sein Projekt „Rumänienhilfe“. Den Preis von 500 Euro nahmen Rosemarie Koch und ihr Mann Emil Koch an. Sie werden das Geld in Stühle und Tische für einen kulturellen Raum investieren und finanzielle Hilfe für zwei Familien leisten.
Vierter Platz – Team Tansania der KJG Mömlingen: Projekt „Ausweitung des fairen Handels in Mömlingen und Umgebung“
Ebenfalls über einen vierten Platz freuten sich Robert Faust und Horst Markert vom Team Tansania der KJG Mömlingen für ihr Projekt „Ausweitung des fairen Handels in Mömlingen und Umgebung“. Jeweils 50 Prozent des Preisgelds von 500 Euro ist für die globale und nachhaltige Bildung der Eine-Welt-Station sowie die Bildungsarbeit der Partner von der UVIKANJO im neuen Kindergarten vorgesehen.
Vierter Platz – Musikschule Obernburg e.V.: Projekt „Klassenmusizieren“
Und auch die Musikschule Obernburg e.V. mit ihrem Leiter Rainer Hanten konnte sich über einen vierten Platz und den Preis von 500 Euro für das Projekt „Klassenmusizieren“ freuen. Das Geld dient der Anschaffung und Reparatur von Instrumenten in den Musizierklassen in den Grundschulen Wörth und Elsenfeld, bei denen Blas-, Streich- und Zupfinstrumente gelehrt werden.
Jugendförderpreis
Den Jugendförderpreis machten das Dalberg-Gymnasium Aschaffenburg, der Kreisjugendring (KJR) Miltenberg und das Julius-Echter-Gymnasium (JEG) Elsenfeld unter sich aus. Das Ergebnis war denkbar knapp.
Erster Platz – Dalberg-Gymnasium Aschaffenburg: Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“
Den ersten Platz gewann das Dalberg-Gymnasium für sein Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, das als P-Seminar veranstaltet wird. Valentin Staab, Hannah Schlottke und Dario Hess nahmen den Preis von 1.500 Euro entgegen. Im Projekt geht es darum, Schule zur „Schule ohne Rassismus“ zu machen. Dazu werden unter Abstimmung von Schülern, Lehrern und Angestellten verschiedene Aktionen und Mottotage in jeder Jahrgangsstufe durchgeführt. Der Preis wird für die Materialkosten für Projekte (Kunstprojekt, Planspiel) und die Zertifikatsverleihung verwendet.
Durch zwei zweite Plätze wurden auch die beiden anderen, nominierten Jugendprojekte von der Jury gewürdigt.
Zweiter Platz – KJR Miltenberg: Projekt „Woche der Demokratie“
Ein zweiter Platz ging an den KJR Miltenberg für das Projekt „Woche der Demokratie“, in dem es um Onlineangebote vor der Bundestagswahl für Jungwähler und U18-Wähler geht und das Lust auf Demokratie vermitteln will. Kristina Schuran nahm den Preis in Höhe von 500 Euro entgegen. Dieser wird für soziale Medien, die Homepage und Referentenhonorare Verwendung finden.
Zweiter Platz – JEG Elsenfeld: Projekt „Streitschlichter“
Ebenfalls einen zweiten Platz gab es für das Projekt „Streitschlichter“ des JEG Elsenfeld. Die Schule ist bereits ein alter Bekannter innerhalb des Jugendförderpreises und in der Vergangenheit bereits mit einigen Projekten vertreten gewesen. Im Projekt werden Streitschlichterteams auf Kommunikationsfähigkeit und gewaltfreie Konfliktlösung ausgebildet. Andrea Giegerich und Corinna Walz waren zur Preisverleihung gekommen. Sie werden das Preisgeld von 500 Euro für die Gestaltung eines Raumes für Mediationsgespräche verwenden.
Autor:Andrea Kaller-Fichtmüller aus Miltenberg |
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