Heimlichen Kirchenbesuchern auf der Spur
Bund Naturschutz startet Projekt zur Erfassung von Gebäudebrütern und Fledermäusen in Kirchen und Kapellen im Landkreis Miltenberg.
Alle im Landkreis Miltenberg vorkommenden 14 Fledermausarten sind streng geschützt und einige davon finden bevorzugt Unterschlupf in Kirchen und Kapellen. Eine typische Kirchenfledermaus ist das Große Mausohr. Mit einer Flügelspannweite von 40 cm ist sie die größte heimische Fledermausart. Der Verlust ihrer Lebensräume, verschlossene Einflugmöglichkeiten sowie ein durch das Insektensterben verursachter Nahrungsmangel haben fast alle unsere Fledermausarten auf die Liste der vom Aussterben bedrohten Arten gebracht.
Nach einem Vorbild-Projekt aus dem Landkreises Main-Spessart sollen deshalb auch im Landkreis Miltenberg circa 40-50 Kirchen und Kapellen von Diplom Biologe und Fledermausspezialist Jürgen Thein (Büro für Faunistik und Umweltbildung Haßfurt) auf den Bestand von Fledermäusen und Gebäudebrütern untersucht werden.
Gerade in den Sommermonaten nutzt vor allem das Große Mausohr die geräumigen Dachböden, um in sogenannten Wochenstuben seine Jungen aufzuziehen. Auch Vögel wie der Mauersegler, Eulen oder Falken haben ihre Wohnstätte und ihre Brutplätze oft an oder in alten Kirchen-Gebäuden.
Dem Bund Naturschutz ist es im Projekt besonders wichtig zusammen mit den Kirchengemeinden Möglichkeiten auszuloten, wie man die Lebensbedingungen für Fledermäuse und die Gebäudebrüter in und um die Kirchen verbessern kann.
Wer bereits Fledermäuse oder Gebäudebrüter in der Kirche oder Kapelle entdeckt hat, oder Interesse hat, das Gebäude für die Tiere wieder zugänglich zu machen, darf sich gerne per Mail an die BN Kreisgruppe Miltenberg unter info@bn-miltenberg.de wenden. Das Projekt wird gefördert vom Bayerischen Naturschutzfonds aus Mitteln der GlücksSpirale.
Autor:Bund Naturschutz Kreisgruppe Miltenberg aus Obernburg am Main |
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