Café fifty e.V. jetzt als gemeinnützig anerkannt

Das Café fifty in Obernburg ist ein wichtiges Element der sozialen Infrastruktur im Landkreis Miltenberg.
  • Das Café fifty in Obernburg ist ein wichtiges Element der sozialen Infrastruktur im Landkreis Miltenberg.
  • hochgeladen von Ruth Weitz

Obernburg. „Chapeau, das ist schon eine Menge, was innerhalb kürzester Zeit auf die Beine gestellt wurde“, sagte Ursula Horn (Großheubach) am 20. August bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Vereins Café fifty in der Obernburger Römerstraße 41. Am 20. Juni hatte die Gründungsversammlung stattgefunden, um das Sozialcafé vor einer Schließung zu bewahren. In der jüngsten Mitgliederversammlung standen neben aktuellen Informationen auch Nachwahlen an. Ruth Weitz (Obernburg), vormals Beisitzerin, übernimmt nun den Posten der Schriftführerin. Mit Hans Tuchscherer (Bürgstadt) und Evelyn Lübben (Obernburg) wurde das Team der Beisitzer erweitert.

Sozialcafé wichtig für die Infrastruktur

Vorsitzender Stefan Engels (Mönchberg) erinnerte an die Situation im Mai dieses Jahres, als der ehemalige Trägerverein Café sozial Insolvenz angemeldet hatte. Das Café fifty in Obernburg gehörte neben dem Café Oase in Aschaffenburg und dem Café Arbeit in Alzenau zu den Einrichtungen, die von der Zahlungsunfähigkeit des Vereins betroffen waren. Für die Sozialcafés in Aschaffenburg und Alzenau hatten die Mitarbeiter zügig neue Trägervereine gegründet, das Café fifty sollte endgültig geschlossen werden.
Die SPD-Kreisrätin und ehemalige Obernburger Stadträtin Ruth Weitz hatte das nicht hinnehmen wollen und zusammen mit weiteren Unterstützern die Gründung eines neuen Vereins als Träger der Einrichtung vorangebracht. „Vorausgegangen war ein Gespräch mit dem Vermieter der Räume und Bürgermeister Dietmar Fieger, denn ohne Unterstützung der Stadtverwaltung und des Stadtrates wäre ein neuer Verein von vornherein zum Scheitern verurteilt gewesen“, berichtete Weitz. Vor dem Ausschuss für Wirtschaft und Soziales habe sie dann noch einmal Gelegenheit gehabt, die Ist-Situation und die Zukunftspläne vorzustellen. „Die positive Resonanz hat uns Mut zur Vereinsgründung gemacht und einen regelrechten Motivationsschub ausgelöst“, resümierte sie.
Dem Bericht des Vereinsvorsitzenden war zu entnehmen, dass zwischenzeitlich auch Gespräche mit der Trägergemeinschaft des Job-Centers unter Federführung des Leiters Alfons Opolka und Manfred Vill vom Sozialamt im Landratsamt Miltenberg geführt wurden. „Sehr erfreulich das Ergebnis und eine angenehme Unterhaltung“, fasste Engels zusammen.

Reparaturcafé auf den Weg gebracht

Neben dem Cafébetrieb, dessen Angebote künftig nach dem System „Pay what you want“ (zahle, was du willst) gestaltet werden, aber der Mindestpreis weiterhin bei 50 Cent pro Getränk, Kuchen oder Snack liegt, wird es neben kulturellen Veranstaltungen auch ein Reparaturcafé geben, wo Menschen aus dem Landkreis Hilfe zur Reparatur eines defekten Geräts oder Kleinmöbels erhalten. „Wir zeigen lediglich, wie sie das selbst in die Hand nehmen können, stehen also keinesfalls in Konkurrenz zu den Handwerksfirmen“, erklärte stellvertretender Vorsitzender Ralf Westermann (Obernburg), der auf die Grundidee hinwies, nicht gleich alles wegzuwerfen, was nicht mehr richtig funktioniert. Laut Bericht des Vorstandsteams ist auch eine enge Zusammenarbeit mit der Stadt Obernburg und den umliegenden Kommunen vorgesehen.„Unsere Gäste und die Hilfesuchenden kommen aus dem ganzen Landkreis“, erläuterte Hans Tuchscherer, der bis zur Insolvenzabwicklung des vormaligen Trägers Caféleiter war.

Sozialberatung und Hilfe weiterhin im Portfolio

Sozialberatung, Hilfe beim Ausfüllen von Anträgen und bei der Bewerbung für einen Arbeitsplatz werden nach wie vor im Portfolio des Vereinsangebots stehen. „Jetzt sind wir nicht nur ein eingetragener Verein, sondern auch als gemeinnützig anerkannt“, sagte der Vorsitzende zum Abschluss und ergänzte, dass dies in beeindruckend kurzer Zeit bewältigt worden sei: „Wer schon mal einen Verein gegründet hat weiß, wie lange es dauert, die Formalitäten in trockene Tücher zu wickeln“.

Daten und Fakten Verein Café fifty
Vereinsname: Café fifty e.V, Verein für soziale Arbeit und Kultur
Gründungsdatum: 20. Juni 2014
Vereinsbeitrag: 100 Euro juristische Personen, 24 Euro Fördermitglieder, 35 Euro Familienmitgliedschaft, Schüler, Studenten, Rentner 12 Euro, Bezieher einer Grundsicherungsrente und von Arbeitslosengeld II (Hartz IV) sind beitragsfrei.
Vorsitzender: Stefan Engels, Telefon 0 9374 – 97 97 91, E-Mail: Stefan.Engels@Anwalt-Engels.de
Vereinsanschrift: Café fifty e. V., Verein für soziale Arbeit und Kultur, Römerstraße 41, 63785 Obernburg, Telefon 0 6022 / 61 13 02.
Spendenkonto: Sparkasse Miltenberg-Obernburg, IBAN DE94 7965 0000 0501 3079 53, BIC BYLADEM1MIL (Konto-Nr. 501 307 953, BLZ 796 500 00).

Autor:

Ruth Weitz aus Obernburg am Main

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