Realschulfamilie fordert klare Strategie
Landeselternverband der Bayerischen Realschulen veröffentlicht Umfrage-Ergebnis
Das Ergebnis einer Umfrage, die der Landeselternverband der Bayerischen Realschulen (LEV-RS) letzte Woche gestartet hatte, liegt nun vor.
Die Beteiligung war mit mehr als 5.100 Antworten überragend. Neben zahlreichen Eltern haben auch 15 % Schüler, 4 % Lehrkräfte und einige Schulleitungen ihre Meinung zum Thema „Distanz- oder Wechselunterricht“ geäußert.
Die Auswertung finden Sie auf unserer Homepage unter www.lev-rs.de.
36% der Beteiligten (darunter 90% der beteiligten Lehrkräfte, Schüler und Schulleitungen) möchten, dass der Distanzunterricht über den 15.02.2021 hinaus verlängert wird, da dieser gut funktioniere. Begründung: Angst vor den Auswirkungen der Virus-Mutationen auf das Infektionsgeschehen und Vermeiden von Unruhe.
64% der Befragten sprachen sich dafür aus, die Schulen wieder zu öffnen. Einige davon könnten sich vorstellen, dass dies für bestimmte Jahrgänge, einige wenige sogar, dass es für alle Schüler möglich sein sollte. Die Gründe liegen in Überlastung der Familien und in der Sorge, dass die SchülerInnen zu große Wissenslücken sowie psychische Schäden durch die Isolation erhalten.
Klare Forderungen für Distanz- und Wechselunterricht
Der LEV-RS sieht es als seine Aufgabe, als Landeselternverband jetzt für die richtigen Rahmenbedingungen zu sorgen und stellt Forderungen:
Bei einer Fortführung des Distanzunterrichts muss die Qualität an einigen Schulen erhöht werden. „Größtenteils kommt positives Feedback an uns zurück, doch leider gibt es auch noch Lehrkräfte, die keinen Videounterricht anbieten und nur Arbeitsblätter über eine Cloud verschicken. Dies ist in keiner Weise akzeptabel!“, so Landesvorsitzende Andrea Nüßlein.
„Bei einer Weiterführung des Distanzunterricht muss der Unterricht nach Stundenplan lt. BaySchO §19 abgehalten werden und dazu muss es verpflichtend sein, dass die Lehrkräfte Videokonferenzen anbieten. Des Weiteren müssen den Schulen klassenweise geeignete Räumlichkeiten für die Erstellung schriftlicher Leistungsnachweise zur Verfügung gestellt werden. Selbstverständlich muss der abgefragte Lernstoff vorher entsprechend vertieft werden.“
Für den Wechselunterricht muss endlich und so schnell als möglich die benötigte Infrastruktur an allen Bayerischen Schulen eingerichtet werden. Noch immer haben zu viele Schulen keine Glasfaseranbindung, um Video-Livestream zu ermöglichen. Es sei aus den Rückmeldungen der Eltern erkennbar, dass ein Interaktiver Videounterricht per Livestream verpflichtend eingerichtet werden müsse, so Nüßlein weiter.
Einheitliche Vorgaben und Regeln von Seiten der Ministerien gefordert
„Wir brauchen eine klare Strategie, die es ermöglicht, die Schulen wieder dauerhaft zu öffnen, so der LEV-RS.“ Kultus- und Staatsministerium müssen bis dahin schnellstens ein immer wieder gefordertes Grundgerüst mit klaren Vorgaben und Regeln für alle Varianten der Unterrichtsform erstellen. Dieses muss für alle Schulen unter Berücksichtigung der Schulart einheitlich Gültigkeit haben. Innerhalb dieses Gerüstes soll die Lehrkraft ihre pädagogische Freiheit ausüben können.
Autor:Andrea Faggiano aus Obernburg am Main |
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