Gemeinsam Zeichen setzen
Der Sechs-Punkte-Plan für 2022- zur Sicherung der Bildungsqualität des Realschulsystems

Gemeinsame Presseerklärung des Bayerischen Realschullehrerverbandes (brlv), des Landeselternverbandes Bayerischer Realschulen (LEV-RS) und des Verbandes Bayerischer Realschuldirektoren (VBR) | Foto: LEV-RS
  • Gemeinsame Presseerklärung des Bayerischen Realschullehrerverbandes (brlv), des Landeselternverbandes Bayerischer Realschulen (LEV-RS) und des Verbandes Bayerischer Realschuldirektoren (VBR)
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Kräfte bündeln, mehr bewirken: In einem gemeinsamen Positionspapier zum Jahresbeginn präsentieren der Bayerische Realschullehrerverband (brlv), der Landeselternverband Bayerischer Realschulen (LEV-RS) und die Vereinigung Bayerischer Realschuldirektorinnen und -direktoren (VBR) insgesamt sechs klare Forderungen zur Gestaltung der Zukunft an den Realschulen im Freistaat.

Lehrerreserve erweitern: 2 + 1 ist mehr!

Um Lernrückstände in Folge der Corona-Pandemie auszugleichen, sei ein gezielter Ausbau der notwendigen Integrierten Lehrerreserven auf bis zu 2 + 1 Lehrkräfte pro Realschule maßgeblich, so Andrea Nüßlein, erste Landesvorsitzende des Elternverbands LEV-RS. „Das Plus steht für eine zusätzliche Stelle, durch die pandemiebedingte Lerndefizite aufgeholt werden sollen und bietet einen Mehrwert sowohl für unsere Kinder als auch die ohnehin schon am Rande der Belastungsgrenze stehenden Lehrkräfte. Der Ausbau der Lehrerreserve erleichtert differenzierte Förderangebote für Schülerinnen und Schüler, die Einführung und Umsetzung digitaler Unterrichtsmethoden sowie die Präventionsarbeit. Das sind wir unseren Kindern schuldig!“, erklärt Nüßlein weiter.

Digitale Grundstrukturen ausbauen und Raumkonzepte für Schulbauten optimieren

Auch der Ausbau digitaler Grundstrukturen in den Realschulen und die damit einhergehende Modernisierung der Raumkonzepte für Schulbauten müsse mit Hochdruck vorangetrieben werden, fordert Jürgen Böhm, Landesvorsitzender des brlv. „‚Go digital und zwar mit High Speed!` ist hier die Devise. Unsere Realschulen brauchen rechtssichere Lern-und Kommunikationsplattformen, die eine digitale Leistungserhebung ermöglichen, auch nach Corona. Ferner müssten Schulbauten in Größe und Ausstattung so konzipiert werden, damit diese zeitgemäßen Ansprüchen an Lehr-und Lernumgebungen entsprechen: „Die Gesundheit der Schulfamilie muss auch weiterhin oberste Priorität haben. Damit Schulräume sichere Lernumgebungen bieten, müssen Hygienekonzepte weiter ausgebaut und die notwendigen technischen Hilfsmittel wie Luftfilter angeschafft werden“,fordert der brlv-Vorsitzende.

Klassengrößen anpassen und zusätzliche Leitungszeit für Realschulmanagement

Eine weitere Kernforderung des Positionspapiers ist die Anpassung der Klassengrößen pro Schule auf durchschnittlich nicht über 25 Schülerinnen und Schüler: „Je kleiner die Klasse, desto individueller kann das Lehrpersonal die Schülerinnen und Schüler fördern. Zu große Klassen stellen für beide Seiten eine große Belastung dar und gefährden die Bildungsqualität“, betonen Nüßlein (LEV-RS), Meggl (VBR) und Böhm (brlv) einstimmig. Einen dem Arbeitsalltag von Realschuldirektoren angepassten Ausbau der Leitungsebene verlangt Ingrid Meggl, Landesvorsitzende der Vereinigung Bayerischer Realschuldirektorinnen und Realschuldirektoren (VBR): „An allen Schulen ist neben dem vollständigen Ausbau der erweiterten Schulleitung zusätzliche Leitungszeit für Führungsaufgaben erforderlich. Einfach so nebenbei lässt sich keine Schule professionell managen, hier besteht also Handlungsbedarf!“ kommentiert Meggl weiter.

Gemeinsam die Zukunft der Bildungsqualität sichern

Um die Qualitätssicherung der bayerischen Realschule zu gewährleisten, dürften Übertrittskriterien an die Realschulen auf keinen Fall aufgeweicht werden, fordern die Vorsitzenden von brlv, LEV-RS und VBR übereinstimmend. „Der bayerische Realschulabschluss ist ein in Wirtschaft und Gesellschaft geschätztes und allgemein anerkanntes Qualitätssiegel. Damit das auch in Zukunft so bleibt, müssen klare Leistungskriterien, eindeutige Regeln zum Vorrücken und klare Übertrittskriterien bestehen bleiben. Unsere starke Allianz aus brlv, LEV-RS und VBR setzt sich mit Leidenschaft für die Sicherung der hohen Bildungsqualität an bayerischen Realschulen ein. Wir packen das gemeinsam an!“, resümieren Nüßlein, Meggl und Böhm.

Zusammengefasst:

1. Ausbau der notwendigen integrierten Lehrerreserven auf bis zu 2 + 1

Zwei Lehrkräfte pro Realschule als langfristige Antwort auf die vielfältigen Herausforderungen bzw. die aktuellen Aufgaben an den Schulen im Hinblick auf differenzierte Förderung der Schülerinnen und Schüler, die Einführung und Umsetzung digitaler Unterrichtsmethoden und zur Präventionsarbeit. Plus eine zusätzliche Stelle, um die Lernrückstände in Folge der Pandemie auszugleichen.

2. Ausbau der digitalen Grundstrukturen

Schulen brauchen für die digitale Beschulung rechtssichere Kommunikations-und Lernplattformen mit Möglichkeiten für digitale Leistungserhebungen, die auch nach Corona Bestand haben müssen:

•Schaffung externer Systembetreuungsstrukturen für die jeweilige Netzwerkstruktur an den Realschulen vor Ort und
•Erweiterung interner Systembetreuungsstrukturen für die digitale Begleitung von Lehrkräften, Schülern und Eltern durch Erhöhung der Anrechnungen. Das Förderpaket für die digitalen Endgeräte der Lehrkräfte muss umgehend bis zur vollständigen Umsetzung flächendeckend realisiert und langfristig fortgesetzt werden.

3. Modernisierung der Raumkonzepte für Schulbauten

Schulbauten müssen in Größe und Ausstattung so konzipiert werden, damit diese modernen Ansprüchen an Lernumgebungen entsprechen. Die Hygienekonzepte an den Schulen müssen weiter ausgebaut und die technischen Hilfsmittel angeschafft werden, um Schulräume zu sicheren Lernräumen werden zu lassen.

4. Anpassung der Klassengrößen

Die Klassengrößen sollen im Durchschnitt an einer Schule nicht über 25 Schülerinnen und Schülern liegen. In Einzelklassen wird die maximale Anzahl von 29 Schülern pro Klasse nicht überschritten.

5. Ausbau der Leitungsebene

Neben dem vollständigen Ausbau der erweiterten Schulleitung wird für die Führungsaufgaben zusätzliche Leitungszeit an allen Schulen benötigt.

6. Qualitätssicherung der bayerischen Realschule

Klare Leistungskriterien, eindeutige Regeln zum Vorrücken und qualitativ untermauerte Übertrittskriterien werden nicht aufgeweicht. Der Realschulabschluss an einer bayerischen Realschule muss somit ein eindeutiges Qualitätssiegel bleiben und darf nicht verwässert werden.

Weitere Infos unter www.lev-rs.de

Autor:

Andrea Faggiano aus Obernburg am Main

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