CORONA und die gegenwärtige Renaissance der Bildung: die Vergangenheit deuten, für die Zukunft lernen
Kein anderes Thema beschäftigt seit Monaten die Bevölkerung: CORONA und seine Auswirkungen.
Die Politik ringt zu recht um Verständnis für die Maßnahmen. Mehr denn je steht etwas auf dem Spiel, was kostbar und unersetzlich ist: Gesundheit.
Die Menschen haben verschiedene Erwartungen, der Spagat ist grotesk und beinahe fast unmöglich: Auf der einen Seite muss der Erhalt der Gesundheit höchste Priorität haben, auf der anderen Seite steht der wirtschaftliche Aspekt- mit all den möglichen VerliererInnen und Verlusten.
Die Illusion trifft nun mit voller Wucht auf die Realität: Man kann beide nicht in Einklang bringen, spätestens jetzt mit den aktuellen Maßnahmen ist dies offensichtlich geworden. Existenzen, Lebensträume und Lebensinhalte könnten aus den Fugen geraten – die Angst davor ist groß.
Zahlen, Daten und Fakten – und jedes Wort kann zu Missverständnisse führen. In Internet-Foren wird ständig über die aktuellen Zahlen diskutiert, diese werden penibel entzerrt und prozentual zu anderen Ergebnisse umgewandelt. Hat man sich vertan, ist man noch „Herr der Ziffern, Herr über die eigenen Zahlen“?
Und dann kommt die Sprache hinzu: ein Satz könnte mehr Fallstricke beinhalten, als dessen Inhalt und dessen Bedeutung zu verstehen gibt.
Die Bildung erlebt gegenwärtig dank Corona ihre Renaissance: Die Pflichtfächer Deutsch und Mathematik aus der Schulzeit hatten also doch ihre Dasein-Berechtigung.
Und dabei geht es im Wesentlichen: Die Schule als Institution muss mehr denn je geachtet und aufgewertet werden. Sie hat eine Dasein-Berechtigung!
Denn Bildung ist keine Provokation und Lehrkräfte sind keine Missionare.
Bildung ist und bleibt ein Grundrecht, ein Menschenrecht, wofür frühere Generationen gekämpft haben und gestorben sind, damit jeder den Zugang hierzu findet.
Lehrkräfte sorgen Tag für Tag dafür, dass junge Menschen ihr Wissen aufnehmen, erweitern und weitergeben– um eines Tages die Zahlen richtig zu berechnen. Um in der gegebenen Situation die passenden Worte zu finden.
LehrerInnen verdienen daher den größten Respekt und den notwendigen Dank: sie formen Persönlichkeiten, sie geben ihnen die erforderlichen Werkzeuge zur Hand, sie sind teilweise die ersten AnsprechpartnerInnen bei Kummer und Sorgen.
Und die Eltern? Sie sind selbstverständlich Teil des Systems Schule: Keinen Müßiggang, keinen Zwang und keinen Druck sollten sie spüren und erfahren. Vielmehr setzen sie hoffentlich auf die zielgerichtete Kommunikation innerhalb und außerhalb der Schule.
Andrea Faggiano und Richard Schedl aus Obernburg, Sonya Eickert aus Schweinfurt und Nicole Burke aus Hösbach - unterfränkische Bezirksvertreterinnen des bayerischen Landeselternverbandes der Realschulen, appellieren an die Schulfamilien: Sorgt dafür, dass man miteinander redet. Insbesondere jetzt, wo die Kontaktbeschränkungen für die Eindämmung der Pandemie zwar notwendig sind – andererseits sorgen sie eben nicht dafür, dass Menschen zusammengebracht werden. Zumindest physisch.
Eine Möglichkeit des Austauschs bietet das anstehende unterfränkische Bezirkselterntreffen an. Dieses Mal in digitaler Form: am Samstag, den 14.11.2020, von 9:00 Uhr bis 11:00 Uhr.
Thema: Die Realschulfamilie in Corona-Zeiten – die Vergangenheit deuten, für die Zukunft lernen.
Unter anderem als Gastredner und Diskussionsteilnehmer dabei: Herr Karlheinz Lamprecht, leitender Ministerialbeauftragter der Realschulen in Unterfranken.
Recht herzlich eingeladen sind Realschuleltern, RealschuldirektorInnen sowie interessierte RealschullehrerInnen.
Anmeldungen unter sonya.eickert@lev-rs.de . Anschließend erhalten Sie die Zugangsdaten zur Videokonferenz.
Machen Sie von Ihrem Mitspracherecht Gebrauch – es geht um die Bildung, um unsere und um Ihre Kinder. Es geht um das „WIR“ insgesamt!
Autor:Andrea Faggiano aus Obernburg am Main |
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