Bayerische Herbstferien gehen zu Ende: Verwirrung und Unsicherheit in den Schulfamilien
Nach dem Schulgipfel vom 04.11.2020, an dem auch Andrea Nüßlein, Vorsitzende des Landeselternverbandes Bayerischer Realschulen (kurz: LEV-RS), teilgenommen hat, sind eher Verwirrung und Unsicherheit festzustellen.
Der bisherige Stufenplan wurde in den letzten Wochen nicht mehr eingehalten und im Rahmen des Treffens wurde sogar mitgeteilt, er sei inzwischen völlig ausgehebelt.
Der LEV-RS will keine Schuldzuweisungen aussprechen, er fordert dennoch und vielmehr Lösungen: klare, einheitliche Vorgaben sowie Konzepte für einen Hybrid- oder kompletten Distanzunterricht werden vermisst.
Diese Aspekte genügen allerdings nicht, viele Fragen warten auf eine Antwort- unter anderem: Ist das notwendige Gerät überhaupt vorhanden, besteht die benötigte Infrastruktur? Und sind gute Konzepte erarbeitet worden, damit die SchülerInnen auch von zuhause aus an einem guten Unterricht teilnehmen können?
Erklärungen zu den eingereichten konkreten Vorschlägen des LEV-RS, um den Präsenzunterricht sicherer zu gestalten, werden – und dies meist nur auf Anfrage - unbefriedigend abgegeben: Einsatz von z.B. Raumluftreinigern und Entkeimungsgeräten mit H14 Filter, Einbau zusätzlicher Schutzwände aus Plexiglas und umlaufender Kante, Vorsehen einer Oberflächenversiegelung einer Nördlinger Firma, die die Keimbildung unterbinden bzw. verringern soll – an welchen Schulen wurden denn derartige Baumaßnahmen bereits vorgenommen?!
Der Verband äußert in seiner Pressemitteilung vom 05.11.2020 Unmut über die schlechte Kommunikation mit den Verantwortlichen der Schulfamilien, auch in den Ministerien. Immerhin vertritt der LEV-RS die Eltern der über 380 Realschulen in Bayern mit mehr als 235.000 SchülerInnen!
„Die Bildungs- und Erziehungspartnerschaft sieht einen regelmäßigen Informationsaustausch vor, dies ist über die Corona-Pandemiezeit völlig verlorengegangen! Es fehlt in jeder Hinsicht der Einbezug der ElternvertreterInnen!“ so die Landesvorsitzende Nüßlein, die das Thema Schülerbeförderung ergänzend so beschreibt: „Im Unterricht tragen die Kinder Masken und es wird auf Abstand geachtet, auf dem Hin- und Heimweg sind sie zusammengepfercht! Die Schülerbeförderung muss unbedingt entzerrt werden, um auch in den Bussen und Bahnen die Abstandsregeln zu gewährleisten.“
Andrea Faggiano aus Obernburg, unterfränkischer LEV-RS-Bezirksvertreter, schließt sich Andrea Nüßlein an und betont, das Problem mit der Schülerbeförderung war im Mai schon bekannt. Viele RealschulelternbeirätInnen aus der Region haben sich mehrmals darüber beklagt - zuletzt in dieser Woche-, Abhilfe lässt immer noch auf sich warten...
Er erklärt, die Zuständigkeiten sind meist verzerrt: Während die Einen der Meinung sind, die Realschulleitung hat das Problem zu lösen, berufen sich die Anderen auf die Politik, die mehr und mehr eher illusioniert als sie hilft. Sie sucht Ausreden und präsentiert Lösungen, die nicht oder kaum umsetzbar sind.
Die Ausrede ist wahr, es sind durch die Regierung Gelder zur Verfügung gestellt worden, allerdings sind diese zeitlich begrenzt – die Illusion, die Pandemie macht vor einer Frist Halt, hält nicht stand. Corona wird andauern.
Diese eine Maßnahme hilft nicht, es fehlen die wichtigsten Ressourcen: Zusätzliche Busse und BusfahrerInnen. Die Busfahrpläne müssen selbstverständlich der neuen Situation angepasst werden.
Die Herbstferien gehen in Bayern zu Ende, der LEV-RS appelliert an die EntscheidungsträgerInnen: Es geht um das Wohl unserer Kinder, das Prinzip Hoffnung hat ausgedient!
Autor:Andrea Faggiano aus Obernburg am Main |
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