Wenn die Mieten explodieren: Der Obernburger Bauboom und die S-Frage
Sonntagmorgen, 10:30 Uhr an einer Obernburger Tankstelle: Ein älterer Herr wühlt im Mülleimer herum. Er sucht das für ihn in seiner Situation durchsichtige Gold: Pfandflaschen.
Ob aus Glas für 8 Cent oder aus Plastik für 25 Cent, alles hat seinen Wert für ihn.
Man kommt ins Gespräch. Und irgendwann, auf die Frage, warum er denn dies tut, antwortet er lapidar und ehrlich: Die Rente reicht einfach nicht aus, um unter anderem die Miete und die steigenden Nebenkosten (vielleicht auch mal die Kosten für das Trinkwasser, die um sage und schreibe 80% gestiegen sind?) zahlen zu können. Und den Enkelkindern will er auch ab und zu mal was schenken.
Am liebsten würde er in eine günstigere Wohnung umziehen.
Ein ähnliches Bild am Freitagabend rund um den Obernburger Bahnhof und auf dem Supermarktgelände: Eine ältere Frau sucht ebenfalls in Mülleimern nach Pfandflaschen.
Warum? Die Frage stellt man lieber nicht, alles hat irgendwie seine Gründe.
Menschen beobachten sie kurz. Regungslos. Fast desinteressiert. Der Alltag geht ja für jeden weiter...
Im großen Rhein-Main-Ballungsgebiet brummt es: es wird gebaut, gebaut und gebaut. Und die Mieten explodieren ins Unermessliche.
So auch in Obernburg. Der Bauboom hält an, die bisherigen Stadtväter pochen auf Nachverdichtung und Lückenbebauung, um weitere intakte Flächen unnötig in Anspruch zu nehmen. Denn es sind immerhin noch knapp 180 Grundstücke vorhanden, die auf ein Bebauen warten (Quelle: Neujahrsansprache 2020 des Bürgermeisters Dietmar Fieger).
Keine Ausweisung von Neubaugebieten in Sicht!
Bauexperten können hierzu zwar bestätigen, dass die verfolgte Baupolitik in Obernburg die richtige sein mag, allerdings führe diese letztendlich zu hohen Herstellkosten: Lückenbebauungen sind teuer, hinzu die geologische Lage der meisten Baugrundstücken– sie liegen am Hang.
Und vielleicht spielt das Pokern von Investoren um die hohe Rendite auch noch eine Rolle?!
Was tun also, damit die Mieten bezahlbar bleiben?
Es ist die S-Frage – die soziale Frage – die Hand in Hand mit der ethischen Verantwortung einer Stadtverwaltung gehen muss: Wer kann und soll sich in Obernburg noch eine Wohnung leisten können? Nur Noch Reiche bzw. Besserverdiener?
Die SPD-Obernburg und ihre Bürgermeisterkandidatin Ruth Weitz erkennen den Bedarf an und gleichzeitig setzen sie sich im Rahmen ihres Wahlprogrammes für Lösungen für alle Bevölkerungsschichten ein.
Sie sind sich dessen sicher: die zukünftigen Stadtväter müssen ihr Handeln überdenken und ihre Vorgehensweise teilweise auf dem Prüfstand stellen.
Welche sozialen Varianten die Obernburger SPD präsentieren möchte: kommen Sie am Sonntag, den 9.Februar 2020 um 17:00 Uhr zur offenen Diskussion ins Cafe´ Fifty- Römerstraße 72 und sprechen Sie gerne mit!
Damit sowohl der Rentner als auch Familien und nicht zuletzt selbstverständlich auch Geringverdiener weiterhin am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können- auch in Obernburg!
Ohne Pfandflaschen-Fischfang!
Autor:Andrea Faggiano aus Obernburg am Main |
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