Positives anmerken, Negatives benennen
SPD Obernburg mit Rück- und Ausblick
Am Ende des Jahres sind gute Wünsche angebracht. 2020 brachte viele Einschnitte in das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben und zwar weltweit. Die Corona-Krise ist noch nicht zu Ende, aber wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seiner Weihnachtsansprache sagte, zeigt sich ein helleres Licht am Ende des Tunnels durch die Chance, Menschen der Risiko-Gruppe durch eine Impfung zu schützen und weitere zu impfen, um eine Herdenimmunität zu erreichen. Die ist erforderlich, um die Ausbreitung des SARS-CoV-2 Virus einzudämmen.
Auch in Obernburg hat der zunächst eingeführte Teil-Lockdown und dann der ab 16. Dezember geltende harte Lockdown zu erheblichen Folgen geführt, gerade im Einzelhandel im sonst umsatzstärksten Weihnachtsgeschäft. 2020 waren die Läden geschlossen. Dafür boomte der Onlinehandel bei Amazon und Co. Der deutsche Einzelhandelsverband fürchtet eine Masse von Insolvenzanträgen. Auch der deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DeHoGa) wagt einen düsteren Blick in die Zukunft und sieht eine Pleitewelle auf uns zurollen. Staatliche Hilfen - wenn sie denn zeitnah gewährt und ausgezahlt werden - können das kaum auffangen.
Gewerbesteueraufkommen bricht ein
Was ist in Obernburg zu beobachten? Ein düsteres Szenario mit einem erheblichen Gewerbesteuereinbruch durch die Auflösung der Hauptgeschäftsstelle der Sparkasse in Obernburg mit Zentralisierung in Miltenberg tut sich auf. Alle sechs Obernburger Kreisräte, auch unsere SPD-Rätin Ruth Weitz haben der Satzungsänderung nicht zugestimmt. Insgesamt zwölf Gegenstimmen wurden bei der Abstimmung gezählt. Zum Ende dieses Posts veröffentlichen wir einen Leserbrief unseres Mitglieds Ferdinand Kern, der bisher nicht veröffentlicht wurde.
Alles paletti in der Obernburger Obdachlosenunterkunft?
Und noch ein Thema, das uns Sozialdemokraten am Herzen liegt: Die Obdachlosenunterkunft Untere Gasse 2, die sich nachweislich in einem desolaten Zustand befindet. In der Pressemitteilung der Stadtverwaltung ist laut Gutachten eine gesundheitliche Gefährdung nicht vorhanden. Auch die Bausubstanz lasse keine Rückschlüsse auf Beeinträchtigungen der Bewohner zu. Dahinter sind von uns drei Fragezeichen gestellt. Aus sicherer Quelle wissen wir, dass der derzeit dort untergebrachte Bewohner kurz vor Weihnachten mitten in der Nacht in die Helios-Klinik in Erlenbach wegen massiver gesundheitlicher Beschwerden eingeliefert werden musste. Übrigens haben ehrenamtlich im Café fifty engagierte Mitarbeiter das Kellergeschoss in Augenschein genommen und sprechen von maroder Bausubstanz. Warum wurde der Kellerabgang jetzt abgesperrt und von der Stadtverwaltung verboten, Fotos vom Zustand des Kellergewölbes zu veröffentlichen? Wir bleiben auf jeden Fall am Thema dran.
Zum Artikel »Unhaltbare Zustände in der Obdachlosenunterkunft«
Zur Schließung der Sparkassen-Hauptgeschäftsstelle in Obernburg
Hier der Inhalt des Leserbriefs von Ferdinand Kern zur Schließung der Sparkassen-Hauptgeschäftsstelle in Obernburg:
Diskussionen um den Zusammenschluss der Sparkassen Obernburg-Miltenberg mit Aschaffenburg-Alzenau werden schon seit Jahren geführt. Dies wurde bisher von den Verwaltungsräten und Vorständen immer zu Recht abgelehnt, da größere Organisationen nicht immer die besten Entscheidungen für Mitarbeiter/innen und Kunden sind.
Von der Gründung der Distriktsparkasse Obernburg im Jahre 1839 bis zur Fusion der Sparkassen Obernburg-Klingenberg und Miltenberg-Amorbach ab 01.01.1988 war ein langer Weg. Trotz der notwendigen diversen Umorganisationen, verbunden mit Filialschließungen, in der Vergangenheit war es immer satzungsmäßig festgelegt, dass zwei Hauptstellen bestehen bleiben.
Dies wird sich nun zum 01.01.2021 ändern.
Das Argument ist die wolkige Kosteneinsparung von Sparkassenchef Feußner im mittleren 6-stelligen Bereich. Dies kann ein Betrag zwischen 250.000 bis 750.000 € p.a. sein. Wie sich Einsparung zusammensetzt, kann man als Außenstehender nicht nachvollziehen. Argwohn ist angesagt! Wenn man ernsthaft die zweite Hauptstelle behalten will, kann man im digitalen und medialen Zeitalter sicher auch optimalere und kostengünstigere Lösungen zum Fortbestand finden. Dies scheint mir jedoch nicht gewollt zu sein.
Durch die Schließung der Filiale Eisenbach und Umwandlung in eine Automatengeschäftsstelle wird Obernburg doppelt gestraft. Die weiteren Schließungen von Geschäftsstellen im Landkreis sind zu bedauern. Die Betroffenen sollten jedoch nicht einfach kapitulieren.
Ob sich das Leistungsangebot für die Kunden in der Obernburger Römerstraße mittel- bis langfristig nicht ändert, ist zu bezweifeln, da wahrscheinlich schleichend immer mehr Abteilungen in der Hauptstelle in Miltenberg gebündelt werden.
Dieser Strategie der Sparkasse hatte sich auch das Landratsamt Miltenberg unter dem früheren Landrat mit diversen Gutachten angeschlossen.
"Da der amtierende Verwaltungsratsvorsitzende, Landrat Scherf, voll inhaltlich hinter dem Vorgehen der Sparkasse steht, muss man sehr wachsam sein, dass dies im Landratsamt sich nicht genau so entwickelt und der Standort Obernburg immer mehr geschwächt wird.
Dankbar bin ich deshalb den 12 Kreisräten/-innen, welche gegen die Satzungsänderung gestimmt haben. Es gibt ja noch weitere Filialschließungen im Landkreis, was bei den Betroffenen sicher keine Freudentänze auslösen wird.
Der Stadtrat von Obernburg und die Stadtverwaltung sollten eine Kompensation für den Standort Obernburg fordern und die Entscheidung nicht widerstandslos akzeptieren.
Laut Landrat Scherf wurde eine „win win Situation“ gefunden, wenn Abteilungen des Landratsamtes Obernburg in die freiwerdenden Räume der Sparkasse umziehen werden. Im Standort Obernburg, Römerstraße 91 werden so wieder Büroflächen frei. Aus der Pressemitteilung des Landratsamtes geht nicht hervor, wer diese freien Flächen zukünftig nutzt. Wenn diese verfügbaren Räumlichkeiten laut unbestätigten Gerüchten an das Finanzamt vermietet werden sollen, ist mir diese gefundene Lösung nicht ganz eingängig. Das Finanzamt plant doch einen Neubau an der Stadthalle in Obernburg, auf welcher momentan die sechs Häuser der Gemeinschaftsunterkunft stehen. Oder soll der Neubau in weite Ferne rücken, wenn der Raumbedarf für die Mitarbeiter des Finanzamtes damit zu 100% abgedeckt ist?
Andererseits ist es eine Tatsache, dass der nördliche Teil des Landkreises der Einwohner- und wirtschaftsstärkste Teil des Landkreises ist. Diese Fakten sollte man bei Entscheidungen akzeptieren, berücksichtigen und anerkennen.
Vielleicht ist auch ein nicht offen propagiertes Motiv „die Braut aufzuhübschen“, falls es in nicht allzu ferner Zukunft zu einer Fusion mit Aschaffenburg-Alzenau oder sogar eine „Supersparkasse“ in Unterfranken entstehen sollte?
Das Motto der Sparkassen Finanzgruppe „Fair. Menschlich. Nah.“ rückt durch diese Entscheidung in immer weitere Ferne."
Autor:SPD Obernburg aus Obernburg am Main | |
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