Mitgliederversammlung der SPD Obernburg-Eisenbach-Mömlingen
Örtliche Potenziale für Bestattungskultur nutzen
Ein Thema, das die Mitglieder des SPD-Ortsvereins Obernburg-Eisenbach-Mömlingen schon seit vielen Monaten beschäftigt, ist die Bestattungskultur in Obernburg und die damit verbundene Friedhofsplanung. In der öffentlichen Mitgliederversammlung in der Gaststätte Casa di Puglia in Eisenbach herrschte Übereinstimmung, dass ein Ruheforst keine zu favorisierende Variante für Obernburg und Eisenbach ist.
Stadträtin und Ortsvorsitzende Ruth Weitz berichtete vom Besuch des Musterfriedhofs einiger Stadträte in Veitshöchheim und vom Entwurf eines Friedhofsrahmenplans für Obernburg und Eisenbach, den Landschaftsarchitekt Thomas Struchholz in der jüngsten Stadtratssitzung vorgestellt hatte. »Von einem Ruheforst im Obernburger Stadtwald hat er eindeutig abgeraten und dies auch schlüssig begründet«, sagte sie. Struchholz habe zu einer kontinuierlichen Umgestaltung der vorhandenen Friedhöfe als Begegnungsstätte geraten, in denen es keine Zwischenwege mehr gibt, Urnenbestattung und Erdbestattung parkähnlich in großzügig gestalteten Freiflächen kombiniert werden. Ziel ist, Möglichkeiten zum Trauern und zur Begegnung zu schaffen.
Trend geht zur Urnenbestattung
Sylvia Eisert und Ferdinand Kern erinnerten an den Besuch von Mitgliedern des SPD-Ortsvereins in den schön gestalteten Friedparkanlagen in Kleinwallstadt und Elsenfeld. Auch im Erlenbacher Waldfriedhof seien gute Beispiele zu finden, wie Karlheinz Muth anführte. »Machen Sie was aus den Potenzialen vor Ort«, hatte Struchholz laut Weitz zum Ende seiner Ausführungen geraten. Seine Prognose: In 30 Jahren fallen 75 Prozent der Grabflächen auf den Friedhöfen weg. »Nun müssen wir uns im Stadtrat mit den Vorschlägen befassen und uns für eine sinnvolle, bürgerfreundliche und nachhaltige Lösung entscheiden«, fasste Weitz zusammen. Schon jetzt liege die Anzahl der Urnenbestattung bei 70 Prozent.
Kita Sonnenhügel - problematisch in der Bauausführung
Eine lebhafte Diskussion entspann sich über die Mehrheitsentscheidung zu einem Neubau des Kindergartens Sonnenhügel am vorhandenen Platz. Andrea Faggiano, technischer Fachwirt im Bauwesen und mit vielen öffentlichen Bauten befasst, sah hier eine Fehlentscheidung. »Es wird, wenn letztlich überhaupt umsetzbar, sehr lange dauern und problematisch in der Bauausführung sein«, sagte er. Der angestrebte Zeitplan könne noch nicht einmal annähernd eingehalten werden. »Markus Hartmann von den Freien Wählern und ich haben uns für einen Neubau an der Schule ausgesprochen, weil hier deutlich mehr Gestaltungsspielraum für eine nachhaltige Planung ist und viele Synergieeffekte mit der Schule genutzt werden könnten«, sagte Ruth Weitz. Bei der jetzt angestrebten Variante müsse der Bebauungsplan geändert werden. Zudem sei ein Ersatz für den sehr gut frequentierten öffentlichen Spielplatz zu finden. Das erfordere nicht nur deutlich mehr Zeit, sondern auch deutlich höhere Kosten.
Als Teilerfolg werteten die SPD-Mitglieder eine Erhöhung des Zuschusses für die Busfahrkarte um 20 Prozent auf 50 Prozent für die Schüler ab der fünften Klasse, die zur Mittelschule fahren. Die Fraktion der Freien Wähler/SPD hatten eine hundertprozentige Übernahme der Buskosten beantragt, hierfür aber keine Mehrheit gewinnen können.
Antrag auf Bürgerhaushalt als Schaumschlägerei gewertet
»Schaumschlägerei«, »eine große Show«, »reiner Populismus«, lautete die Bewertung des CSU-Antrags für einen Bürgerhaushalt. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten so etwas zu fordern, ist laut Ferdinand Kern bar jeglicher Vernunft, zumal es schon jetzt viele Möglichkeiten gibt, Bürgeranträge umzusetzen. Letztlich habe die CSU-Fraktion den Antrag kurzfristig zu Beginn der Stadtratssitzung zurückgezogen, berichtete Weitz. Kern fragte nach, wie sich der jahrelange Rechtsstreit mit einem ehemaligen Mitarbeiter entwickelt habe. »Es war ja mehrmals in der Presse darüber berichtet worden, aber jetzt liest oder hört man gar nichts mehr«. Weitz antwortete: »Die Sache ist jetzt abgeschlossen, mehr kann ich dazu nicht sagen.«
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Autor:SPD Obernburg aus Obernburg am Main | |
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