Ärzteversorgung im Landkreis Miltenberg
CSU-Kreistagsfraktion stellt Antrag zum Thema Ärzteversorgung im LKR MIL

Wie viele Ärzte und Psychotherapeuten sind 60+ und stehen kurz vor dem Renteneintritt ? | Foto: Bundesarztregister (Stand 31.12.2023)
  • Wie viele Ärzte und Psychotherapeuten sind 60+ und stehen kurz vor dem Renteneintritt ?
  • Foto: Bundesarztregister (Stand 31.12.2023)
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Miltenberg: Das Gesundheitsforum der CSU-Kreistagsfraktion im Landkreis Miltenberg sieht zunehmend die Gefahr, dass die ärztliche Grundversorgung der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Miltenberg nicht mehr sichergestellt werden kann.
Dafür sieht die CSU-Kreistagsfraktion mehrere Indizien. Zum einen liegt das Durchschnittsalter der niedergelassenen Ärzte im Landkreis Miltenberg mit etwa 58 Jahren vier Jahre über dem Bundesdurchschnitt. Zum anderen scheint das klassische Konzept des niedergelassenen Arztes für junge Absolventinnen und Absolventen aufgrund langer Arbeitszeiten und hohem finanziellen Risiko nicht mehr attraktiv zu sein.
Erschwerend kommt hinzu, dass der Landkreis Miltenberg sowohl, mit den umliegenden Landkreisen wie deutschlandweit, um junge Ärztinnen und Ärzte kämpfen muss. Auch wenn letztlich die Kassenärztliche Vereinigung die Anzahl der Arztsitze in einem Landkreis festlegt, ist auch der Landkreis selbst mit dafür verantwortlich, ein attraktiver Standort für Ärzte zu sein. Bei der Versorgung im Bereich der Kinderärzte gelingt dies nicht. Denn schon seit Jahren ist die Lage hier prekär.
Thomas Linke, Arzt aus Niedernberg, bemängelt, dass in der Gesundheitsregion plus zwar viele Einzelmaßnahmen besprochen und teilweise auch initiiert werden. Es liege aktuell jedoch kein nachhaltiges Gesamtkonzept des Landkreises vor, wie man der Gesamtentwicklung entgegenwirken will: „In einem Gesamtkonzept sollte ein Leitfaden entwickelt werden, wie die einzelnen Kommunen bei diesem Thema selbst aktiv werden können.“
Außerdem sollte das Konzept folgende Punkte zur Steigerung der Attraktivität des Landkreises für Haus- und Fachärzte klären:
- Wie kann man die Attraktivität von klassischen Hausarzt- und Facharztpraxen im Landkreis erhöhen?
- Neben niedergelassene Arztpraxen können Medizinische Versorgungszentren (MVZ) bei der Gesundheitsversorgung unterstützen. Das Konzept sollte auch beantworten, wie viele MVZ es im Landkreis geben soll und wo sie aus Landkreissicht zu positionieren sind.
- Welche Betreiber- und Finanzierungsmodelle sind sinnvoll?
- Wie kann die Zusammenarbeit zwischen den Kliniken, den MVZ und den Hausarztpraxen optimiert werden?
- Wie können Landkreis und Kommunen mögliche Anlaufverluste neuer Arztpraxen abfangen?
Prof. Armin Bohnhoff, Sprecher der CSU-Kreistagsfraktion, stellt heraus: „Auch wenn es sich nicht um eine originäre Aufgabe des Landkreises handelt, sollte der Landkreis dennoch die Kommunen mit Konzepten und Leitfäden unterstützen, damit unsere Bürgerinnen und Bürger bei der Gesundheitsversorgung nicht benachteiligt werden. Wir sehen hier massiven Handlungsbedarf.“
Gemeinsam mit den Vertretern der CSU-Kreistagsfraktion hat das CSU-Gesundheitsforum einen entsprechenden Antrag für den Kreistag vorbereitet. Ziel ist, dass die Verwaltung des Landratsamts Miltenberg gemeinsam mit der Gesundheitsregion Plus ein nachhaltiges Konzept zur Haus- und Facharztversorgung im Landkreises Miltenberg erarbeitet, um die Kommunen in ihren Planungen und Umsetzung zur Gesundheitsversorgung ihrer Bürgerinnen und Bürger zu unterstützen. Das Konzept soll mit Vertretern der Krankenversicherungen, dem Hausärzteverband, Vertretern der Haus- und niedergelassenen Ärzte, den Kliniken und der politischen Entscheidungsgremien entwickelt und bis Mitte 2025 fertig gestellt werden.
„Wir gehen damit einen großen Schritt in die richtige Richtung, wenn wir die medizinische Versorgung unserer Bevölkerung kurz- bis mittelfristig sicherstellen wollen. Nur so bleibt der Landkreis Miltenberg für unsere Bürger und Bürgerinnen weiterhin sicher und attraktiv. Das CSU-Gesundheitsforum ist gerne bereit, die Landkreisverwaltung bei der Konzepterstellung zu unterstützen“, so Prof. Bohnhoff.

Autor:

Armin Bohnhoff aus Obernburg am Main

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