Eine Leidenschaft für Wüsten in Bildern
Am Sonntag den 26.03.17 fand erstmalig in Bürgstadt in der Mittelmühle das Event „Abenteuer Erleben live!“ statt.
Insgesamt gab es drei Vorträge. Den Anfang machte Gereon Roemer, der die interessierten Zuschauer und Zuhörer mit zu den schönsten Plätzen in Norwegen nahm. Darauf folgten Burgholzer und Hübl mit „Rückenwind: Mit dem Fahrrad um die Welt“. Sie legten knapp 36500 Kilometer mit dem Fahrrad zurück, durchquerten 35 Länder und erlebten Land und Leute hautnah.
Den Abschluss bildete ein weiteres Highlight. Michael Martin, Fotograf und Autor fesselte die Zuhörer mit seinem Diavortrag „Planet Wüste“. Das Wochenmagazin „Der Spiegel“ nannte ihn einmal den König der Dia Reportagen. Davon konnte sich das trotz herrlichem Wetter zahlreich erschienene Publikum selbst überzeugen.
5 Jahre – 39 Reisen – unzählige Bilder
Seine Liebe zu den Wüsten dieser Erde entdeckte der damals 17-Jährige bei einer Mofa-Fahrt nach Marokko (!). Eigentlich wollte er dort die Sterne betrachten, doch die Wüste ließ ihn einfach nicht mehr los.
Was viele nicht wissen: eigentlich ist die Erde auch ein Wüstenplanet. 70% der Erdoberfläche sind zwar von Wasser bedeckt, aber 1/3 mit Landwüsten und 1/6 mit Kältewüsten.
Mit der Präsentation einer Kältewüste ging es auch los. Der Diavortrag startete in der Arktis. Dort bereiste Michael Martin, zum Teil mit Freunden und Familie, mehrere Orte auf dem nördlichsten Kontinent der Erde. Die Reise begann in Spitzbergen, wo er und sein Kollege Jörg Reuther eigentlich Polarbären sehen und vor allem fotografieren wollten. Was ihnen allerdings nicht gelang, da die Bären sich einfach nicht zeigten.
Michael Martin nahm die Zuhörer mit wunderschönen Bildern mit nach Murmansk, Tschukotka, Alaska über den Dalton Highway, nach Kanada über die berühmte Ice Road, Island bis hin zum Nordpol.
Danach wurde es wieder wärmer, von den Breitengraden her. Für die Zuschauer zeigte der Fotograf außergewöhnlichen Bilder wie die Schönheit der Wüsten Sahara, Gobi, Thar und dem Pamir Gebirge.
Von dort aus spannte Martin den Bilderbogen zur Simpson Wüste nach Australien. Bevor er dort fotografieren konnte, musste er eine Zwangspause von vier Wochen einlegen. Die australischen Behörden hatten sein Motorrad vier Wochen unter Quarantäne gestellt.
Antarktika – der südlichste Kontinent der Erde
Im zweiten Teil des Vortrags wurde das Publikum nach Panamerikana geführt, dort liegt in Lima die Atacama Wüste, Richtung Antarktika, dem südlichsten Kontinent der Erde. Eigentlich verbindet man mit der Lokalisierung „südlich“ immer warme Temperaturen. Die herrschen in Antarktika definitiv nicht. Dort kann es im Winter in einigen Gebieten gut und gerne bis zu -50 Grad kalt werden. Auf Antarktika liegt im Übrigen die Wüste der Wüsten, in der es schon seit zwei Millionen Jahren keinen Niederschlag mehr gegeben hat. Der Vortrag endete am Südpol, der sich nur mit dem Flugzeug und auf Skiern erreichen lässt. Auf Antarktika sind Hunde nämlich strengstens verboten.
Ein Herz für Wüsten
Michael Martin machte während seines Vortrags immer wieder auf die fatalen Folgen des Klimawandels und der wirtschaftlichen Nutzung der Wüsten aufmerksam. Denn die Wüsten sind, egal ob Kältewüste oder nicht, genauso schützenswert wie der Regenwald. Auch für den Polarbären wird das Eis langsam dünn.
Autor:Miriam Weitz aus Obernburg am Main |
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