Gedanken der Woche 1 im Moliére-Jahr 2022
Der Corona-Weihnachtsbaum

Corona unter dem Weihnachtsbaum? Im Moliere-Jahr 2022, einige Gedanken zur Woche Nr. 1... | Foto: PIXABAY, kostenfrei verfügbar, Publizierung erlaubt
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Haben Sie ein schönes Weihnachtsfest gefeiert, im zweiten Jahr der Corona-Pandemie?
Welche GästInnen durften an Ihrem Tisch sitzen, wie haben Sie sie ausgewählt?
Hat der Impfstatus eine entscheidende Rolle gespielt?
Haben sie bewusst Menschen nicht eingeladen, weil sie ungeimpft waren? Oder besaßen Sie die „Barmherzigkeit“, zumindest an Weihnachten hinwegzusehen?

Nun, das Jahr 2022 steht im Zeichen des französischen Theater-Drehbuchautors und Schauspielers Moliére: Heuer feiert man seinen 400. Geburtstag.
Er gilt als Vater des modernen Satire- und Komödientheaters und hat unter anderem das berühmte Werk „Der eingebildete Kranke“ verfasst und inszeniert- ein wahres Mahnmal in Anbetracht der derzeitigen Corona-Lage, in der (leider) ein Jedermann erkrankt sein kann- ob nicht geimpft, doppelt geimpft, geboostert oder einfach nur asymptomatisch vom Virus befallen.

Und vom Prinzip her: Moliére verstand es wie kein anderer, was es bedeutet, sich ständig Gedanken zu machen über den eigenen Gesundheitszustand. So schrieb er im besagten Werk unter anderem „Die meisten Menschen sterben eher am Heilmittel als an der Krankheit selbst.“.

Was dies so zu interpretieren sei, dass die Medizin selbstverständlich und zum Glück ein Interesse daran hat, die Menschen wieder gesund zu machen- aber ein Nachgeschmack bleibt dennoch immer, wenn die Medizin Profit daraus schlägt oder Medikamente am laufenden Band erprobt, deren Aus- und Nebenwirkungen kaum oder wenig bekannt sind. Eine laufende Forschung ohne Grenzen im Zeichen der permanenten Angst vor einer Krankheit, von der man gar nicht weiss, ob man sie wirklich hat bzw. bekommen kann.

Und dies sollte nach Moliére nicht sein.

Folge man dem Gedanken der künstlerischen Freiheit und gar dem Urgedanken des französischen Autors kann man für das vergangene Weihnachtsfest ein nachdenkliches Gedicht entstehen lassen- viel Vergnügen bei der Lektüre…

„Der Corona-Weihnachtsbaum“

Der Mensch ungeimpft. Kein Mensch ist vollkommen.
Der Geimpfte sagte: „Denke mal darüber nach“.
Und das tat er. Lange. Selten war willkommen,
der Gedanke, sein, worüber er sprach.

Und gleichsam fielen jedes Mal
Die Nadeln des Weihnachtsbaums.
Reichlich geschmückt und hell erstrahlend im Saal.
So schön wie er ist, er war doch längst tot. In der Stille des Raums.

Er sprach „Wünsche frohe Weihnachten!“
Und wünschte sich, frohe Weihnachten gehabt zu haben.

Möge dein Baum so schön sein, wir alle lachten
Und dennoch ist auch er längst tot.
Und so hell erstrahlen- so fuhr er fort mit den Buchstaben
Ohne Wurzeln steht er da, genauso wie meiner- jedoch im Lot?!

Früher oder später werden sie fallen, die Nadeln
Die Deko muss bald ab
Aber ein letztes Mal soll er bitte leben?! Tadeln
Darf er nicht mehr. Licht an, Papperlapapp!

Dass der Tode weiter glänze, weiter
Für diese unsere schattenreiche Corona-Lichtweihnacht!

Post scriptum:
Der Autor befürwortet die Anticorona-Impfungen und ist selbst geimpft. Dennoch sollte ein Jedermann frei in seiner Wahl bleiben, ob er/sie sich impfen lassen will- ohne nachteilige Auswirkungen oder Ausgrenzungen in der Gesellschaft spüren zu müssen.

Autor:

Andrea Faggiano aus Obernburg am Main

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