30 Jahre Mundartabend des HVV Obernburg mit Hans Meserle
Berührendes gedichtet und in der Kochsmühle vorgetragen
Wieder einmal eine Veranstaltung, die viele Besucher anzog: »Ach komm«, so war der 30. Mundartabend am Freitagabend mit dem Lyriker Hans Meserle in der Galerie der Kochsmühle betitelt, veranstaltet vom Obernburger Heimat- und Verkehrsverein (HVV). Erstmals hatte Meserles Vortrag vor drei Jahrzehnten im Saal des Obernburger Rathauses stattgefunden. Seit vielen Jahren ist Austragungsort das Kellergeschoss im Musentempel der Römerstadt. Dort, wo interessante Kunstausstellungen stattfinden.
Die Aufforderung »Ach komm! hatte dazu geführt, dass viele Gäste kamen. Sie saßen dicht aneinander gedrängt.Nicht nur Besucher aus Obernburg fanden sich ein, sondern auch aus den Nachbargemeinden und von weiter her, um die heimelige Atmosphäre, die schöne Musik und die teils tief berührenden und humorvollen Mundartgedichte von Hans Meserle zu genießen.
»Liebe Musikanten, das ist ein mittleres Hochamt mit euch«, sagte der Rezitator zu den Mitwirkenden der Obernburger Stubenmusik mit Erwine Knecht, ihren Kindern Florian und Theresia sowie Robert Sattler, die den Abend musikalisch umrahmten. Wiederum hatte der Heimat- und Verkehrsverein eine aus Obernburg stammenden Künstlerin, Elke Fragonikolakis, gewinnen können, die 12 ihrer Gemälde zur Verfügung gestellt hatte, um den Raum auszuschmücken. Für die übrige stimmungsvolle Dekoration in vorweihnachtlichem Stil hatte Irmgard Trunk gesorgt.
Es war ein Abend, der die Herzen berührte und bei den älteren Obernburgern viele Erinnerungen wach werden ließ. Ein Sonntag in der unteren Gasse, das ehemals muntere Treiben in der Altstadt mit reger Kommunikation unter den Bewohnern, Momente aus der Vergangenheit, die im Gedächtnis haften blieben. Diese Gedichte und Anekdoten sind ein Zeichen echter Heimatliebe, einer Zuneigung zu Obernburg, die Meserle in seinem gut einstündigen Vortrag spüren ließ. Die Pointen waren meist überraschend und sorgten einerseits für viele Lacher im Publikum und andererseits für nachdenkliche Mienen, wenn es philosophisch wurde.
Als Heimatvertriebener aus dem Sudetenland im Kindesalter nach Obernburg gekommen, ist Meserle am bayerischen Untermain fest verwurzelt. Helmut Wörn hatte dies in seiner Begrüßung betont. Diese wie auch die Dankesworte zum Abschluss hatte er in Obernburger Mundart passend zu der Veranstaltung auch in Reimen verfasst. Als besondere Anerkennung überreichte er Meserle ein Präsent zum 30. Mundartabend. Es war zu erfahren, dass es auch im nächsten Jahr weiter geht.
Autor:Ruth Weitz aus Obernburg am Main |
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