Ein erster Schritt zum Jugendtreff - einmal monatlich im Café fifty
„Das war schon mal ein guter Anfang“, kommentierte Stadtjugendpflegerin Carmen Staudt am Mittwochabend den Einstieg in ein monatliches Angebot für Kinder und Jugendliche im Café fifty in Obernburg. Sechs junge Leute im Alter zwischen neun und 14 Jahren waren in den Nebenraum des Sozialcafés gekommen, um gemeinsam Seet-Bombs - Erdkügelchen mit Feldblumensamen – zu basteln.
„Es ist eine coole Sache, wenn man irgendwo hingehen kann – und hier ist es echt schön“, betonen Julia, 13 Jahre jung und die um ein Jahr ältere Laura wie aus einem Munde. Sie freuen sich, dass es jetzt jeden Monat zu einem festen Termin einen Treffpunkt gibt, wo sie gemeinsam basteln und noch mehr unternehmen können. Die jüngste im Bunde ist Tamara. Sie betont, dass sie achteinhalb Jahre ist, also fast schon neun Lenze zählt. Mit den beiden älteren Mädchen und der 12-jährigen Lena ist sie bis zum Schluss geblieben. Die beiden Jungs, zwischen 8 und 12 Jahre alt, waren gegangen, nachdem sie die Samen in die Erdkügelchen gesteckt und in Tüten verstaut hatten. Die Tüten hatten alle selbst bemalt. Es herrschte die einhellige Meinung, die Seet-Bombs selbst auszusetzen und sich daran zu erfreuen, wenn die Samen aufgehen und zu bunt blühenden Blumen werden.
Carmen Staudt hat erkannt, dass Basteln nach einer gewissen Zeitspanne seinen Reiz verliert.“Drei Stunden sind schon sehr lang. Das nächste Mal werde ich für Musik sorgen und auch noch ein paar Spiele mitbringen“, sagte sie. „Es wäre schön, wenn in Zukunft noch mehr kämen, dann kann man auch miteinander plaudern und was Eigenes machen“, meinte Julia. Die vier Mädchen sind sich einig, dass sich der monatliche Treff erst einmal herumsprechen muss. Bisher hatte es in Obernburg für Jugendliche nichts Vergleichbares gegeben. Lediglich im Stadtteil Eisenbach gibt es einen Raum unterhalb der Schule, wo Carmen Staudt den Jugendlichen ein Angebot unterbreiten kann. Sie betont, dass Bürgermeister Dietmar Fieger ein offenes Ohr für sie hat. „Ich schaue auch, dass wenig Kosten entstehen und trotzdem der Spaßfaktor und die Pädagogik nicht zu kurz kommen“.
Die sechs Teilnehmer waren entweder von ihren Müttern informiert worden oder hatten es selbst „irgendwo“ gelesen, dass es jetzt jeden zweiten Mittwoch im Café fifty von 17 bis 20 Uhr ein Programm für Kinder und Jugendliche gibt. Stadträtin Katja Heinz, neben ihrem Kollegen Ralf Hauenschild seit Mai vergangenen Jahres Jugendbeauftragte, war gekommen, um die Initiative zu unterstützen und zu erfahren, was den Kindern und Jugendlichen auf den Nägeln brennt. „Ich möchte gerne eine Jugendsprechstunde anbieten“, erklärte sie und meinte, dass das Café fifty einen idealen Rahmen dafür bietet.
Nachdem die ersten Fotos vom Treffen in den sozialen Netzwerken veröffentlicht waren, hatte Katja Heinz schon eine ganze Reihe positiver Rückmeldungen erhalten. Das veranlasst sie zu der Prognose: „Das nächste Mal kommen viele.“ Wie Carmen Staudt ist sie der Meinung, dass die Sache erst einmal anlaufen muss. Beim nächsten Treff wird es bunt zugehen und alles andere als langweilig sein. Carmen Staudt hat für den 11. Februar eine Faschingsparty geplant.
Info: Die weiteren Termine mit jeweiligen Programmschwerpunkten sind auf der Homepage des Café fifty unter www.cafe-fifty-obernburg.de veröffentlicht.
Autor:Ruth Weitz aus Obernburg am Main |
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