Gefährlicher Schatz aus dem Wald ohne Aussicht auf Finderlohn
Pressebericht der Polizeiinspektion Obernburg vom 29.04.2018
OBERNBURG, LKR. MILTENBERG. Nachdem am Freitagabend ein Sondengeher im Wald einen seltsamen Fund machte, rückte am Samstagmorgen der Kampfmittelräumdienst an und barg eine Brandbombe.
Das Metallsuchgerät des 52-Jährigen aus dem Landkreis Miltenberg schlug in den frühen Abendstunden in einem Waldstück bei Obernburg an. Der Mann und sein Team legten den ‚gefährlichen Schatz‘, der sich nur unter einer dünnen Erdschicht befand, vorsichtig mit einem Klappspaten frei. Die erfahrenen Sondengeher vermuteten schnell, dass es sich um ein Kampfmittel handeln müsste und verständigten die Obernburger Polizei.
Eine Streife ließ sich den Fundort zeigen und sicherte diesen, bis am Samstagmorgen ein Kampfmittelräumdienst anrückte und die zylinderförmige Fundsache mit einem Durchmesser von etwa 10 cm und einer Länge von etwa 50 cm bewertete. Es handelte sich um eine 15kg-Phosphorbrandbombe aus der Zeit des 2.Weltkriegs, die nach Aussage des Spezialisten für den Abwurf aus der Luft konzipiert war und voll funktionsfähig sein dürfte. Die Bombe wurde geborgen und der fachgerechten Entsorgung andernorts zugeführt.
Auch dank der umsichtigen Verfahrensweise der Finder bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Bevölkerung. Das Auffinden solcher Phosphorbomben ist für den Untermainischen Bereich bislang als eher unüblich zu bezeichnen.
Der 52-jährige Finder erhob keinen Anspruch auf Finderlohn und nahm die Sache gelassen. Er hat in der Vergangenheit bei seinem passionierten Hobby bereits zahlreiche Schatzfunde mit historischer Bedeutung gemacht.
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