Leistung, Verlässlichkeit und Sicherheit: Bauarbeit muss sich lohnen!
Vollbeschäftigung, Gleichberechtigung von Männern und Frauen, Chancengleichheit: was treibt uns aktuell an, was sind die Eckpunkte der modernen Arbeitswelt?
Um die Arbeitsbedingungen von morgen zu bestimmen muss man stets die eine wichtige Grundlage im Auge behalten: Arbeit muss sich lohnen!
Die Tarifverhandlungen 2020 für die Baubranche beginnen alsbald und die IG-BAU stellt die Weichen für die Erzielung der Umsetzung der Wünsche der Baubeschäftigten, die unter anderem neben höheren Tarifabschlüsse eine Reihe von Forderungen stellt: Arbeitszeit selbstbestimmt gestalten, Arbeit muss familienfreundlich sein, Arbeiten und gesund bleiben und und und.
Der Bau boomt: der Musterknabe und Antriebsmotor der deutschen Wirtschaft ist und bleibt auf höchstem Niveau.
Der Wohnungsmangel veranlasst die Politik dazu zu fordern, dass die Bauprojekte schneller abzuwickeln seien.
Die Personalkapazitäten stoßen an ihre Grenzen: die Arbeitgeberverbände fordern als Antwort unter anderem – im Gegensatz zur IG-BAU – eine Erhöhung der wöchentlichen Arbeitszeit von bisher 40 auf 48 Wochenstunden, hinzu die Mehrung von Überstunden.
Aus ihrer Sicht ließe die Wohnungsnot sich somit bewältigen.
Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt entgegnet diesen Forderungen vehement: die Baubranche wird dadurch noch unattraktiver.
Die erste bayerische Tarifkonferenz fand am Samstag, den 25.01.2020 in Ingolstadt statt: die Delegierten aus den bayerischen Regierungsbezirken bekräftigten ihr Verlangen nach besseren Bedingungen. Kernthema war die Vergütung der Wegezeiten zur Baustelle- diese werden bisher als keine Arbeitszeit angesehen.
Als Delegierter für Unterfranken entsendete die IG-BAU Würzburg-Mainfranken unter anderem den Betriebsratsvorsitzenden der Fa. Trautmann BauGesellschaft mbH & Co.KG (Sulzbach/Main) Andrea Faggiano aus Obernburg.
Dieser wurde einstimmig zum Mitglied der Bundestarifkommission gewählt und er wird in der nächsten Runde am 20.02.2020 in Steinbach/Taunus für die unterfränkischen und bayerischen KollegInnen sprechen.
Es bleibt spannend, aber eine sichere Arbeitsleistung muss verlässlich bezahlt werden.
Während im Jahr 2003 der Ertrag pro Mitarbeiter bei 68.000,- € und der Aufwand – ebenfalls pro Mitarbeiter – bei 38.000,- € lagen, gab es im Jahr 2018, 15 Jahre später, jeweils 87.000,- € und 47.000,- € als Ertrag und Aufwand.
Was dies zeigt: die Erträge sind proportional höher gestiegen als die Personalaufwände, da die Löhne bescheiden gestiegen waren.
Für die Zukunft heißt: die Tarifabschlüsse müssen kräftiger anfallen, Arbeit muss sich für alle lohnen.
Autor:Andrea Faggiano aus Obernburg am Main |
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