BAU-Tarifrunde 2021 - 1. Regionale Tarifkonferenz in Franken - Obernburger zum Mitglied der Bundestarifkommission wieder gewählt
Die Bauwirtschaft: Die Stütze der Wirtschaft
„Wir haben die Herausforderungen durch die Corona-Krise gut gemeistert. Das ist nicht zuletzt den großen Anstrengungen der Firmen und den Mitarbeitern zu verdanken“. Den Worten des HDB-Präsidenten Peter Hübner ist kaum was auszusetzen. Bis auf die Tatsache, dass die Baubeschäftigten im Bauhauptgewerbe in der letzten Tarifrunde 2020 kaum bzw. nur in geringer Weise dafür honoriert wurden.
Zur Erinnerung, die Forderungen im vergangenen Jahr lauteten: 6,8% mehr Lohn, Ost-West-Ausgleich und der Knackpunkt „angemessene Wegezeitentschädigungen“.
Nach zähen und langen Verhandlungen und nicht zuletzt infolge der Intervention des Schlichters, Prof. Rainer Schlegel, Präsident des Bundessozialgerichtes, wurde im November der Durchbruch erreicht: 2,1% Lohnerhöhung (2,2% im Osten), 500,- € Netto als Corona-Prämie sowie eine Einstiegsklausel für die Wegezeitentschädigung in Höhe von 0,5%.
Die Vereinbarung, wonach man im Rahmen von moderierten Verhandlungsgesprächen bis Juni 2021 zu einer Lösung kommen möge, wurde dazu geschlossen.
Die Zeit läuft, die Baubeschäftigten haben dies nicht vergessen und erinnern in der anstehenden Tarifrunde 2021, welche in Kürze beginnen wird, einmal mehr die Arbeitgeberseite an dieser Verabredung.
1. Regionale Tarifkonferenz in Franken
Am 09.02.2021 fand die erste regionale IG BAU-Tarifkonferenz in Franken coronabedingt online statt. Vorstandsmitglied Christian Beck sowie die IG BAU-SekretärInnen Katrin Winkler und Michael Langer skizzierten anfangs die Eckpunkte der anhaltenden Erfolge des Bausektors vor.
Sie untermauerten dies mit Zahlen.
Während das Bruttoinlandsprodukt für die gesamte deutsche Bauwirtschaft bei minus 5% liegt (2020), kann das Bauhauptgewerbe nur Positives berichten: Im Jahre 2020 gab es einen Plus von 4%, der Wohnungsbau entwickelt sich hervorragend (+9,8%), der Hochbau ebenfalls (+5,5%).
Und die Prognose für das laufende Jahr liegt bei +1,1%.
Die Branche baut Personal auf, erfreulich ist die Steigerung der Einstellung von Auszubildenden. Aktuell absolvieren 41.000 Azubis eine Bauhandwerkslehre, wie zuletzt vor fast 20 Jahren, als es noch hieß: Sei schlau, geh´ zum Bau!
Die Zukunftsperspektiven sind erfolgsversprechender denn je: Vorantreiben der Digitalisierung, Ausbau der Vorfertigung als Beschleunigung der Bauprozesse, der Breitbandausbau sowie die energetische Sanierung – um ein paar Stichworte zu nennen.
Also, alles in Butter? Keinesfalls...Tarifrunde 2021 startet bald!
Die Diskussion über die Forderungen als Vorbereitung auf die aktuelle Runde 2021 beinhaltete erneut den Fokus auf die Wegezeitentschädigung. Das Ergebnis der moderierten Verhandlungen - voraussichtlich im Juni- wird unter anderem auch die Grundlage bilden für die gesamten Lohnforderungen. Die Bauwirtschaft ist die Stütze der deutschen Wirtschaft, sagt HDB-Präsident Peter Hübner. Ein Nebensatz fehlt: Das Fundament dieser Stütze sind die Baubeschäftigten!
Die ersten Forderungen aus der Großregion Franken (Ober-, Mittel-, Unterfranken) lauten: mehr Lohn und eine angemessene Wegezeitenschädigung, in welcher Art und Weise auch immer!
Wahlen der Abgesandten aus der Großregion Franken, Obernburger dabei
Anschließend fanden die Wahlen der Mitglieder der Bundestarifkommission für das Bauhauptgewerbe statt. Für die Großregion Franken, aus dem Bezirksverband Würzburg-Mainfranken, wurde unter anderem unter den vier Delegierten aus den Betrieben Andrea Faggiano aus Obernburg (Betriebsratsvorsitzender der Fa. W. Trautmann/Sulzbach) zum Repräsentanten gewählt.
Andrea Faggiano weiß um die Wichtigkeit von guten und fairen Löhnen: die Einhaltung des Tarifvertrags ist für die Firmen der Nachweis ihres Verständnisses ihrer sozialen Verantwortung in der Gesellschaft, für die AuftraggeberInnen ist sie der Beweis ihrer tatsächlichen Kaufkraft und ihrer Intention, für die gute Leistung gutes Geld zahlen zu wollen und für die Beschäftigten ist sie die Garantie für ein möglichst sorgenfreies Leben – damit sie von ihrer Arbeit gut leben können.
Schon heute als berufstätig, bitte aber auch an morgen denken: als Rentner!
Autor:Andrea Faggiano aus Obernburg am Main |
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