Lohnplus für Beschäftigte im Bauhauptgewerbe
2021: mit 2,1% mehr in das neue Jahr- mehr Sozialwohnungen bauen!
Das neue Jahr 2021 hat begonnen, viele Neuerungen bringt das Jahr mit sich.
Die Pandemie hält an, die finanziellen Einbußen machen sich bei vielen Betrieben bemerkbar, welche infolge des Lockdowns teilweise oder gar vollständig ihre Aktivitäten einstellen mussten – ob als UnternehmerInnen oder als Mitarbeitende, die Verlustangst geht zunehmend um.
Der Bausektor blieb bereits beim Lockdown im März 2020 von der Regelung verschont, da er als wirtschaftlich systemrelevant eingestuft wurde.
Für die Baubeschäftigten stand dies im Rahmen der Tarifverhandlungen als gutes Omen für einen angestrebten Abschluss, welcher nach zähen und mühsamen Beratungen im September 2020 endlich fest stand.
Für die systemrelevante Erbringung der Leistungen während der Pandemie wurde eine Sonderprämie in Höhe von 500,- € netto beschlossen (Auszahlung hatte spätestens im November zu erfolgen). Für den Schwerpunkt der Verhandlungen selbst – zur Erinnerung: eine angemessene Entschädigung der Wegezeiten, wir berichteten- wurde ab Oktober 2020 eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 0,5% festgelegt.
Ab dem 01.01.2021 steht eine weitere Lohn- und Gehaltserhöhung von 2,1% an; Azubis erhalten 40,- €/30,- €/20,- € mehr pro Monat (1./2./3. Ausbildungsjahr).
Für die Wegezeitentschädigung stehen weitere Gespräche und Verhandlungen an, unter der Prämisse, man möge bis zum 30.06.2021 zu einem Konsens kommen.
2021 – zwischen Perspektiven, Hoffnung und Willenskraft
Robert Feiger, Bundesvorsitzender der IG BAU, appellierte in der Dezember-Pressemitteilung an die Politik, mehr denn je für die Sozialwohnungsnot zu tun.
Es zeichnet sich bereits jetzt an, dass die Menschen infolge der Einsparungen, bedingt durch Lohn-/Gehaltskürzungen aufgrund der Kurzarbeit oder gar durch Entlassungen, vermehrt nach günstigerem Mietwohnraum suchen.
Andrea Faggiano aus Obernburg, Mitglied der Bundestarifkommission für das Bauhauptgewerbe, schließt sich dem Appell des Bundesvorsitzenden an und erinnert auch die PolitikerInnen vor Ort im Landkreis Miltenberg – ob als Stadt- Gemeinderäte oder als Kreisräte- an ihre soziale Verantwortung und an ihre Entscheidungsmacht: Bringt den Sozialwohnungsbau endlich auf den Weg, bevor der Weg noch mühsamer zu beschreiten sein wird!
Die Perspektiven für das neue Jahr sind laut Zentralverband der Bauindustrie ernüchternd und jedoch beinahe beruhigend: 0,00 % Wachstum.
Die Willens- und Gestaltungskraft sind gefragt, Deutschland darf - wartend auf den Impfstoff bzw. auf die Impfungen- nicht weiter im Halbschlaf versinken: Nicht nur die Gesundheit steht auf dem Spiel, sondern mittel- bis längerfristig auch die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit und die politische Stabilität der bisher mächtigsten Nation in Europa.
Der Halbschlaf darf nicht in einer Lähmung enden, die Folgen wären fatal...
Autor:Andrea Faggiano aus Obernburg am Main |
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