Steigende Heizkosten – was kann man als Mieter tun?

Natürlich wäre es am einfachsten, eine Heizungsanlage einfach auszutauschen beziehungsweise zu modernisieren, wenn die Heizkosten beständig steigen. Haus- oder Wohnungseigentümer bekommen dafür unter Umständen sogar staatliche Zuschüsse.Doch was kann man als Mieter tun? Da hilft nur, das eigene Heizverhalten zu ändern. Denn richtiges Heizen und vor allem Lüften kann helfen, einige Euros einzusparen, damit man bei der nächsten Heizkostenabrechnung nicht in Ohnmacht fällt.

Tipp 1: Nicht in jedem Raum müssen gleich hohe Temperaturen herrschen

Dieser Ratschlag ist eigentlich ganz simpel. Um Heizkosten zu sparen, einfach die Heizung runterdrehen. Die idealen Temperaturen betragen in Wohnräumen 20 – 22 Grad, in der Küche 18 bis 20 Grad, Schlafzimmer 16 bis 18 Grad, Badezimmer 23 Grad. Schon ein Absenken der Raumtemperatur um 1 Grad kann bis zu 6 Prozent Energie und dementsprechend Heizkosten sparen. Allerdings ist das Wärme-/Kälteempfinden eine sehr individuelle Sache. Ist es einem trotz 22 Grad im Wohnzimmer noch zu kühl, können eine Strickjacke, eine Decke und dicke Socken helfen.

Tipp 2: Programmierbare Heizkörperthermostate

Wenn man Heizkosten einsparen möchte, sind auch programmierbare Heizkörperthermostate oder Heizkörperventile eine überaus sinnvolle Anschaffung, Zudem bieten sie einen gewissen Komfort. Sie senken die Raumtemperatur ab, wenn nicht geheizt werden muss, zum Beispiel wenn die Wohnung oder das Haus leer sind, weil die Bewohner außer Haus sind. Außerdem muss man so morgens oder abends nicht mehr von Raum zu Raum laufen, um die Temperatur hoch- oder runter zu drehen. Zudem halten sie die Raumtemperatur konstant, was auch schonender für die Umwelt und den Geldbeutel ist. Denn es verbraucht wesentlich mehr Energie, einen komplett ausgekühlten Raum wieder aufzuheizen, als einen der schon „vortemperiert“ wurde.
Viele dieser Thermostate besitzen übrigens Fenstersensoren. Das heißt, sobald das Fenster zum Lüften geöffnet wird, dreht das Thermostat automatisch das Ventil zu und die Straße wird nicht mitgeheizt.
Mit den programmierbaren Thermostaten lassen sich ungefähr 10 Prozent Heizenergie einsparen. Die Raumtemperatur sollte im Winter übrigens nicht unter 15 Grad fallen.

Tipp 3: Richtig (!) Lüften

Zimmer sollten selbstverständlich regelmäßig gelüftet werden. Einerseits um die Schimmelgefahr zu senken, andererseits um „frischen“ Sauerstoff herein zu lassen. Allerdings gilt, gerade im Winter, dass kurz und knackig wesentlich effektiver ist, als die Fenster stundenlang auf „Kipp“ stehen zu lassen (wodurch die Schimmelgefahr übrigens wieder erhöht wird). Wenn man frische Luft herein lassen möchte, werden die Fenster komplett geöffnet - am besten auch das gegenüberliegende Fenster, damit ein Durchzug entsteht - und fünf Minuten durchgelüftet. Danach die Fenster wieder schließen und die Heizung aufdrehen.
Die Türen zu weniger geheizten Räumen sollte man übrigens immer geschlossen halten.


Tipp 4: Die Heizung entlüften

Bevor man anfangen muss zu heizen, normalerweise ab Ende September/Anfang Oktober, sollte man die Heizkörper gründlich durchlüften. Befindet sich nämlich zu viel Luft darin, wird das Wasser nicht mehr richtig durchgepumpt und er erwärmt sich nicht so wie er sollte.

Tipp 5: Nachts die Rollläden und die Fenster schließen

In der kalten Jahreszeit sollte man nachts die Rollos, Vorhänge und Jalousien schließen, damit keine Kälte nach außen dringen kann. Auch Fenster sollten nachts zu bleiben, selbst im Schlafzimmer.

Tipp 6: Fenster abisolieren

Zugige Fenster kann man relativ einfach selbst abdichten. Im Baumarkt gibt es selbstklebende Isolierbänder, die sich unkompliziert aufbringen lassen. Bei Doppel-Fenstern sollte nur der innere Flügel abgedichtet werden.

Tipp 7: Die Wand hinter der Heizung dämmen

Richtig heizen heißt auch, dass die Wärme möglichst da bleiben soll, wo sie hingehört: nämlich im Raum. Die meisten Heizkörper werden allerdings in Nischen oder unter dem Fenster angebracht, wo die Wand dementsprechend dünn ist. Im Baumarkt oder beim Discounter bekommt man Dämmplatten (meist mit Aluminium beschichtet), die hinter dem Heizkörper angebracht werden. Das kann allerdings etwas tricky sein. Deswegen sollte man sich unbedingt beraten lassen..

Tipp 8: Heizkörper nicht zustellen

Dieser Tipp ist eigentlich selbsterklärend. Vor den Heizkörpern sollten, wenn möglich, keine Möbel wie zum Beispiel eine Couch stehen. Das Gleiche gilt auch für bodenlange Vorhänge, denn auch diese verhindern, dass sich die Wärme richtig im Raum verteilen kann.

Übrigens: Heizen mit Strom kann durchaus auch sehr teuer werden. Deswegen sollten Heizlüfter, wenn möglich, nur sehr sparsam eingesetzt werden. Das Gleiche gilt für Infrarotheizungen.

Autor:

Miriam Weitz aus Obernburg am Main

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