Ausflug des Frauenbundes Niedernberg am 19.09.2022
Am frühen Morgen des 19. September starteten 45 Frauen voller Erwartung in Richtung Rhein. Ziel waren in diesem Jahr die Abtei St. Hildegard in Eibingen und Rüdesheim. Irmtraud Schüßler begrüßte die Ausflügler, insbesondere den Busfahrer Heinz, der uns jetzt schon mehrere Jahre auf unseren Ausflügen begleitet. Mit einem kurzen Morgengebet und einem Lied stimmten sich alle auf diesen Tag ein.
Gegen 09:00 Uhr kamen wir in Rüdesheim an und legten auf einem Parkplatz unsere obligatorische Kaffeepause ein. Im Nu waren die mitgebrachten Tische aufgestellt und Kaffee und selbst gebackene Kuchen sowie einige Flaschen Sekt wurden serviert und bei intensiven Gesprächen verkostet.
Frisch gestärkt ging es weiter zur Abtei, wo wir von Sr. Martha herzlich begrüßt wurden. Die Abtei St. Hildegard wurde erst zu Beginn des 1900 Jahrhunderts erbaut und nicht von Hildegard von Bingen selbst gegründet. Dennoch geht sie auf die Zeit der hl. Hildegard zurück, und zwar auf das im Jahre 1165 neubesiedelte Kloster Eibingen im Rheingau. Wie alle Benediktinerinnen leben auch die 41 Schwestern des Klosters nach den Ordensregeln, die über 1400 Jahre alt sind und auf den hl. Benedikt zurückgehen. Ihr Leben ist geprägt von Gottesliebe, Menschlichkeit und Glaubensfreude. Alle eint die Berufung zu Gott. Die Kirche ist der zentrale Ort zum Gebet. Die imposante Abtei St. Hildegard ist die größte Benediktinerabtei in Deutschland.
Interessant war für die Teilnehmer natürlich der Einblick in den Tagesablauf der Schwestern.
Er beginnt bereits um 05:30 Uhr mit dem Laudes = Morgengebet und endet um 19:30 Uhr mit dem Komplet = Nachtgebet. In der Zwischenzeit gibt es weitere Zeiten, wo sich die Schwestern zum gemeinsamen Gebet versammeln, wie Terz – kleines Gebet und Hochamt um 07:30 Uhr, Sext = Mittagsgebet um 12.:00 Uhr, wo auch unsere Gruppe teilgenommen hat, Non = kleines Stundengebet um 13:00 Uhr, Vesper = Abendgebet um 17:30 Uhr. Die gemeinsamen Essenszeiten sind ebenfalls dazwischen fest eingeplant.
Die Schwestern sind mit den verschiedensten Aufgaben betraut und so beginnt um 08:15 Uhr für jeden die normale Arbeitszeit.
Privater Freiraum, Zeit für den Austausch untereinander, Spiele und Vorträge etc. bleibt den Schwestern dann erst nach dem gemeinsamen Nachtgebet.
Das Kloster ist Selbstversorger. Die Arbeiten innerhalb des Klosters überwiegen. Es werden aber auch Aufgaben außerhalb übernommen. Die Haupteinnahmen sind die Aufnahme von Übernachtungsgästen, die Stille und Einkehr suchen, der Klosterladen, das Klostercafe, wo auch Menschen mit geistig und körperlichen Beeinträchtigungen arbeiten, die Keramikwerkstatt, die Goldschmiede, der Dinkelprodukte-Vertrieb, eine Restaurierungswerkstatt für kirchliche Gegenstände und nicht zuletzt das Klosterweingut.
Irmtraud bedankte sich bei Sr. Martha für die informativen Einblicke und Informationen rund um das Klosterleben mit einer Geldspende.
Im Anschluss an diese vielen Eindrücke wurde von den Teilnehmern natürlich der gut bestückte Klosterladen besucht, wo es allerhand zu entdecken gab, von selbst hergestelltem Schmuck über Bücher, Wein aus eigenem Anbau, Glückwunschkarten aller Art, gebastelten und selbst hergestellten Gegenständen und vieles mehr. Keiner ging hier raus, ohne etwas für sich oder andere gekauft zu haben und auch das Klostercafe wurde von einigen genutzt.
Nun ging die Fahrt weiter zur Wallfahrtskirche, welche sich nur ein paar hundert Meter von der Abtei befindet und wo uns schon Herr Braun zu einem kurzen Vortrag über die Kirche, erwartete. Hier sind nämlich in einem vergoldeten Schrein, die Gebeine der hl. Hildegard von Bingen aufbewahrt. Jedes Jahr am Gedenktag Hildegards, dem 17. September, steht er im Mittelpunkt und wird mit einer Prozession am Nachmittag durch den Ort getragen. In diesem Jahr feierte man 850 Jahre Klostergründung in Eibingen. Auch hier verabschiedeten wir uns mit einem kleinen Geldgeschenk von Herrn Braun und bedankten uns für die interessanten Ausführungen.
Nach diesen vielen Informationen hatten sich die Ausflügler nun Entspannung verdient. So ging die Fahrt gemütlich von Rüdesheim den Rhein entlang vorbei an der Loreley, beeindruckenden Burgen und schöner Landschaft bis zur Aussichtsplattform der Loreley. Hier bot sich ein herrlicher Ausblick auf die Rheinkurven und die Städte St. Goarshausen und St. Goar. Inzwischen war auch wieder Kaffeezeit und so wurde der noch vorhandene Kaffee und Kuchen kurzerhand wieder aus dem Bus geholt und alle ließen es sich schmecken.
Wieder in Rüdesheim angekommen, konnte jeder noch einen kleinen Bummel am Rhein entlang vorbei an schönen Geschäften unternehmen.
Um 17:00 Uhr waren in der Gastwirtschaft „Zum Drosselmüller“ in Rüdesheim, Tische für unsere Gruppe reserviert. Hier traf man sich zum gemeinsamen Abendessen, um den Tag in gemütlicher Runde bei einem guten Essen und einem Glas Wein oder Federweißer ausklingen zu lassen, bevor froh gelaunt die Heimreise angetreten wurde.
Autor:Renate Ziegler aus Niedernberg |
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