Initiative Grundwasser Untermain (IGU)
Ausweitung der Grundwasserentnahme unakzeptabel

- hochgeladen von Josef Scheuring
Zu einem Gespräch mit dem, auch für Wasserrecht zuständigen Abteilungsleiter Umwelt beim Landratsamt Miltenberg, Stefan Pache, trafen sich die Mitglieder der -Initiative Grundwasser Untermain- (IGU) am 09.April 2025 in Niedernberg.
Zentrales Thema war dabei das laufende Genehmigungsverfahren zur Wasserentnahme und die damit verbundene Erweiterung bzw. Neufestlegung des Wasserschutzgebietes für die Brunnen IV, V,VI,VII, und VIII der Gemeinde Großwallstadt.
Insgesamt geht es dabei um eine Wasserentnahme in Größenordnung von 1,3 Millionen Kubikmeter Wasser.
Eugen Reinhart und Christian Seitz, die als Landwirte von der Erweiterung und Neufestlegung des Wasserschutzgebietes auch direkt materiell betroffen sind, machten deutlich, dass mit dieser weiteren, massiv ausgeweiteten Schutzzone nahezu der gesamte Bereich der landwirtschaftlichen Flächen im Großostheimer Becken zur Wasserschutzzone wird. Das habe deutlich erschwerende Auswirkungen auf die zukünftige Bewirtschaftung.
Gleichzeitig werde die bereits heute schon massive Wasserentnahme in dem Bereich noch einmal stark erhöht und die Region ausgetrocknet. Das gewonnene Grundwasser werde bei der Großwallstädter Nutzung zu großen Teilen industriell eingesetzt und fließe nach der Nutzung direkt und ohne Nachnutzung zur erneuten Grundwasserbildung aus der Region ab.
Stefan Pache verwies in dem Zusammenhang auf den rechtlichen Anspruch der Landwirte, für die belastenden Folgen aus der Erweiterung und Neufestlegung der Wasserschutzzonen eine finanzielle Vergütung zu erhalten. Dieser Anspruch ist gegenüber dem Betreiber der Wasserentnahme, in diesem Fall der Gemeinde Großwallstadt zu stellen.
Die Mitglieder der Initiative insgesamt sind mit der laufenden Genehmigung zu einer weiteren, massiven Erhöhung der Grundwasserentnahme nicht einverstanden.
Die Grundwassersituation ist bereits jetzt in dem Bereich problematisch. Auch nach den sehr guten Niederschlägen 2024 sind offizielle Messstellen noch immer im niedrigen Bereich. Nach den trockenen Monaten 2025 bewegt sich das Grundwasser auf einen neuen Tiefststand zu.
Durch die Klimaveränderung, die am Bayerischen Untermain bereits jetzt deutlich spürbar ist, muss zudem mit einer weiteren Verschärfung der Situation gerechnet werden.
In einer solchen Situation jetzt eine weitere, große Entnahme zu genehmigen, ist vollkommen unverständlich.
„Wie wollen wir den Gartenbesitzer überzeugen, jährlich ein paar Kubikmeter Trinkwasser einzusparen, wenn im gleichen Raum jetzt eine zusätzliche, große Entnahme genehmigt wird. Dadurch werden allein mehr als 1 Million Kubikmeter Trinkwasser jährlich nach industrieller Nutzung und Klärung direkt aus der Region abfließen. Eine solche, behördliche Genehmigung wäre unverständlich und vollkommen kontraproduktiv zu den notwendigen Maßnahmen im Rahmen der Klimaerwärmung“, so die Mitglieder der Initiative.
Autor:Josef Scheuring aus Niedernberg |
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