Das Ehrenamt hält und stützt unser Land

800 Besucher und ein begeisterndes Programm gab es beim Ehrenamtsevent in der Buchener Stadthalle

Buchen. "Das Ehrenamt ist und bleibt der beste Jungbrunnen", sagte Landrat Dr. Achim Brötel am Dienstagabend beim Blick in die Gesichter der rund 800 Besucher in der Buchener Stadthalle. Zum 14. Mal hatte der Neckar-Odenwald-Kreis engagierte Bürger zum Ehrenamtsevent eingeladen, um ihnen für ihren Einsatz für die Gesellschaft zu danken.

Und dieser Dank fiel so farbenfroh wie ein Strauß Blumen aus: Die auftretenden Sänger, Tänzer, Sportler und Humoristen boten ein begeisterndes Programm und belegten, wie groß das Reservoir an Talenten aus den unterschiedlichsten Bereichen im Landkreis ist.

Dies zeigte gleich zum Auftakt der Chor "O'Greenwood" aus Obrigheim, der mit den irischen Folksongs "Galway Girl" und "Fiddlers Green" auf die Grüne Insel entführte. Auch ohne den krankheitsbedingt fehlenden Chorleiter Axel Lang - er wurde vom Vorsitzenden Michael Brendle würdig vertreten - versprühten die Sänger pure irische Lebensfreude.

"Sie halten das Rad am Laufen, und sie machen damit nicht nur andere, sondern auch sich selbst glücklich", sagte Manfred Schärpf, der als Moderator versiert und unterhaltsam durch den Abend führte, zu den Gästen. Denn das Ehrenamt verlange nicht nur viel Einsatz, sondern gebe auch viel zurück.

"Wir möchten heute Abend Danke sagen, denn Sie stehen stellvertretend für das, was den Landkreis ausmacht: ehrenamtliches Engagement", sagte Landrat Brötel zu den Besuchern.

Er zitierte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der das Ehrenamt als "dicht gewebtes, stabiles Netz, das unser Land stützt und hält", bezeichnet hatte. "Ich finde, das ist ein wunderbares Bild", sagte Brötel: "Das Ehrenamt macht den Unterschied zwischen einem bloßen Nebeneinander und einem echten Miteinander in der Gesellschaft aus!"

Das Ehrenamt als Fundament unseres Gemeinwesens habe jedoch durch die Corona-Pandemie Risse erhalten, wie viele Vereine schmerzhaft feststellen müssten, denen die Helfer fehlten: Umso wichtiger sei es, für das Engagement zu werben und dabei deutlich zu machen, dass es durchaus auch Spaß mache, sich zu engagieren und sich gemeinsam für andere, für eine den Menschen zugewandte Gesellschaft einzusetzen.

"Ich bin froh, dass wir im Neckar-Odenwald-Kreis mit Menschen gesegnet sind, die ihre Begabungen und Talente ehrenamtlich einbringen, die nicht immer nur fordern, sondern auch geben", sagte der Landrat und dankte allen Mitwirkenden des Ehrenamtsevents auf, hinter und neben der Bühne.

Eine Uraufführung bot sodann die Showturngruppe "Exótica" des VfB Mosbach-Waldstadt dem begeisterten Publikum: Ihr neues Programm "Zauberwald", dessen Premiere beim Landesturnfest in Ravensburg leider ins Wasser gefallen war, ließ Turnen und Tanzen zu einer faszinierenden Einheit verschmelzen. Akrobatik, Körperbeherrschung und Emotionen: Hier war alles geboten! Tosender Applaus war der Lohn für die von Petra Watzal und Bernhard Stoitzner trainierte Truppe.

Ebenso rasant ging es weiter, und zwar mit Lea Kumpf aus Oberdielbach. Die 18-Jährige ist zweifache Deutsche Meisterin im Mountainbike Downhill in der Altersklasse U 19. Im Gespräch mit Manfred Schärpf stellte sie ihren Sport und die damit verbundenen Herausforderungen vor.

Besondere Eindrücke der Bergabfahrt über Stock und Stein vermittelten anschließend zwei Videofilme. Besonders die Perspektive aus der Helmkamera beeindruckte das Publikum, das sich wie auf einer Achterbahnfahrt vorkam. "Sie fährt zwar bergab, aber ihre Karriere geht steil bergauf", stellte Schärpf anerkennend fest und gab der sympathischen Nachwuchssportlerin unter dem Beifall der Besucher beste Wünsche mit auf den Weg.

Keine Newcomer mehr sind "Die drei Tenöre & Co." von der FG "Höhgöiker" Glashofen: Die Truppe ist seit 22 Jahren unterwegs. Martin Gehrig, Alexander Beuchert, Arno Gärtner, Patrick Heinisch, Hubert Hollerbach und Dieter Schmitt zeigten unter der Leitung von Anette Gehrig, dass es für einen Frontalangriff auf die Lachmuskeln keine großen Worte braucht: Die passende Musik sowie gekonnte Mimik und Gestik genügen vollauf. Absoluter Höhepunkt ihrer Show war der "Wettbewerb im Synchron-Haarewaschen" - da blieb kein Auge trocken!

Zum Abschluss des Programms gab der Chor "OGreenwood" weitere Kostproben seines Könnens (unter anderem: "Whiskey in the Jar"), und so war es folgerichtig, dass die Sänger erst nach zwei Zugaben die Bühnen verlassen durften.

Dann war gemeinsames Stühlerücken angesagt, damit der, so Landrat Brötel, wichtigste Teil des Festabends beginnen konnte: angeregte Gespräche bei kühlen Getränken und warmem Essen. Geselligkeit gehört zum Ehrenamt nämlich auch dazu. Unbedingt!

Bericht: Rüdiger Busch