Probebetrieb auf der Frankenbahn wird verlängert:
Verkehrsminister Winfried Hermann und Landräte Dr. Achim Brötel sowie Christoph Schauder unterzeichnen Vertrag
Gemeinsame Pressemitteilung des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg sowie der Landkreise Neckar-Odenwald und Main-Tauber
Rosenberg. Große Freude herrschte bei der Vertragsunterzeichnung zur Verlängerung des Probebetriebs auf der Frankenbahn, die Verkehrsminister Winfried Hermann MdL mit den beiden Landräten Dr. Achim Brötel (Neckar-Odenwald-Kreis) und Christoph Schauder (Main-Tauber-Kreis) am Mittwoch im Rathaus in Rosenberg vollzog. Der Anlass des Treffens war die Verlängerung des ursprünglich bis Ende Dezember 2022 angelegten Probebetriebs auf der Bahnstrecke zwischen Osterburken und Lauda bis Dezember 2023.
Verkehrsminister Winfried Hermann würdigte das Engagement der Landkreise: „Der massive und bundesweite coronabedingte Rückgang der Nachfrage in 2021 soll die Ergebnisse des Probebetriebs nicht belasten, weshalb die Finanzierung für dieses Jahr das Land alleine übernimmt. Gleichzeitig erfolgt eine einjährige Verlängerung. Jetzt kommt es darauf an, dass Sie einsteigen.“
Landrat Dr. Brötel dankte dem Minister für sein persönliches Kommen, aber vor allem auch für die faire Chance, die geforderten Fahrgastzahlen tatsächlich zu erreichen. Brötel betonte, dass die Verstetigung des Probebetriebs weiterhin kein Selbstläufer sei: „Die vom Land gesetzte Hürde mit durchschnittlich 500 Fahrgästen je Streckenkilometer an einem Fahrtag ist unter Pandemiebedingungen und einer sich nur langsam verbessernden Situation weiterhin äußerst schwierig. Daher hoffen wir, dass das Land am Ende des Probebetriebs in Hinblick auf seine bestehende Zuständigkeit im Schienenverkehr weiterhin Augenmaß behält.“
Landrat Schauder ergänzte, die Frankenbahninitiative werde von der Bevölkerung sehr begrüßt. Er dankte vor allem der Bürgerinitiative „Frankenbahn-für-alle“ für ihren unermüdlichen Einsatz. In Richtung Land mahnte er: „In einen Zug kann nur eingestiegen werden, wenn er tatsächlich hält. Deswegen muss zwingend die Infrastruktur um die Bahnhöfe verbessert werden. Eine Situation wie in Königshofen, in der es nur in eine Richtung einen Bahnsteig gibt, ist nicht akzeptabel.“ Aber auch die weiteren Bahnhöfe entlang der Strecke seien infrastrukturell dringend zu sanieren.
Der Minister und die Landräte waren sich bei der Vertragsunterzeichnung zudem einig, dass die Frankenbahn von der Bevölkerung noch stärker genutzt werden muss. Gerade Monats- und Jobtickets seien angesichts hoher Treibstoffpreise jedenfalls eine attraktive Alternative, zumal auch die passenden Zubringer geschaffen werden. Die kommunale Seite intensiviere die bereits laufende Werbekampagne deshalb noch weiter.
Aus Pandemie-Gründen war die Veranstaltung in Rosenberg bewusst in einem kleinen Rahmen gehalten worden.
Hintergrund:
Das Land Baden-Württemberg und die Landkreise Neckar-Odenwald und Main-Tauber hatten im Jahr 2019 die Einrichtung eines dreijährigen Probebetriebs für die Bedienung des Streckenabschnitts Osterburken – Lauda im Stundentakt mit Halt an den Bahnhöfen Königshofen, Boxberg-Wölchingen, Eubigheim und Rosenberg bis Dezember 2022 beschlossen. Konkret vereinbart wurde: Wird der Streckenabschnitt innerhalb des Probezeitraums von mindestens 500 Personenkilometer je Streckenkilometer genutzt, verpflichtet sich das Land, den Probebetrieb in den Regelbetrieb zu überführen. Weiter wurde für die Dauer des Probebetriebs eine Kostenaufteilung zwischen Land und den Landkreisen in einem Verhältnis von 60 zu 40 vereinbart. Da infolge der Pandemie das Erreichen der geforderten Mindestfahrgastzahlen ambitioniert ist, haben sich die Vertragspartner nun auf eine Verlängerung des Probebetriebs um zunächst ein Jahr bis Dezember 2023 verständigt.
Autor:Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis aus Neckar-Odenwald-Kreis |
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