Wärmepumpen haben mind. 67% Ökoenergie
Thomas Schaupp zum Gebäude Energie Gesetz
In der deutschen Stromwirtschaft ist es anerkannte Regel, dass zwischen verschiedenen Stromprodukten unterschieden wird. Es ist natürlich richtig, dass physikalisch der Strom in der Steckdose unabhängig vom Liefervertrag ist, aber jeder in Deutschland kann einen Ökostromvertrag nutzen. Damit wird für diesen Kunden genau so viel Ökostrom produziert wie er oder sie verwendet und somit kann jeder seine Wärmepumpe rechnerisch mit Ökostrom betreiben. Der tatsächliche Strom kommt vom nächstgelegenen Kraftwerk, in Buchen dürften das oft die örtlichen Windkraftwerke sein. Es geht im Leserbrief aber um ein anderes Missverständnis, welches zu diskutieren lohnt. Bei der Wärmepumpe muss man zwischen Wärmequelle und Antriebsenergie unterscheiden. Die Wärmequelle ist die Luft, bei einer Luft-Wasser Wärmepumpe, oder die verwendete Sole bei einer Erd-Wärmepumpe. Um diese Wärmequelle zu nutzen ist eine Antriebsenergie nötig, heute fast immer Strom. Da der Prozess aufwendig ist, beträgt die benötigte Antriebsenergie ca. 25% bis 33% der Nutzwärme. Selbst wenn also der Strom kein Ökostrom ist, sind 67% der Nutzwärme aus der Umgebung entnommen und damit regenerativ.
Trotzdem wäre es falsch zu sagen die jetzt geplante Wärmewende wäre einfach umzusetzen. Bei jedem Haus das man sich genauer anschaut ergeben sich Probleme die eine Sanierung jetzt ungünstig oder schwierig bis unmöglich erscheinen lassen. Dabei ist es wichtig, dass wir uns klar machen, dass die Wärmewende, wie auch die Energiewende als ganzes, kein Luxusprojekt einer verrückten Regierung ist, sondern überlebensnotwendiger Bestandteil unserer Strategie als Spezies Mensch die Klimakatastrophe in den Griff zu bekommen und um unvorstellbares Leid zu verhindern. Diese Strategie wurde von der Weltgemeinschaft in der UNO beschlossen und wir müssen unseren Beitrag dazu leisten. Und gerade weil es oft so schwierig ist, ist es nötig, jetzt damit anzufangen. Deutschland muss 2045 Klimaneutral sein, eine Heizung kann gut 30 Jahre laufen. Jede Heizung die heute nicht CO2-Neutral errichtet wird, muss vor Ende der Lebensdauer verschrottet werden. Das sollten wir dringend vermeiden um Kosten und Ressourcen zu sparen.
Dies ist eine Reaktion auf den Leserbrief von Thomas Schwing "Nicht zu Ende gedacht" am 1. Juli in der RNZ.
Thomas Schaupp
Autor:Horst Berger aus Buchen |
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