Wirtschaft, Umwelt und Verkehr:
Kreistagsausschuss unterstützt Pläne für Sonnendeponien und stimmt für Buszubringer durch das Erftal an die Frankenbahn
Ravenstein. Nachhaltigkeit und Nahverkehr waren bestimmende Themen einer Sitzung des Kreistagsausschusses für Wirtschaft, Umwelt und Verkehr dieser Tage im Dorfgemeinschaftshaus in Oberwittstadt. „Sonne hatten wir in den letzten Wochen ja mehr als genug. Bodenaushubdeponien und Altdeponiegelände gibt es im Neckar-Odenwald-Kreis auch reichlich. Sie werden aber gleich sehen, dass es trotzdem gar nicht so einfach ist, beides tatsächlich dann auch zu einer Sonnendeponie zusammenzubringen“, führte Landrat Dr. Achim Brötel in den ersten Tagesordnungspunkt ein. Im Detail stellte der Vorstand der Kreislaufwirtschaft Neckar-Odenwald (KWiN), Dr. Mathias Ginter, dann Möglichkeiten vor, wie Fotovoltaikanlagen auf Altdeponiestandorten installiert werden könnten. An dem Plan arbeite die KWiN schon länger, auch die SPD-Kreistagsfraktion hatte dazu einen entsprechenden Antrag gestellt. Ginter bremste aber gleich die Erwartungen ein wenig: „Nach der ersten Vorprüfung bleiben nur sechs Standorte mit einer Fläche von rund 33 Hektar übrig. Diese Standorte sollen deshalb nun einer detaillierteren Analyse unterzogen werden.“ Lediglich die Fläche der Übergangsdeponie Haßmersheim sei allerdings tatsächlich im Eigentum des Kreises, die anderen Standorte seien hingegen im Eigentum der jeweiligen Kommune. Es bestünde jedoch ein grundsätzliches kommunales Interesse zur Realisierung solcher Projekte. In der Diskussion unterstützen Kreisrätinnen und Kreisräte aller Fraktionen diese Initiative. Dabei wurde unter anderem der Erhalt wertvoller Ackerböden an anderer Stelle als Argument vorgebracht. Sowohl Ginter auch der Landrat verwiesen abschließend darauf, dass der KWiN-Verwaltungsrat weiter eng an der Realisierung dieser „Sonnendeponie-Projekten“ arbeiten werde.
Auf Nachfrage der Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen berichtete die Verwaltung anschließend über die Fortschreibung des Nahverkehrsplans für den Kreis. „Natürlich haben wir die Fortschreibung im Blick. Solange die einheitliche Rahmenplanung auf der Ebene des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN) noch nicht fortgeschrieben ist, macht eine isolierte Planung auf unserer Ebene aber einfach keinen Sinn“, ordnete der Landrat hier ein. Es gebe für Nahverkehrspläne keine feste Laufzeit. Allerdings machten allein die entsprechenden europäischen Regeln zur Beschaffung „sauberer Straßenfahrzeuge“ eine Fortschreibung notwendig. Dafür soll in den kommenden zwei Jahren eine Untersuchung in Zusammenarbeit mit dem VRN stattfinden, um dann den Plan in den Jahren 2025 und 2026 fortzuschreiben. Mit dieser Vorgehensweise zeigten sich die Ausschussmitglieder einverstanden.
Unmittelbar wirkt sich hingegen die inzwischen beschlossene Umstellung des Probebetriebs auf der Frankenbahn in einen Regelbetrieb aus. „Es geht es jetzt darum, unseren bereits vor zwei Jahren gefassten Beschluss zur Erweiterung des Busangebots im Erftal auch mit Leben zu erfüllen. Das soll ab Dezember 2023 geschehen.“ Der Vorschlag an die Kreisrätinnen und Kreisräte lautet deshalb, wie geplant die Buslinie 843 von Hardheim über Gerichtstetten nun weiter zum Bahnhof Ahorn-Eubigheim zu führen, um damit einen unmittelbaren Anschluss an die Frankenbahn aus dem Erftal sicherzustellen. Auch Waldstetten wolle man mit einer flexiblen Lösung außerhalb der Schulzeiten besser anbinden. Der Ausschuss wurde darüber informiert, dass der Ausbau des Fahrplanangebots mit rund 43.500 zusätzlichen Kilometern jährlich etwa 100.000 Euro kosten werde. Dafür gab es einstimmig grünes Licht.
Für die Bereitstellung der Sitzungsräumlichkeiten dankte der Landrat abschließend der Stadt Ravenstein. Bürgermeisterstellvertreter Peter Maurer hatte zuvor den Ausschuss im Namen der Stadt begrüßt.
Autor:Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis aus Neckar-Odenwald-Kreis |
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