Sorbisches Folkloreensemble zu Gast:
Eine faszinierende Begegnung mit außergewöhnlichen Trachten, historischen Instrumenten und einem uralten Brauchtum
Mosbach. Es war so etwas wie Liebe auf den ersten Blick. Als die Landsmannschaft der Donauschwaben aus Mosbach 2019 zu einer Informationsfahrt in den Landkreis Görlitz (Freistaat Sachsen), den Partnerlandkreis des Neckar-Odenwald-Kreises, aufbrach, war jedenfalls gleich klar, dass man auch dem Sorbischen Kulturzentrum im Kirchspiel Schleife einen Besuch abstatten wollte. Da waren einfach zu viele Gemeinsamkeiten, die, auch ohne die anderen zu kennen, schon vorab das Interesse geweckt hatten: die Pflege und Bewahrung alter Bräuche und Trachten, aber auch der überlieferten Lieder und Tänze. Deutliche Parallelen auch für die Mosbacher Donauschwaben.
Und: aus dem Besuch ist jetzt sogar mehr geworden. Mitte Mai war nämlich eine fast 30-Reisegruppe des sorbischen Folkloreensembles aus Schleife zu einem Gegenbesuch in Mosbach. Die schon legendäre Gastfreundschaft der Donauschwaben mit Anton und Ilona Kindtner an der Spitze bildete den äußeren Rahmen für das dreitägige Austausch- und Besuchsprogramm, das mit einem Begegnungsabend im Haus der Donauschwaben begann, bei dem beide Gruppen sich gegenseitig mit Lied- und Tanzdarbietungen erfreuten. Landrat Dr. Achim Brötel, der ebenfalls zu dem Programm dazu gestoßen war, hieß die Gäste aus der Oberlausitz auch offiziell willkommen.
Der Samstag war dann ganz überwiegend für ein Besichtigungsprogramm reserviert. Eine Stadtführung in der historischen Altstadt von Mosbach, ein Besuch der Eberstadter Tropfsteinhöhle, aber auch eine Führung durch Burg Hornberg, für die sich der Burgherr, Baron Dajo von Gemmingen-Hornberg selbst die Zeit genommen hatte, hinterließen bei den Gästen aus der Oberlausitz bleibende Eindrücke.
Zweifelsohne der Höhepunkt war dann aber ein umjubelter Auftritt auf dem Mosbacher Frühlingsfest, bei der das Folkloreensemble mit seinen farbenfrohen Trachten, aber auch der faszinierenden Musik unter anderem mit dem sorbischen Dudelsack und dreisaitigen Geigen die zahlreichen Besucherinnen und Besucher zu begeistern wusste. Stephanie Bierholdt, die Leiterin der Gruppe, gab zudem nähere Erläuterungen zu Sprache und Traditionen der Sorben, die als kleinste slawische Volksgruppe schon seit mehr als 1.000 Jahren in der Lausitz zu Hause sind.
Beim Abschlussabend im Haus der Donauschwaben war man sich deshalb auch schnell einig, dass das nicht die letzte gemeinsame Begegnung sein sollte. Weitere Pläne werden deshalb schon wieder geschmiedet.
Vereine aus dem Neckar-Odenwald-Kreis, die Informationsfahrten in den Landkreis Görlitz planen, können dazu einen finanziellen Zuschuss aus Kreismitteln erhalten.
Autor:Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis aus Neckar-Odenwald-Kreis |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.