Gewann Schelmenbaum bei Haßmersheim

Gehölzpflegemaßnahmen zur Wiederherstellung eines Feuchtbiotops geplant

Haßmersheim. Bereits im Jahr 1995 wurden zwei kleine Amphibientümpel mit Seggenried und angrenzender Nasswiese als Feuchtbiotop erfasst und erhielten so den naturschutzrechtlichen Schutz. Wer die Laichgewässer einst angelegt hat, kann nur vermutet werden. Vermutlich lief es im Rahmen eines alten Flurbereinigungsverfahren. In der Topografischen Karte erkennt man blaue, gestrichelte Linien, die auf eine Bodenvernässung hindeuten. Die Anlage von Tümpeln war also an diesem Standort durchaus sinnvoll.

Nun, einige Jahrzehnte später, kann man die Tümpel fast nicht mehr erkennen. Das vom Land für Naturschutzzwecke erworben Flurstück ist mittlerweile komplett von Sträuchern, Brombeeren und einzelnen hohen Bäumen bewachsen. Ein großer Weidenbaum hat mittlerweile eine stattliche Größe erreicht und bricht bereits auseinander. Davon betroffen sind auch angrenzende Wiesen.

Nun werden eine umfangreiche Gehölzpflege und die Wiederherstellung der kleinen Wasserflächen angestrebt, um Amphibien und anderen wassergebundenen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum bieten zu können. Die Maßnahme steht im Zusammenhang mit weiteren Feuchtflächen entlang des Dölchengrabens als Verbundelement im landesweiten Biotopverbund. Im Gegensatz zu den weiter westlich liegenden Landesflächen im Gewann Seewiesen, ist es hier nicht der Biber, der aktiv wird. Die Gehölzpflegemaßnahmen sollen in den nächsten Wochen vermutlich ab Januar 2025 starten. Die Baggerarbeiten an den Tümpeln folgen dann in den trockenen Sommermonaten. Gefördert durch die Landschaftspflegerichtlinie, wird ein Landwirt die Arbeiten unter fachlicher Begleitung des Landschaftserhaltungsverbands Neckar-Odenwald-Kreis e. V. durchführen.

Bericht: Matthias Jurgovsky, Geschäftsführer Landschaftserhaltungsverbands Neckar-Odenwald-Kreis e. V.