Führungsverantwortung angepeilt
15 frisch gebackene Verwaltungsfachwirtinnen und -wirte wurden im Landratsamt des NOK weitergebildet

Wo gebüffelt wurde, durfte auch die Zeugnisausgabe gebührend gefeiert werden: Zehn von 15 Absolventinnen der Fortbildung zur Verwaltungsfachwirtin freuen sich mit Landrat, Kursleiterinnen und Bürgermeistern über die Abschlüsse. 

 | Foto: Ursula Brinkmann
  • Wo gebüffelt wurde, durfte auch die Zeugnisausgabe gebührend gefeiert werden: Zehn von 15 Absolventinnen der Fortbildung zur Verwaltungsfachwirtin freuen sich mit Landrat, Kursleiterinnen und Bürgermeistern über die Abschlüsse.

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Mosbach. Zeugnisausgabe? War die nicht bereits vor vier Wochen über die Bühne gegangen? Nicht für 15 Absolventinnen und Absolventen des Lehrgangs „Verwaltungsfachwirt“. In dem Schulungsraum, in dem sie knapp zwei Jahre lang gebüffelt hatten, erhielten nun zehn von ihnen aus den Händen von Landrat Dr. Achim Brötel das Zeugnis, das (mit Note) belegt, dass sie die Prüfung zum „anerkannten Abschluss als Verwaltungsfachwirtin“ bestanden haben; ausgestellt durch das Regierungspräsidium Karlsruhe. Gestartet war der Kurs mit 20 Personen, auch aus angrenzenden Landkreisen.

Es sei nicht zu unterschätzen, was da berufsbegleitend in 720 Unterrichtseinheiten geleistet wurde, lobte Dr. Brötel das Engagement, sich dienstags, donnerstags und samstags nach Mosbach zu begeben. Am Umstand, dass die Zeugnisausgabe erstmals im feierlichen und von der Presse begleiteten Rahmen stattfand, lässt sich ablesen, was der Landrat nach seinen Glückwünschen ebenfalls (an)erkannte: „Sie werden alle dringend gebraucht.“ Auch in den Verwaltungen gebe es einen deutlichen Fachkräftemangel. Zwar findet Brötel (mit vielen anderen) es „maximal unbefriedigend“, dass die Regelungen immer unübersichtlicher würden und der Aufwand immer mehr steige, getan werden aber muss die Arbeit doch, auch wenn nicht einsichtig ist, warum „die Dachflächen unterirdischer Bauten für eine Solarnutzung nicht geeignet“ sein sollen, zitierte er aus §4Abs.4 Nr.1 des PVPf-VO, einer Verordnung des Stuttgarter Umweltministeriums.

Verordnungen, Vorschriftensammlungen und ihre hundertfachen Ergänzungen – das war es, was die Köpfe der Teilnehmerinnen hat rauchen lassen in den vergangenen 18 Monaten. Kurssprecherin Lisa Beier wusste davon in einer anschaulichen und humorvollen Präsentation zu berichten. Ihr Werdegang als Verwaltungsfachangestellte hatte im Landratsamt in Mosbach begonnen ̶ vor sieben Jahren. Ihre einschlägige Berufserfahrung ist Voraussetzung für den Lehrgang. „Ich wollte weiterkommen, und mit der Fortbildung habe ich bei der Stadt Möckmühl eine Perspektive im gehobenen Verwaltungsdienst.“

Weiterkommen, das wollen sie alle, die die Doppelbelastung ihres Verwaltungsjobs und der parallelen Fortbildung in der Freizeit auf sich genommen haben. Wie Bianca Fischer, die von der Bad Rappenauer in die Haßmersheimer Verwaltung wechselte und dort nun stellvertretende Hauptamtsleiterin ist. Froh darüber ist auch Bürgermeister Christian Ernst, der einst selbst diesen Lehrgang absolviert hat und nun – mit anderen Bürgermeistern – zum Dozenten-/Prüfer-Team gehört, das praxisnah Kommunalrecht, Verwaltungslehre, Kostenrechnung und Co. vermittelt. Kollege Thomas Ludwig aus Seckach wie auch Limbachs Bürgermeister Thorsten Weber trugen und tragen ebenfalls dazu bei, dass die angehenden Verwaltungsfachwirte „aus der Praxis für die Praxis“ lernen, um „unser Gemeinwesen mitzugestalten“.
Vielleicht sogar einmal als Bürgermeisterin oder Bürgermeister. Ludwig ermunterte ausdrücklich dazu, denn erfahrene Verwaltungsfachleute seien hier die erste Wahl. Thorsten Weber will sich in zwei, drei Jahren bei „seinen“ Kursteilnehmerinnen nach dem Befinden erkundigen und brachte bei der Gelegenheit den Schultes-Posten ein, den anzustreben auch er empfahl. Den aktiven Bürgermeistern, und dazu zählte außer den bisher genannten Bruno Herberich als früherer Hüffenhardt Rathauschef, fiel zudem die Aufgabe des Prüfens zu. Eine Angelegenheit, die Lisa Beier im Namen ihrer Kurskolleginnen als so „anstrengend“ wie „prägend“ beschrieb. „Wir haben es trotzdem geschafft und unsere Dozenten stolz gemacht.“

Die Bedeutung, die man im Landratsamt des Neckar-Odenwald-Kreises diesem Fortbildungsformat zuschreibt, lässt sich auch daran ablesen, dass mit den beiden Lehrgangsleiterinnen Luisa Kimmel und Lena Sienholz zwei Mitarbeiterinnen für diese Aufgabe abgestellt wurden, die beide ihren Studienabschluss in Public Management haben. Außerdem stellte das Landratsamt den Raum zur Verfügung – eben nicht nur für Leute aus dem eigenen Landkreis, da ein solches Angebot in den Nachbarkreisen nicht existiert. Die landesweite Zuständigkeit für diese Fortbildung hat das RP Karlsruhe. Bewusst, so Landrat Dr. Brötel, habe man 2013 den Lehrgang in den NOK geholt. Da kann man die Zeugnisausgabe auch ruhig feiern und publik machen.

Bericht: Ursula Brinkmann

Autor:

Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis aus Neckar-Odenwald-Kreis

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