Was kreucht und fleucht in der Wiese
Familienwanderung mit Kindern am Pfingstmontag
Der Naturschutzverein Erlenbach hatte für den Pfingstmontag zu einer speziellen Exkursion für Kinder eingeladen.
Treffpunkt war das Baugebiet „In den Sohlöden“ im Ortsteil Mechenhard.
Viele Familien nutzten die Gelegenheit, um zusammen mit ihrem Nachwuchs alles was „kreucht und fleucht“ in dem Wiesengebiet kennen zu lernen.
Der Verein hatte als kleine Überraschung für die Kinder Becherlupen besorgt, so dass die betrachteten Objekte auch gut zu sehen waren.
Die Wanderung wurde vom Vorsitzenden des Naturschutzvereines Hartmut Schmitt
geleitet, fachmännische Unterstützung kam dabei von der Hobby-Botanikerin Judith Becker.
Schwerpunkt der kleinen Wanderrunde waren zunächst die Wiesenblumen.
Den Verantwortlichen des Naturschutzvereines war es wichtig, auch die sogenannten Allerweltsblumen zu zeigen und zu bestimmen, denn es hatte sich in der Vergangenheit gezeigt, dass das Wissen von vielen jungen Familien sich auf die Arten Margeriten, Löwenzahn und Gänseblümchen konzentrieren, aber sonstige Arten nicht mehr bekannt sind.
Umso größer war das Erstaunen der über 30 Teilnehmer-/innen über das Vorkommen von Arten wie das Wiesenlabkraut, den Hornklee, die Kuckucks-Lichtnelke, die Büschelnelke oder die Wiesenblatterbse.
Besonders interessant fanden die Kinder den Unterschied im tollen Geruch der Echten Kamille, auch wenn die geruchslose Falsche Kamille eine schönere Blüte vorweisen kann.(siehe Foto)
Erstaunt waren sie auch, als an einem Ackerrand einige Exemplare der Phacelia gefunden wurden.
Anhand des Blütenstandes konnte man die Wirkung auf Insekten, hier insbesondere der Bienen bestaunen, daher auch der bei Beiname der Phacelia „Bienenfreund“.
Umso merkwürdiger sah die Blüte nach dem Abblühen aus, auch hier waren einige Exemplare sichtbar, die keinerlei Ähnlichkeiten mehr mit der schönen blauen Blüte von vorher zeigten.
Es stellte sich auch heraus, dass einige der teilnehmenden Eltern über die Verwendung von Spitz- und Breitwegerich als Mittel gegen Insektenstiche Bescheid wussten.
Insgesamt konnten in dem Wiesengebiet ca. 50 Arten von Wiesenblumen bestimmt werden.
Aber nicht nur für die Blumen interessierten sich die jungen Naturschützer/innen, es gab auch andere interessante Sachen zu sehen, wie z.B. Gallen auf den Blättern einer Eiche, die durch die Eiablage einer Gallwespe entstanden sind.
Zudem tummelten sich bei dem guten Wetter zahlreiche Insekten auf den Pflanzen,
die zwar zwangsläufig einen kurzen Aufenthalt in der Becherlupe ertragen mussten, danach aber wieder sofort in ihre Freiheit entlassen wurden.
Ein besonders schönes Exemplar eines Heupferdes hatte schon seine Platzprobleme in der Becherlupe, aber auch dieses Tier überstand die Prozedur unbeschadet, vermutlich freute es sich, einmal so im Mittelpunkt des Interesses sein zu können.
Am Schluss der erlebnisreichen Wanderung lud Hartmut Schmitt die teilnehmenden Familien schon vorsorglich für eine Wanderung im Herbst ein, bei der alte Apfelsorten vorgestellt werden und dabei natürlich auch Fallobst gesammelt werden kann.
Autor:Hartmut Schmitt aus Erlenbach a.Main |
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