Naturschutzverein Erlenbach

Die Kapellenwiese – Kleinod für seltene Pflanzen

Zwischen Mechenhard und Streit, an der Abzweigung nach Schmachtenberg befindet sich die wunderschöne, neu renovierte, Marienkapelle.
Eingerahmt von prächtigen Kastanienbäumen, davor eine Blumenwiese, ist sie ein wahrer Blickfang, insbesondere für Fotografen.
Der wahre Schatz dieser Blumenwiese sind aber 2 Arten von Orchideen, die verschiedene
Blühzeiten haben. Eines ist beiden gemeinsam : Sie benötigen eine magere Bodenfläche, um überhaupt gedeihen zu können.
Daher scheiden sie auch unbedingt als Pflanzen für Gärten aus, dort würden sie sofort zu Grunde gehen.
Es gibt nur noch wenige Flächen in Bayern, auf denen diese Orchideenarten vorkommen.
Der Landschaftspflegeverband (LPV) kümmert sich schon seit Jahren um den Bestand der Orchideen, dazu ist er auf die Mithilfe des Naturschutzvereines Erlenbach bei der Pflege der Wiese angewiesen.
Auch die Stadt Erlenbach als Eigentümerin der Fläche beteiligt sich an den Pflegemaßnahmen, indem sie die Wiesenränder bearbeitet und das Schnittgut abfährt.
In diesem Jahr fand die erste der beiden Pflegearbeiten am 13.7.24 statt.
Ca. 20 Vereinsmitglieder hatten sich eingefunden, um die Maßnahme durchzuführen,
auch einige Kinder beteiligten sich an der Aktion.
Hierbei wird zunächst mit einem Balkenmäher die Fläche abgemäht, danach muss das Schnittgut abgerecht werden, dann erfolgt der Einsatz eines Kreiselmähers, der die Fläche endgültig abmäht.
Auch dieses Schnittgut muss wieder abgerecht werden, um den Magerstatus der Fläche zu gewährleisten.
An den Böschungen muss mit einer Motorsense gearbeitet werden.
Diese Arbeitsvorgänge werden im Spätherbst wiederholt, d.h. nach dem Abblühen und Aussamen der Orchideen.
Zusätzlich müssen einwachsende Hecken, wie die Brombeere, beseitigt werden, um ein Zuwachsen der Fläche zu verhindern.
Auch invasive Pflanzenarten, wie der Rainfarn, der sich ungehemmt verbreitet und damit den Bestand der Orchideen gefährdet hatte, werden vor der Abmahd ausgerissen, um ein weiteres Ausbreiten zu verhindern.
Die eingesetzten Helfer-/innen warten jetzt schon gespannt, wie sich die Natur im kommenden Jahr entwickelt und hoffentlich möglichst viele Orchideen erblühen lässt.

Hartmut Schmitt