BILDERSERIE Wandern in der Region
Über den Rotweinwanderweg von Erlenbach nach Großheubach

Foto: Dominik Stapf
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„Kann es sein, dass gerade jeder seinen Vorgarten zupflastert?“, frage ich Dominik, als er unseren Mitsu in die Zielstraße lenkt. Wir holen unsere Freundin ab. Unser Ziel: Wir wollen heute zu dritt den Fränkischen Rotweinwanderweg von Erlenbach nach Großheubach laufen. Schön im Grünen mit Bienchen und Blümchen und Weinchen. Die summenden und blühenden Naturschauspiele scheinen aber vielen im eigenen Garten unwillkommen zu sein, wenn ich mir die immer mehr werdenden Steinwüsten anschaue. Hatten wir nicht noch vor wenigen Monaten alle nach mehr Grün und Rettung für die Insekten geblökt? Hmmmmmm…

Nicht so bei unserer Freundin zu Haus. Hier blüht, duftet und schwirrt es herrlich. Sie empfängt uns mit Fragezeichen in den Augen: „Lange oder kurze Hose?“. Da Dominik keinen Tag ohne Kamera in der Hand verbringt und gerne durch die Wiesen hüpft, greifen wir beide automatisch zu langen Hosen, wenn wir zu einer Wanderung aufbrechen. Heute brutzelt die Sonne ordentlich herunter, daher darf´s für unsere Wanderfreundin die kurze sein.

Erster Teil: Erlenbach

Los geht´s am Startpunkt am Erlenbacher Bergschwimmbad. Einfach immer den Schildern mit dem Rotweinglas nach. Eine Treppe rauf und wir stehen im leuchtend gelben Pavillon mit lustiger Akustik („Hallo Echo! Hallo Caro!“). Von hier haben wir einen tollen Blick auf Erlenbach und Wörth. Drei dicke Schiffe liegen in der Werft und die Weinblätter leuchten in saftigem Grün.

Weiter geht´s entlang über den Sandsteinterrassen. Nach wenigen Metern kommt ein Schild, das uns aktiv auffordert mal zu schauen. Schau hier, schau da. Drei Leute schauen und keiner hat ´nen Plan. Was genau soll es denn zu schauen geben? Den malerischen Ausblick gibt´s doch auch ohne Schild. Sollte uns jemand aufklären können, gerne in die Kommentare schreiben :)

Wir kommen an den Aussichtspunkt terroir f Churfranken. Die Flaggen wehen stolz, die Aussichtsplattform strahlt in schönstem Goldton, die Weinreben räkeln sich elegant um das Geländer – doch der Weinausschank hat zu. Welch bitteres Los! Schweig still, mein greinend Herz! Aber was soll´s die Sonne haut gerade so richtig runter, da würde uns der Wein wahrscheinlich direkt ins Hirn schießen und bis Hebboch ist es ja noch ein Stück. Vielleicht besser so. Dafür bietet sich ein weiterer spektakulärer Panoramablick über Klingenberg und die Schleuse.

Zweiter Teil: Klingenberg

Je weiter wir auf dem Weg laufen, desto näher rückt die Clingenburg. Und auch die dunklen Wolken, die gerade noch gaaanz weit weg waren. Als wir in die Altstadt von Klingenberg einbiegen, fallen auch schon die ersten Tropfen. Erstmal irgendwo unterstellen. Dominik schlägt den Pavillon im Rosengarten vor. Kaum sind wir dort angekommen, da haut es literweise den Regen herunter. Perfektes Timing würde ich sagen.

Wir lächeln freundlich dem Hochzeitspaar zu, dass hier gerade ein Fotoshooting macht. Ups. Sorry, sind gleich wieder weg. Es sieht geradezu malerisch aus, wie der Regen auf die roten Rosen fällt. Dominik ist völlig fassungslos, warum der Berufskollege das Brautpaar gegen die Pavillonwand fotografiert. Das tut ihm körperlich weh, ich kann es direkt spüren. Ein schönes Motiv kann Dominik nicht unfotografiert vorbei ziehen lassen. Er hechtet hinaus in den Regen und kommt seiner Berufung nach. Das glückliche Strahlen in seinem Gesicht lässt auch seine Wanderkumpel grinsen.

Der Schauer zieht vorbei, die Sonne kommt wieder zum Vorschein. Wir laufen zurück Richtung Burg hinauf, nehmen dann aber nicht die Treppe, sondern machen einen kleinen Umweg durch die Schlucht. Für mich persönlich einer der schönsten Flecken in unserer Region. Zwischen hohen Sandsteinwänden windet sich hier der Bach und es ist herrlich kühl. Besonders nach dem Regenschauer ist es wunderbar, überall tropft es. Die Schlucht ist die Heimat der seltenen Feuersalamander. Putzig! Ein Schild belehrt uns, dass die Tiere erst in der Dämmerung aktiv werden. Zu wissen, dass die bedrohten Salamander in Klingenberg einen Rückzugsort haben, freut uns sehr.

Nach der Schlucht steigen wir den Hügel hoch zur Clingenburg. Im Burghof angekommen stellen wir fest, dass alles ohne Weinfestbänke oder Festspiel-Tribünen irgendwie viel kleiner wirkt. Die Aussicht von der Terrasse über die Weinreben ins Maintal ist himmlisch.

Dritter Teil: Großheubach

Weiter geht´s auf dem Weg, entlang an Johannisbeerfeldern und Schmetterlingswiesen. Wo die Weinstöcke nicht gespritzt werden wachsen bunte Blumenreihen dazwischen. Vom Wein aus diesen Trauben würden wir uns gerne ein Fläschchen gönnen. Eine Holzbank lädt zum Pause machen ein und wir genießen unsere Lunchpakete.

Auf dem letzten Stück wird das Licht richtig malerisch. Und dann liegt Großheubach auch schon vor uns, mit Kloster Engelberg, das über allem thront. Ob ein Verleih für Toilettenwagen direkt am Ortseingang zum malerischen Bild beiträgt… Schönheit liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters ;)

Den Bischofsberg hinunter wählen wir den Weg am Mainufer entlang, über den Campingplatz mit Gänsefamilie bis zum Biergarten. Ok, abgesehen von den Reben kam der Wein auf dieser Tour vielleicht etwas zu kurz. Aber das wollen wir drei bei der nächsten einfach nachholen. Dann geht es von Großheubach über den Rotweinwanderweg nach Bürgstadt.

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