Beglückende Seniorenarbeit an Feiertagen
Während viele Menschen die Weihnachtsfeiertage festlich gestalten und genießen, gibt es in bestimmten Berufen und Bereichen haupt- und ehrenamtliche Kräfte, die im Schichtdienst tätig sind. Wie gehen Menschen damit um? Was gibt ihnen Kraft, Durchhaltevermögen und Antrieb, diese Zeit zu bewältigen? Zwei Interviews:
Vielfache Anerkennung durch Patienten und Besucher
Beate Holzapfel, Krankenschwester aus Stockstadt, arbeitet in Erlenbach:
„Seit zwanzig Jahren bin ich hier im Erlenbacher Senioren-Wohnstift. Dabei arbeite ich in meinem erlernten Beruf als Krankenschwester. Im Altenheim schätze ich neben der medizinischen Versorgung die helfende Tätigkeit, besonders den freundlichen Umgang mit älteren Menschen.
Gerade der Kontakt und die dabei erfahrene Anerkennung durch Senioren und ihre Angehörigen sind besondere Triebfedern und Motivationen, die außergewöhnlichen beruflichen Belastungen zu meistern.
Heiligabend, Weihnachten und Silvester im Heim werden bei uns in besonderer Weise festlich gestaltet: mit Musik und Gesang,Besinnung und Gottesdiensten.
Gut geregelt ist bei uns im Personal die Absprache von Tages- und Nachtschichten, vor allem an den Feiertagen. Heuer kann ich an Heiligabend und am ersten Weihnachts-Feiertag rechtzeitig bei meiner Familie in Stockstadt sein. Glücklich darüber dürften vor allem mein Mann und beide Kinder (mein 15-jähriger Sohn und meine achtzehnjährige Tochter) sein.
Nach der Bescherung und dem Abendessen (Bratwürste und Kartoffelsalat) gehört bei uns der Besuch der Christmette zur Tradition. Verwandtentreffen und Spaziergänge an der frischen Luft finden an den beiden Weihnachtsfeiertagen statt."
Freiwillige Übernahme der Spät- oder Nachtschichten
Nurten Noyan aus Wörth, ist Geronto-Fachkraft in Erlenbach
„Ich wohne in Wörth und bin als Altenpflegerin sowie Geronto-Fachkraft seit 1986 im Seniorenwohnstift Erlenbach tätig. Außerdem fungiere ich als Betriebsratvorsitzende.
An Feiertagen, zum Beispiel an Weihnachten, übernehme ich gerne und freiwillig die Spät- oder Nachtschichten. Dadurch versuche ich, Mitarbeiterinnen mit Kindern zu entlasten.
In der Weihnachtszeit wird hier mit den Senioren viel gemeinsames Singen gepflegt. Geschichten und Erzählungen werden vorgelesen und Erinnerungen an die Kindheit stehen auf dem Festprogramm. Erstaunlich ist dabei die Tatsache, dass bei vielen Mitgliedern der älteren Generation Schul-Gedichte, altes Liedgut und Gebete noch fast lückenlos präsent sind.
Abwechslung bieten wir hier im Altersheim durch Gymnastik, Gesellschaftsspiele und gemeinsame Gottesdienstfeiern. Viel Wert legen wir auf ein ansprechendes Ambiente unserer großflächigen Räumlichkeiten, die viel Tageslicht auffangen. Das kommt allen zugute und hebt die Stimmung.
Heuer habe ich an Silvester frei. Da gibt es bei mir im Verwandtenkreis ein besonderes Essen: gefüllten Truthahn mit deutsch-türkischen Spezialitäten.
Da kommt sicherlich Freude auf, wie vielleicht bei den kleinen Besuchern: für meine zwei Nichten (drei und fünf Jahre alt ) und meinen fünfjährigen Neffen habe ich schon schöne, kreative Geschenke besorgt“.
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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