Zweiter Bauabschnitt am HSG erfolgreich beendet
18 Klassen-, Seminar- und Differenzierungsräume sowie zwei Fachräume für Physik und Fachklassen für Musik (zwei), Kunst (drei), Werken (zwei) und EDV (vier) sind im zweiten Bauabschnitt der Generalsanierung des Hermann-Staudinger-Gymnasiums (HSG) Erlenbach entstanden, dazu kommen ein Mehrzweckraum sowie Nebenräume. Bei einem Rundgang ließ sich Landrat Jens Marco Scherf die neuen Räume zeigen, die seit November 2018 von der Schule genutzt werden.
Die Baukosten für den zweiten Bauabschnitt bezifferten Kreisbaumeister Andreas Wosnik und Projektleiter Claudius Deboy auf rund 6,7 Millionen Euro. Auf 3.800 Quadratmeter Fläche sind hier Räume nach neuesten Standards entstanden, was auch Schulleiterin Christine Büttner und ihre Stellvertreterin Annette Wohlmann freut. Darüber hinaus wurde die Energieversorgungsanlage komplett umgebaut, auch an die Außenanlagen wurde Hand gelegt: Im Frühjahr wird die Schulfamilie die Laufbahn mit zwei Weitsprunganlagen, einen Allwetterplatz und zwei Beachvolleyballfelder nutzen können. Übergangsweise werden einige Räume während der laufenden Arbeiten für den dritten Bauabschnitt für die Verwaltung und als Lehrerzimmer genutzt, doch spätestens im Frühjahr 2020 soll der Normalbetrieb aufgenommen werden. Dann sollen Erweiterung, Umbau und Generalsanierung des HSG beendet sein. Im dritten und letzten Bauabschnitt werden in den nächsten 15 Monaten die südlichen und westlichen Gebäudeteile generalsaniert: der gesamte Verwaltungs- und Lehrerbereich, die Mensa mit Küche, die Aula und ein Klassentrakt; der Haupteingang wird an die Südseite verlegt.
Dass die Arbeiten einen Verzug von rund einem halben Jahr haben, ist dem Kreisbaumeister zufolge mehreren Besonderheiten geschuldet: Zum einen habe man die Insolvenz einer Firma auffangen müssen, zum anderen seien während des Umbaus zahlreiche negative Überraschungen ans Tageslicht gekommen wie teilweise sehr schlechte Mauer- und Estrichqualität. „Altbauten bergen nun einmal solche Überraschungen“, erklärte Claudius Deboy, dennoch folge das Kreisbauamt laut Landrat der Devise „alles erhalten, was erhaltenswert ist.“ Auch sei ein Abbruch nicht billiger, argumentierte Deboy: „Ein Abbruch kostet richtig Geld, denn das gesamte Material muss sortenrein getrennt werden.“ Der Umbau sei finanziell und ökologisch sinnvoll, stellte Landrat Jens Marco Scherf klar und wies auf die Lebenszyklusbetrachtung am Bau hin. Dabei werde nicht auf die vordergründig günstigsten, sondern auf die nachhaltigsten und damit wirtschaftlichsten Materialien Wert gelegt – unter anderem bei der Gestaltung der gedämmten Fassade und der Auswahl des Bodenbelags. Zudem halte man höchste Standards ein, was die Verwendung gesundheitlich unbedenklicher Materialien betrifft, ergänzte Kreisbaumeister Wosnik.
Insgesamt rechnet man dem Landrat zufolge mit Kosten von 22 Millionen Euro für die gesamte Baumaßnahme. Er sei froh, dass die Landkreisgremien den Mut gehabt hätten, im Herbst 2015 das grüne Licht für drei Großprojekte mit der Realschule Obernburg sowie den Gymnasien in Miltenberg und Erlenbach gegeben zu haben, blickte Scherf zurück. „Wir haben in den letzten vier Jahren jeweils zweistellige Millionenbeiträge in unsere Schulen investiert und dabei alle Rücklagen für das Schulbauprogramm 2 investiert“, rechnete er vor. Das sei sehr beachtlich – insbesondere beim Blick auf die sinkende Verschuldung und die gesunkene Kreisumlage. Allerdings, so Scherf, werden die Aufgaben in der Zukunft mit dem Thema Schulturnhallen in Obernburg, Erlenbach und Miltenberg und der Berufsschule mit den Standorten Obernburg und Miltenberg nicht weniger spannend.
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