Eine Mausefalle, zwei Schüler*innen, ein Auftrag.
Schneller, höher – aber auch weiter?

Vera Schuhmann und Lilli Wendenkampf mit ihrem selbstgebasteltem Mausefallenauto | Foto: A. Wilke
  • Vera Schuhmann und Lilli Wendenkampf mit ihrem selbstgebasteltem Mausefallenauto
  • Foto: A. Wilke
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Es ist inzwischen eine Tradition – jährlich findet in der neunten Jahrgangsstufe das Mausefallenprojekt statt. Bei diesem bekommen die Schüler*innen des NTG-Zweigs die Aufgabe, ein Objekt allein mit der Spannenergie einer einzigen Mausefalle möglichst weit zu befördern, nur die zurückgelegte Strecke zählt. Anders als im letzten Jahr war es jedoch nicht erlaubt, andere Energiequellen, wie beispielsweise Gummibänder oder Federn, zur Verstärkung zu verwenden.
Kaum war der Auftrag erteilt, entflammten in den Zweier- beziehungsweise Dreierteams Diskussionen darüber, was man bauen könnte. Einen Helikopter, ein Boot oder doch das klassische Mausefallenauto – der Fantasie waren nur praktisch gesehen Grenzen gesetzt. Aufgrund der geringen Effizienz oder der Unrealisierbarkeit wurden die meisten außergewöhnlichen Ideen wieder verworfen.
Letztendlich hatte ein Teil von uns zu Beginn der Bauphase, der Part auf den wir uns alle freuten, schon einen richtig guten Plan, sie wussten genau, wie sie, in unserem Fall, ihr Auto beziehungsweise ihre Schleuder aufbauen und welche Materialen sie benutzen wollen – der Andere hat ehr spontan losgebaut. Dabei musste man auf verschiedene, im Unterricht behandelte, physikalische Phänomene zurückgreifen, wie beispielsweise die Goldene Regel der Mechanik, Beschleunigung oder das Drehmoment. Aufgrund dieser Aspekte setze ein Team auf eine Übersetzung, ein Anderes auf eine leichte Bauart und wieder ein Anders auf möglichst wenig Reibung.
Natürlich hat nicht alles beim ersten Versuch funktioniert. Über Wochen wurden die Konstruktionen ausprobiet, nicht immer nur verbessert und wieder ausprobiert. Am häufigsten mussten defekte Mausefallen erneuert werden, mal ist ein Stück Holz gebrochen oder ein Rad abgefallen ist. Besonders ärgerlich war es, als Autos gegen eine Wand gefahren und kaputt gegangen sind. Oft rollten diese nicht gerade oder blieben einfach stehen. Auch bei den Schleudern mussten Veränderungen vorgenommen werden, um das Objekt in eine möglichst ideale Flugbahn zu befördern.
Aufgrund der Tatsache, dass keine Schleuder ansatzweise die 15 Meter, die man für eine Eins benötigte, erreichte, wurde die Distanz für die Schleudern verringert. Insgesamt fuhren zwei Autos mehr als 15 Meter.
Zu dem Projekt gehörte auch die Präsentation der Konstruktion, dabei mussten die physikalischen Grundlagen, das Baukonzept, Optimierungsideen und ein Kaufgrund beziehungsweise Anwendungsvorschlag dargelegt werden. Hierbei wurde das Bringen eines Gegenstandes, Auslösen einer Kettenreaktion zum Einschenken von Wasser, oder eine Attraktion im Freizeitpark genannt.
Eine Klasse beendete das Projekt im Februar, die andere wird es aufgrund von COVID-19 dieses Jahr leider nicht mehr fertigstellen können.
Kettenreaktion Mausefallenauto: https://youtu.be/HP2kWRRDUYI

Autor:

Dirk Simon aus Erlenbach a.Main

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